Club-News 20.1.2020
Göbels Disqualifikation kostet Silber
Willingerin um 400 Gramm zu leicht
Michelle Göbel ist das Pech treu geblieben. Bei den Oympische Jugendspielen 2020 ist die 15 Jahre alte Willinger Skispringerin im Teamwettbewerb im ersten Durchgang disqualifiziert worden, weil sie bei der Materialkontrolle ür zu leicht gefunden worden war. Für ihre Skilänge fehlten 400 Gramm Körpergewicht auf der Waage – die dem deutschen Quartett mit Jenny Nowak, Jan Andersen, Göbel und Luca Geyer in der Endabrechnung die sichere Silbermedaille kostete. Ihre 140 Punkte vom ersten Sprung wurden gestrichen, am Ende bedeuteten 823,8 Punkte für Deutschland Platz sechs. Gold ging an Österreich (986,4) vor Japan (938) und Frankreich (880,4). Auch Russland (880,4) und Slowenien (866) lagen nach diesem Missgeschick noch vor Göbel &Co.
„Ich war heute früh so aufgeregt und konnte nicht viel essen. Dadurch war ich zu leicht für die Skilänge. Das ist so ärgerlich, meine Schuld und es tut mir für das gesamte Team so leid. Aber es ist nicht mehr zu ändern“, haderte das große Talent, das schon am Vortag im Einzelwettbewerb mit Platz 13 hinter den Möglichkeiten geblieben war, aber dennoch von der Trainerin Steffi Daxeder den Vorzug vor Anna Jäkle (12.) erhalten hatte, die am Dienstag im nordischen Abschlusswettbewerb zum Einsatz kommen wird. Mit einem 80,5 m –Sprung im Finaldurchgang verabschiedete sich Michelle nach guter Probe und auch einen guten ersten Sprung alles um die 80 Meter dann, nachdem sie trotz der Aufregung noch etwas gegessen hatte, von den olympischen Jugendspielen, nicht ohne dann noch mal die Daumen beim letzten Teamwettbewerb für Anna Jäkle & Co. zu drücken.
"Mit meinen Sprüngen bin ich ansonsten ganz zufrieden“ sagte Göbel später. „Wir haben gezeigt, was wir drauf haben und man auf jeden Fall mit uns rechnen muss. Ich bereite mich jetzt noch einmal neu auf die kommenden Wettkämpfe ab Rena vor und schaue, dass für die dann alles so weit passt.“
Trainer, Eltern und Geschwister vor Ort versuchten sie wieder aufzurichten, auch aus der Heimat gab es über die sozialen Medien viel Zuspruch. „Wir müssen sie jetzt wieder aufbauen, das muss sie wegstecken. Regeln sind dazu da, dass sie eingehalten werden, so hart wie das auch klingt“, meinte Jörg Pietschmann, ist aber sicher, dass die talentierte Springerin schon bei de kommenden Aufgaben wie Continental Cup, der Weltcup-Premiere und eventuell auch der Junioren-WM daraus lernen kann. „Bei Olympia ist die Teilnahme ohnehin wichtiger als der Sieg.“
Kloss auf dem Podest – Puk im Pech
Beim Deutschen Schülercup im Skispringen in Rastbüchl belegte Robin Kloss vom Ski-Club Willingen am Sonntag einen Podestplatz und rangiert in der Gesamtwertung mit 385 Punkten direkt vor Vereinskamerad Janne Puk (375) auf Platz acht. Der hatte am Sonntag Pech, als unmittelbar vor seinem Sprung ein Konkurrent stürzte, es eine längere Pause gab und die Spur durch Schneefall stumpf wurde. 69,5+74,5 m/204,2 Punkte bedeuteten am Ende „nur“ Platz 14. Kloss war 76,5+74 m weit gesprungen und bekam 220,5 Punkte.
„Am Freitag und am Samstag haben meine Jungs vorn mitgemischt. Wir sind auf einem guten Weg, um auch sie für die DSV-Kader anzubieten“, meinte Trainer Jörg Pietschmann, nachdem seine beiden Schützlinge schon am Samstag in den Top ten gelandet waren. Der Coach sprach von einem guten Wochenende für das Skispringen in Willingen und lobte auch Stephan Leyhe, Paul Winter und Michelle Göbel für ihre internationalen Auftritte.
Nächste Ausfahrt für Winter: Sapporo
Willingens Skispringer Paul Winter hat sich mit seinen guten Leistungen beim Continental Cup in der VogtlandArena eine weitere internationale Chance erarbeitet. Der jetzt in Oberhof trainierende 22-Jährige, der in diese Winter keinem Kader angehört, gehört zum Aufgebot des Deutschen Skiverbandes für die nächsten COC-Springen auf der Olympiaschanze in Sapporo. Er hatte am Samstag auf Platz 31 das Finale in Klingenthal nur um 0,1 Punkte verpasst, am Sonntag war er auf Platz 16 zweitbester DSV-Adler.