20.März 2019
20
.März 2019
Kategorie:
Club-News
Erstellt von SC-Willingen
Leyhe fährt zum Schuster-Abschied nach Planica
Markus Eisenbichler will Weltcup im Skifliegen holen
Stephan Leyhe ist beim Saisonfinale der Skispringer in Planica dabei – nach seiner Verletzung beim spektakulären Sturz in Oslo wie schon in Vikersund nicht als Skiflieger, sondern um seinen DSV-Kollegen den Rücken zu stärken, mit den weltbesten Skispringern die am Saisonende übliche Abschluss-Fete zu starten und mit den DSV-Adlern, den Betreuern und Offiziellen „ die inoffizielle Verabschiedung“ von Cheftrainer Werner Schuster zu feiern. Ein ehrliches Servus und Dankeschön ist dem scheidenden Cheftrainer Werner Schuster gewiss.
Der 49 Jahre alte Kleinwalsertaler hat bis auf den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee alles mit seinen Athleten erreicht, was man in dieser Sportart erreichen kann.
Olympiasiege, Weltmeistertitel im Skispringen und Skifliegen, Weltcup- und Grand Prix-Siege im Einzel und mit dem Team, auch mit seinem langjährigen Musterschüler Severin Freund in der Gesamtwertung – nur der totale Triumph bei der Vierschanzentournee blieb ihm als Cheftrainer versagt. Immerhin standen 2019 mit Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe hinter Grand Slam-Gewinner Ryoyu Kobayashi aus Japan als Zweite und Dritte auf dem Treppchen. Am Ende seiner Amtszeit blieb keiner seiner Schützlinge ohne Medaille.
„Ich verdanke ihm viel und vertraue ihm, wenn er mir etwas sagt“, sagt der „Upland-Adler“ über den Österreicher. "Ich war in der Vergangenheit eher der Zweite-Reihe-Springer, habe in dieser Saison aber einen großen Schritt nach vorn gemacht. Ich habe meine Zweifel beseitigt und die Bestätigung, dass ich es auf das Podium oder zumindest in die Nähe schaffen kann". Und verrät weiter: „Nach unserem zweiten Platz im Team in Wisla hat er mir gesagt, wenn du mal einen Erfolg im Einzel hast, darfst du auch als Schlussspringer ran. Am nächsten Tag stand ich erstmals auf dem Podest und wurde in diesem Winter schon drei Mal als Schlussmann eingesetzt.“
Schuster, der 1995 bei der Willinger Weltcup-Premiere noch als Skispringer für Österreich am Start war und danach als Nachfolger von Peter Rohwein als Chef an die Mühlenkopfschanze elf Mal zurückkehrte, vertraute Leyhe in letzter Minute bei Olympia in Pyoengchang und auch bei der WM in Seefeld als Teamplayer. Silber und Gold waren der erfolgreiche Lohn.
Auch wenn Stephan Leyhe in der zu Ende gehende Saison die Skifliegen in Vikersund und Planica auslassen musste („gebrochen oder gerissen ist nichts“), sammelte er so viele Weltcuppunkte wie nie zuvor, was sich auch auf dem Preisgeldkonto positiv bemerkbar machte, und war im Distance Award soweit unterwegs wie noch nie. Neben dem Weltmeistertitel mit dem Team am Bergisel, Platz sechs auf der WM-Normalschanze in Seefeld, dem dritten Rang in der Endabrechnung der Vierschanzentournee, Platz zwei beim Weltcup in Wisla und einem Weltcupsieg mit dem Team in Zakopane haben ihm insgesamt elf Top ten-Plätze im Weltcup mächtig Auftrieb gegeben.
„Jetzt muss er mal schauen, dass er auch mal einen Sieg macht“, gibt ihm Werner Schuster mit auf den Weg, der wahrscheinlich hin zu Stefan Horngacher führen könnte, dem im Schwarzwald lebenden Österreicher, der schon Co-Trainer der DSV-Adler war, auch mit Leyhe gearbeitet hat, und sich in Planca vermutlich von den Polen um Kamil Stoch verabschieden wird. Stephan Leyhe aber darf sich nach Planica noch auf einen „großen Bahnhof“ des Ski-Clubs und seiner Schwalefelder Fans freuen.
Für den DSV gehen bei den Springen in Planica sieben Athleten an den Start. Markus Eisenbichler mit Ambitionen auf den Gesamtsieg im Weltcup der Skiflieger, Richard Freitag, Karl Geiger, Martin Hamann , Pius Paschke, Constantin Schmid, Andreas Wellinger