Club-News 16.10.2022
Jahreshauptversammlung des SC Willingen: Corona bleibt ein Thema – Gewappnet für weitere Herausforderungen in der Zukunft
Ski-Club Präsident Jürgen Hensel begrüßte am Freitagabend 81 Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Ski-Club Willingen im Hotel Waldecker Hof. Wie schon bei der letzten Veranstaltung im August des vergangenen Jahres blieb die Corona-Pandemie ein Thema, das die Rückschau beeinflusste. „Corona hat uns nicht losgelassen, zudem beschäftigt uns seit Februar auch der Krieg in der Ukraine, dessen Auswirkungen für uns noch nicht absehbar sind“, sprach Hensel von schwierigen und ungewissen Zeiten. Mit Blick auf den durchgeführten Weltcup Ende Januar zog er ein positives Fazit, wenngleich Zuschauer erneut nicht dabei sein konnten. „Wir hatten als Veranstalter zudem die große Herausforderung, dass direkt im Anschluss die Olympiade in Peking stattfand und somit bei allen Aktiven sowie Trainer PCR-Tests durchgeführt werden mussten,“ erklärte Hensel, der sich bei dieser organisatorischen und logistischen Anstrengung auf Oliver Bader und Michael Groß verlassen konnte, denen er neben allen „FreeWillis“ seinen besonderen Dank aussprach. „Insgesamt lassen sich diese Mammutaufgaben ohne die zahlreichen FreeWillis nicht stemmen!“
Sportlich zeigte sich der OK-Chef beeindruckt von den erstmals auf der Mühlenkopfschanze startenden Damen, die Sprünge über 150 Meter in den Schnee setzten. Auf ähnlich ansprechende Flüge und wieder begeisterte Zuschauer hofft der Ski-Club nun Anfang Februar, wenn wieder fünf Entscheidungen (Mixed sowie zwei Mal ein Einzel der Herren und der Damen) auf der größten Großschanze der Welt anstehen, die dann in der ARD Sportschau übertragen werden. Beim anstehenden Event möchte auch der Ski-Club seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, die Eintrittskarte ermöglicht den Zuschauern somit eine kostenfreie Anreise per Bus und Bahn.
Nach der Totenehrung stand der Bericht der SCW-Präsidenten Wilhelm Saure und Jörn Kesper im Zeichen der kürzlich getroffenen politischen Entscheidung des Bundes, den Olympiastützpunkt Willingen/Winterberg zu streichen. „Das ist ein Bärendienst für den Leistungssport in Deutschland und stellt alle Bemühungen der Vergangenheit in Frage“, hielt Saure fest. Inwieweit diese Entscheidung auch Auswirkungen auf dem Weltcup habe, lasse sich noch nicht sagen, fügte Kesper hinzu. „Wir sind in der glücklichen Situation finanziell auf gesunden Füßen zu stehen“, erklärte er weiter und blickte zufrieden auf die derzeitige Betreuung der Nachwuchsathleten, die im Skisprung und Langlauf durch die hauptamtlichen Trainer Jörg Pietschmann und Mario Rummel sowie im Biathlon und Langlauf mit Lehrertrainer Michael Schulenberg und Iris Wilke gesichert und verbessert werden konnte. Erfreut zeigten sich die beiden ob der erfolgreichen Durchführung von insgesamt elf Veranstaltungen, die fast monatlich anstanden, wenngleich sie in Zukunft auf die ein oder andere helfende Hand mehr hoffen und dabei an alle Mitglieder appellierten, da diese das Herz des Vereins seien. Denjenigen, die bei der Austragung diverser Events (Mühlenkopfkraxler, Sommerleistungskontrolle, Nordcup, Bike-Festival, Herbstwanderung, Pokallangläufe etc.) beteiligt waren und sie durch ihre tatkräftige Unterstützung möglich gemacht haben, dankten Kesper und Saure. Hierbei wurden die Wettkampfleiter Markus Hensel und Carsten Schneider sowie der Catering-Chef Jörg Virnich besonders hervorgehoben.
Neben den erfolgreichen Events standen im letzten Jahr auch wieder einige Baumaßnahmen an. So sorgen verschiedene Modifikationen (z. B. Schneeproduktion, Beleuchtung, Asphaltierung einer 4-KM-Strecke) der EWF-Biathlon-Arena für einen verbesserten Trainingsbetrieb. Zudem hat sich die gebaute Lagerhalle Wakenfeld an einem logistisch günstigen Platz als sehr hilfreich erwiesen. Im Bereich der Mühlenkopfschanze soll das Skywalk-Projekt in diesem Jahr fertiggestellt werden. Hier wird ein gemeinsames Ticketsystem für Schanze und Brücke angestrebt. Durch die zu erwartende Mehrbelastung und das ansteigende Besucheraufkommen, verbunden mit den ohnehin wachsenden Aufgaben und Herausforderungen, wird der Verein im Frühjahr 2023 mit Markus Hensel einen hauptamtlichen Geschäftsführer installieren. „Die vielfältigen Aufgaben sind in diesem Umfang ehrenamtlich nicht mehr zu leisten und machen eine Umstrukturierung zwingend erforderlich. Wir sind davon überzeugt, diese zentrale Position mit Markus sehr gut besetzt zu haben“, erklärte Saure.
