Club-News 04.03.2020
Die Göbels bei der JWM – 12 Stunden im Kampfrichterturm
Leyhe kehrt nach Oslo zurück
Die Göbels bei der JWM – 12 Stunden im Kampfrichterturm
Nicht nur Michelle Göbel vertritt in Oberwiesenthal die Farben des Ski-Clubs Willingen. Auch ihre Tante Angelika Göbel amtiert bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal als FIS-Sprungrichterin im Skispringen und in der Nordischen Kombination. Ein anstrengender Job. „Am Dienstag haben meine Kollegen und ich zwölf Stunden im Kampfrichterturm verbracht“, erzählt die weltcuperfahrene Willingerin. Zu allem Überfluss streikte an den ersten Tagen die Bahn. Sportlerinnen, Sportler und Offizielle mussten wie in früheren Zeiten zu Fuß bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein an der Schanze nach oben laufen. In der Nordischen Kombination dauerte das Springen mit 58 Athleten bei Wind fast 90 Minuten.
Zusammen mit dem Österreicher Karl Hölzl, dem Polen Andrzej Galica, dem Russen Vadim Lisovsjv und dem Japaner Tadahide Matsuura ist Göbel im Einsatz. Ihre Nominierung durch den internationalen Ski-Verband stand schon fest, als noch kaum jemand daran dachte, dass sich auch ihre Nichte Michelle nach Jugend-Olympia und nationaler Gruppe beim Weltcup in Oberstdorf, sowie Topergebnissen im Continental Cup für die Titelkämpfe in Sachsen qualifizieren würde. „Ein schöner Nebeneffekt, Michelle hier starten zu sehen“, sagt Angelika Göbel, die beim Heimweltcup in Willingen ihre internationalen Kampfrichterkollegen als „Free Willi“ betreut und in der Organisation aktiv ist.
Bei ihrem letzten Weltcup-Einsatz an der Normalschanze in Val di Fiemme rückte die ARD und Kommentator Tom Bartels die im Umgang mit den Noten erfahrene Sprungrichterin ins Bild und lobte ihre Leistung, als sie beim Siegsprung des Oberstdorfer Karl Geiger mutig, aber völlig zurecht die Note 20 zog. Angelika tritt nicht nur bei der Junioren-WM in den Ski-Club-Jacken und Farben auf und wirbt damit für Willingen. In der Heimat von Jens Weißflog musste sie feststellen, wie begehrt die Mützen des Allendorfer Sponsors Viessmann sind. Beim Abendessen wurde ihre Viessmann Bommelmütze stibitzt und es musste bis Mittwoch zum Gruppenfoto Ersatz herbeigeholt werden. Aber Nichte Michelle konnte mit einer Viessmann Mütze aushelfen.
Zu Hause in Willingen können alle „Free Willis“ und Fans im Livestream beim mdr.de ab Donnerstag, wenn es auch im Skispringen um die Medaillen geht, die Entscheidungen mit Michelle verfolgen“, informiert sie und freut sich selbst auf das Live-Erlebnis mit ihrer Nichte an der Fichtelbergschanze mit Hill Size 105 in Oberwiesenthal im Erzgebirge.
Im zweiten Training war Michelle Göbel mit 87,5 und 81, 5 m hinter Selina Freitag auf den Plätzen 16 und 23 jeweils die zweitbeste deutsche Springerin im Feld der 64 Springerinnen aus 19 Ländern, nachdem sie am Vortag zwei Mal auf Platz 19 gelandet war.
Leyhe kehrt nach Oslo zurück
Am Holmenkollen in Oslo nimmt am Wochenende die norwegische Wettkampf-Serie "Raw Air" ihren Anfang. Von Oslo geht es weiter nach Lillehammer, dann nach Trondheim und von dort nach Vikersund, wo beim Skifliegen am 14./15.3. die letzten Weltcup-Bewerbe der Herren der laufenden Saison auf dem Programm stehen. Vom 18. - 22.März folgt die Skiflug-WM in Planica, deren Ergebnisse allerdings nicht mehr in die Weltcup-Wertung einfließen und deren Durchführung für die FIS auch durch den Corona-Virus nicht gefährdet ist.
Die „Raw Air“ kommt diese mal noch nachhaltiger daher. Große Teile der Reise legen die Skispringer im Zug zurück. Zusätzlich zum üblichen Weltcup- Preisgeld werden für die ersten Drei in der Gesamtwertung 60.000, 30.000 bzw. 10.000 Euro ausgeschüttet. Auch die Frauen bestreiten ihre Tour. Mit Spannung wird erwartet, ob das Rennen um die große Kugel im Gesamtweltcup bis zum letzten Wettkampf offenbleibt. Aktuell führt der Salzburger Stefan Kraft mit 118 Punkten Vorsprung auf seinen deutschen Konkurrenten Karl Geiger. Auch im Nationen-Cup lautet das Duell an der Spitze Österreich gegen Deutschland. Hier liegt das Team von Cheftrainer Andreas Felder mit 142 Punkten voran.
Der Willinger Stephan Leyhe kehrt nach Oslo zurück, wo er im vergangenen Jahr im Teamwettbewerb stürzte und nach einem weiteren Wettbewerb die Saison vorzeitig beendete. Die Verletzung erwies schwieriger als gedacht und ließ ihn erst verspätet in das Sommertraining einsteigen. Derzeit ist er jedoch in Topform, eine feste Größe im Team und konnte vor und nach seinem Sieg in Willingen mit einstelligen Ergebnissen aufwarten.