Club-News 20.11.2018
Leyhe lief auf allen Kanälen rauf und runter
„Free Willis werden mit solchen Momenten belohnt“
In Leyhes Küche in Schwalefeld wurde am Sonntag wie schon nach der Olympiamedaille von Pyeongchang, auch der erste Podestplatz von Stephan Leyhe im Weltcup von Wisla gefeiert. „Gut, dass Christine und Jürgen Getränke mit gebracht hatten“, stießen Vater Volker und Mutter Renate mit dem SCW-Präsidentenpaar Jürgen und Christine Hensel auf die Topleistungen des Willinger Skispringers an allen drei Tagen in Polen an. „Ein toller Erfolg für Stephan. Er ist das ganze Wochenende trotz schwieriger Bedingungen sehr gut gesprungen. Die ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes und aller Free Willis wird doch solche Momente belohnt, “ freute sich der OK-Chef vom FIS Skisprung Weltcup in Willingen über seinen Vorzeigesportler, der plötzlich in aller Munde war und auf allen Kanälen rauf und runter lief.
Zum übernächsten Weltcup nach Titisee-Neustadt werden die Leyhes und die Hensels mit großem Willinger Anhang fahren, zuvor schon bei den Springen in Kuusamo wieder am TV die Daumen drücken. Dem ohnehin überragend laufenden Vorverkauf für den Kult-Weltcup auf der Mühlenkopfschanze (15. bis 17. Februar) verliehen die beiden zweiten Plätze der DSV-Adler im Team und Einzel noch einmal weiteren Auftrieb. Das Weltcupfieber grassiert schon wieder.
Die gute Form des Olympiazweiten mit der Mannschaft und deutschen Vizemeisters hatte sich schon beim Grand-Prix-Finale in Klingenthal angedeutet, als er die Qualifikation gegen die komplett versammelte Weltelite gewonnen hatte. „Im Nachhinein gesehen war es vielleicht für Stephan gut, dass der anschließende Wettbewerb wegen zu starkem Wind abgesagt werden musste, denn der hätte, wie auch in Wisla in der Probe gesehen, einiges durcheinander wirbeln können“, meinte Volker Leyhe im Nachhinein.
In Wisla aber ließ sich der Filius nicht beeinträchtigen, strotze auch nach den verwirbelten 91 m in der Probe am Samstag voller Selbstvertrauen und zeigte direkt hinter Polens David Kubacki mit einem tollen Konter auf 128,5 m seine momentane Stärke. „Er ist momentan gut in Form, kann auch mit schwierigen Bedingungen umgehen. Sein Selbstvertrauen ist jetzt auch auf dem Niveau seiner Platzierungen“, kommentierte Stützpunkttrainer Heinz Koch. „Er weiß jetzt, was er kann, da wird der letzte Schritt auch noch passieren“.
Und auch Jörg Pietschmann (Foto), der erste Trainer Leyhes nach dem Papa in Willingen, bevor er vor dem Wechsel in den Schwarzwald zunächst in die Hände des Österreichers Nic Huber und von Heinz Koch kam, freute sich riesig, dass er den nächsten Schritt in die absolute Weltspitze geschafft hat. „Ich als ehemaliger Heimtrainer habe immer daran geglaubt, denn das Potential dazu hat er schon lange. Das gibt jetzt auch das nötige Selbstvertrauen.“ Stephan Leyhe ließ sich nicht nur von seinen Teamkameraden und dem Trainerteam feiern, die auf ihren Stephan noch in Wisla angestoßen haben, nachdem er bei der Siegerehrung auf dem Podest selbst bei der russischen Nationalhymne für Evgeniy Klimov einige Freudentränen unterdrücken musste….
Im Training einer der besten, Platz drei in der Quali, ein zweiter Rang mit dem Team und das erste Mal auf das Stockerl, zwei Mal am Wochenende in der Leader-Box, einen besseren Saisonauftakt hätte sich der „Upland-Adler“ kaum erträumen können. Und daran will er jetzt weiter anknüpfen.