Im Anschluss daran gab Schatzmeister Helmut Fistler den Kassenbericht ab und resümierte, dass der Ski-Club trotz erneut ausbleibender Zuschauereinnahmen auf soliden Beinen stehe. Fistler erntete Lob und Respekt von Rechnungsprüfer Heiner Göbel, der gemeinsam mit Gunnar Kesper ihrer Aufgabe nachgekommen war. Als Nachfolger für den scheidenden Kesper wurde Reinold Lohmar gewählt. Der Antrag auf Entlastung wurde genehmigt.
Der Bericht der Fußballabteilung durch Jochen Schmitt zeugte von Zufriedenheit, dass erste und zweite Mannschaft in der letzten Saison trotz anfänglicher Schwierigkeiten jeweils die Klasse gehalten haben. „Sie haben sich gut zusammengerauft“, freute sich Schmitt. Leider sei die neue Saison bei der „Ersten“ wieder nicht gut angelaufen, die Zweite spiele aber überdurchschnittlich gut. Er hofft auf einen ähnlichen Saisonverlauf, sodass gerade die Kodra-Elf am Ende bei bis zu sechs möglichen Absteigern in der Verbandsliga Nord erneut den Klassenerhalt realisieren kann.
Volkmar Hirsch, Sportwart Skispringen und Nordische Kombination, bedauerte einen Rückgang der aktiven Sportler im Leistungssport. Der Bau der geplanten HS-87-Schanze sei durch die Aberkennung des Olympiastützpunktes in weite Ferne gerückt. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, wir müssen das Unmögliche möglich machen“, zeigte er sich jedoch kämpferisch. Von einer „erfreulichen Entwicklung“ sprach Hirsch mit Blick auf Nachwuchsadler Ludwig Flamme, der zuletzt mit zwei zweiten Plätzen beim DSC in Berchtesgaden glänzen konnte. Mit Robin Kloss und Janne Puk hat der Ski-Club weitere Skispringer in seinen Reihen, die im vergangenen Jahr im Deutschlandpokal gute Ergebnisse erzielten und diesen Weg weiter beschreiten wollen.
Das Aushängeschild ist und bleibt Stephan Leyhe, der nach seiner Verletzung ein eindrucksvolles Comeback feierte und diesem mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Peking die Krone aufsetze. Ebenfalls auf dem Weg in Richtung deutsche Spitze befindet sich Michelle Göbel, die mit dem dritten Rang im Teamwettkampf bei der JWM in Zakopane für ein weiteres Highlight sorgte. Sie hat sich zudem dazu entschieden, ihr Abitur in Willingen zu absolvieren. „Hier sind nun Schule, Trainer und Verein gefordert dies umzusetzen, damit Michelle trotz der langen Anreisen zu Lehrgängen und Wettkämpfen ihre sportlichen Leistungen weiterentwickeln kann und das Abitur baut“, blickte Hirsch voraus, zeigte sich aber optimistisch, dass der eingeschlagene Schritt zu weiteren sportlichen Erfolgen führt.
Hirschs Sportwartkollege Markus Hensel, der für Langlauf und Biathlon zuständig ist, startete seinen Bericht mit dem Dank an die ehemaligen Sportler Lilly Engelmann, Lena Schulze, Sascha Hetzel und Jannis Kesper (Langlauf) sowie Marie Zeutschel und Georgy Langer (Biathlon), die ihre aktive Karriere beendeten. „Für uns ist es sehr bedauerlich, dass Jannis Kesper als Landeskaderathlet aufgrund von fehlenden Perspektiven seine Skier an den Nagel hängt“, merkte er an und zeigte sich kritisch mit Blick auf die Leistungssport gGmbh an. Erfreut zeigte sich Hensel über die vielen Veranstaltungen, die durchgeführt werden konnte und mit denen weiter Werbung für den nordischen Skisport gemacht werden sollen. Als Beispiel nannte Hensel den ersten NORDIC DAY, der an der Mühlenkopfschanze mit tollen Mitmachaktionen im Biathlon, Langlauf und Skispringen durchgeführt wurde. Zudem sei auch die Entwicklung mit vielen neu gewonnen Sportlern aus dem Corona-Winter positiv anzusehen. Die Teilnahme an vielen weiteren Wettkämpfen, bei denen der Ski-Club Willingen gemeinsam mit dem Ski-Club Usseln immer das größte Starterfeld stellte und großartige Erfolge feierte, dienen als bester Beleg dafür. Als besondere Leistungen im Bereich Biathlon stellte Hensel die Ergebnisse von Marie Keudel heraus, die beim zuletzt durchgeführten Nordcup an allen drei Tagen den zweiten Platz belegte. Einen „super Einstand bei seinen ersten internationalen Rennen“ attestierte er Linus Kesper, der als Fünfter und Neunter beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Finnland überzeugte und folgerichtig als Nachwuchskader NK2 in die Lehrgangsgruppe NK1 des Deutschen Skiverbands berufen wurde. Im Langlaufbereich stand vor allem bei Jette Engelhard eine große Veränderung an, ihr Wechsel ans Skiinternat Oberhof wirkte sich direkt vorteilhaft auf ihre sportliche Leistung aus. Ilva Kesper, die am Internat in Oberstdorf trainiert, konnte ihren NK2-Kaderstatus des DSV leider nicht bestätigen. Für den Langlauf Landeskader 2022/23 qualifizierten sich hingegen Marie Keudel, Jette Engelhard, Rika Schulze, Ilva Kesper und Jannis Kesper, im Biathlon stehen wiederum Marie Keudel, Marie Hubl sowie Lotta Kesper auf der Liste.
