Club-News 03.03.2017
DSV-Quartett mit Leyhe im Teamwettbewerb
Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Richard Freitag und der Silberjunge Andreas Wellinger kämpfen am Samstag bei der Nordischen Ski-WM in Lahti im Teamwettbewerb um die Medaillen. Dieses Quartett, das schon in Zakopane im Weltcup gewonnen und in Willingen auf der Mühlenkopfschanze Platz drei belegt hatte, nominierte Bundestrainer Werner Schuster nach dem Abschlusstraining, bei dem sich Richard Freitag mit 121,5 und 125,5 m und Stephan Leyhe mit 118,5 und 126 m für die Entscheidung empfohlen haben. Karl Geiger bleibt trotz 124 und 120,5 m bei den Titelkämpfen ohne Einsatz.
Der Willinger Stephan Leyhe hatte bereits im vergangenen Winter bei der Skiflug-WM am Kulm eine Medaille gewonnen. Bei der Entscheidung auf der Großschanze lag er nach dem ersten Durchgang unter den Top ten, ließ aber einen schwächeren zweiten Sprung folgen. Im entscheidenden Training aber überzeugte er mit wieder 126 m, „der Sprung hätte noch weiter gehen können“, war er am Ende glücklich und mit sich und der Welt zufrieden. Willingens Sportwart Volkmar Hirsch telefonierte die Nominierung direkt von der Schanze in Lahti an Präsident Jürgen Hensel nach Willingen, der sich sehr über die Team-Nominierung von Stephan Leyhe freute.
Die Medaillen-Konkurrenz ist jedoch groß - und teilweise noch besser als die Österreicher um ihren Doppel-Weltmeister Stefan Kraft. „Die Norweger sind wieder gekommen, die Polen sind unfassbar stark. Sie sind die Topfavoriten“, sagte Schuster und prophezeite: „Es wird eine knallharte Geschichte“.
Zumal Andreas Wellingers Kollegen im Einzel Meter liegen ließen. Deutschland gilt weiter als Mitfavorit, auch wenn man am Donnerstag in der Addition aller vier Springer mit 1.018,9 Punkten hinter Polen (1.072,2) und Norwegen (1.066,1) auf Rang drei lag, knapp vor Österreich (1.009,5). Doch Morgen ist ein neuer Tag. Die deutschen Ski-Adler wollen vorne mitmischen, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Richard Freitag wollen sich im Windschatten ihres Ruhpoldinger Vorfliegers wie im Abschlusstraining angedeutet, wieder steigern. „Mit solchen Sprüngen wie am Donnerstag stehen wir natürlich neben dem Podest“, sagte Schuster. Die Hoffnung auf einen weiteren Medaillen-Coup hat der Chefcoach aber keinesfalls aufgegeben: „Ich glaube, dass wir echt Potenzial haben, ganz vorne mitzukämpfen. Wir werden die Jungs schon wieder flott kriegen“.
Ausscheidungen sprangen auch die Österreicher, wobei Gregor Schlierenzauer deutlich stärker als Andreas Kofler war und die Tschechen, bei denen Roman Koudelka nach seinem Aus in der Großschanzen-Qualifikation mit 125 und 125,5 m wieder alte Stärke demonstrierte.