Sportlerehrung
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Langlauf
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Rika Schulze
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4. Platz / Deutschlandpokal / Einzel / Cross / Oberhof
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Ilva Kesper
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3. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Freistil / Seefeld
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5. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Klassisch / Reit im Winkl |
5. Platz / Deutschlandpokal / Einzel / Klassisch / Notschrei |
4. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Klassisch / Hirschau |
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Jette Engelhard
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4. Platz / Deutschlandpokal / Einzel / Rollski / Freistil / Oberhof
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1. Platz / Deutschlandpokal / Athletiktest / Willingen |
7. Platz / Deutschlandpokal / Einzel / Rollski / Klassisch / Willingen |
Biathlon
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Marie Keudel
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2. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Rollski / Willingen
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2. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Cross / Willingen |
2. Platz / Deutschlandpokal / Bergrollski / Willingen |
Lotta Kesper
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10. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Rollski / Altenberg
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Marie Hubl
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3. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Arber
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5. Platz / Deutsche Jugend Meisterschaft / Einzel /CLZ |
5. Platz / Deutsche Jugend Meisterschaft / Massenstart / CLZ |
4. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Kaltenbrunn |
Marie Zeutschel
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1. Platz / Deutschlandpokal / Einzel / Notschrei
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2. Platz / Alpencup / Sprint / Pokjuka |
4. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Oberhof |
4. Platz / Deutschlandpokal / Verfolger / Oberhof |
5. Platz / Deutsche Jugend Meisterschaft / Einzel / CLZ
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5. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Arber |
Linus Kesper
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1. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Notschrei
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4. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Oberhof |
5. Platz / Deutschlandpokal / Verfolger / Oberhof
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5. Platz / Deutsche Jugend Meisterschaft / Sprint / CLZ |
3. Platz / Deutsche Jugend Meisterschaft / Massenstart / CLZ |
1. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Kaltenbrunn |
3. Platz / Deutschlandpokal / Verfolger / Kaltenbrunn |
2. Platz / Deutschlandpokal / Sprint / Arber
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5. Platz / Europäischen Olympischen Jugendfestival / Einzel / Finnland |
Nach dem abschließenden Dank an alle Trainer und beteiligten Eltern der Sportwarte sowie der Ehrung für die verdienten Sportler standen wieder viele Mitglieder im Mittelpunkt, die für ihre langjährige Treue zum Ski-Club Willingen mit den diversen Vereinsnadeln ausgezeichnet wurden.
Die Ehrungen für 25 Jahre im SCW erhielten Dirk Bender, Günther Gröticke, Anna Häfele, Matthias Heerdt, Claudia von der Heide, Karolin Horchler, Kristin Horchler, Sven Lohschmidt, Stefan Schnickmann, Dieter Thoma, Holger Vogel und Markus Winter. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Herbert Asmuth, Markus Behlen, Dirk Grebe, Dieter Jäger, Frank Kesper, Anke Keudel und Sven-Ake Wegner geehrt. 50 Jahre Ski-Club Willingen feierten Birgit Arendt, Bernd Kesper, Heinz-Friedrich Meyer, Annette Pöttner, Jochen Schmitt, Volker Schröder, Dieter Schütz, Irmhild Turba, Armin Wegner, Friedhelm Wilke und Uwe Ziemann. Jubiläumsnadeln für 60-jährige Mitgliedschaft nahmen Dieter Diez, Hans-Günter Fistler, Heidi Kesper, Helmut Korte, Friedrich Kramer, Ernst Stede und Herbert Wittenborn entgegen. Mit 65 Jahren Vereinstreue glänzten >Manfred Kesper, Dieter Kramer, Wolfgang Staede und Arndt>Noch länger halten >Herbert Figge, Arnold Meyer und Albert Schäfer (70 Jahre) sowie Reinhard Meyer (75 Jahre) dem Ski-Club die Treue und wurden ebenso für ihre stolze Anzahl an Jahren der Mitgliedschaft mit Jubiläumsnadeln ausgezeichnet.
Nach knapp zwei Stunden beschloss Hensel dann die Sitzung mit dem abschließenden Dank an alle mittlerweile 1192 Mitglieder und den beteiligten Personen an den diversen Veranstaltungen und Einsätzen des Ski-Clubs.