"Danke"
Einige Dankeszeilen vom OK-Chef Jürgen Hensel
Liebe Sportfreunde, liebe „Free Willis“,
sehr geehrte Freunde des Willinger Weltcups,
der FIS Skisprung Weltcup 2020 liegt hinter uns allen. Und doch sind die Gefühle so vielschichtig und stark. Durch was für ein Wechselbad der Gefühle sind wir in diesem Jahr alle gemeinsam gegangen! Da war zunächst die schwere Schanzenpräparierung im Vorfeld. Aufgrund der warmen Temperaturen wurde der Start der Arbeiten soweit wie möglich nach hinten geschoben. In Rekordtempo haben die freiwilligen Helfer an der Mühlenkopfschanze Tag und Nacht alles gegeben, um dem Internationalen Skiverband (FIS) bei der Abnahme eine perfekte Anlage zu präsentieren. Auftrag ausgeführt - das war großartig!
Nach dem sehr windigen Auftakt am Freitag mit gut 30 Sprüngen im offiziellen Training und den nicht so positiven Wetterprognosen lagen alle Hoffnungen auf dem Weltcup am Samstag. Was dann passierte, lässt sich für mich eigentlich nicht in Worte kleiden. Ich versuche es trotzdem. Ein volles Weltcup-Stadion mit 23.500 Besuchern bildete den fantastischen Rahmen für ein wahres Wintermärchen. Das Wetter machte mit, und der Tag am Mühlenkopf ging als „One Moment in Time“ in die Geschichte ein. „Unser“ so sympathischer Lokalmatador Stephan Leyhe gewann souverän die Qualifikation und nährte damit die Hoffnung, dass es tatsächlich endlich einmal mit einem Weltcup-Einzelsieg klappen könnte. Und das ausgerechnet beim „Heimspiel“ auf der Mühlenkopfschanze. Nach dem ersten Wertungsdurchgang lag Stephan erneut nach tollem Sprung auf Rang zwei hinter der Skisprung-Legende Kamil Stoch. Als er sich dann im Finale nach einem Traum-Satz an die Spitze setzte und „König Kamil“ hinter „unseren“ Ski-Club-Helden zurückblieb, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Der Mühlenkopf bebte – und es flossen Tränen der Freude, auch bei mir. Was für ein schönes Gefühl, dass Stephan Leyhe endlich am so lange ersehnten Ziel ist. Diesen Sieg hat sich der gebürtige Schwalefelder im Dress des Ski-Club Willingen so sehr verdient. Keiner, der es ihm nicht gegönnt hätte. Zur Belohnung gab’s bei der Siegerehrung die deutsche Nationalhymne und das für diesen Augenblick versprochene Waldecker Lied. Unglaublich, aber wahr!
Und dann ging es weiter. In einer abschließenden Sitzung unter Federführung der allgemeinen Polizeibehörde entschied ein Krisenstab aus Vertretern von Polizei, der Gemeinde Willingen (Upland), des Ski-Club Willingen und der FIS schweren Herzens, den Weltcup am Sonntag aus Sicherheitsgründen wegen des heraufziehenden Sturmtiefs abzusagen. Nur Stress mit „Sabine“, aber es war nicht zu ändern. Der Sonntag hat bei den Aufräumarbeiten gezeigt, dass diese schwere Entscheidung richtig war, denn es wäre am Mühlenkopf mit viel Glück ein Durchgang möglich gewesen, aber die Abreise hätte zum Chaos führen können. Die Sicherheit von Sportlern und Zuschauern muss immer Vorfahrt haben, daran führt kein Weg vorbei!
Ein weiterer bewegender Moment war die Verabschiedung von FIS Skisprung-Renndirektor Walter Hofer, der nach dieser Saison nach 26 Jahren in den verdienten Ruhestand geht. Es waren emotionale Worte, die dort im Café „Aufwind“ gesprochen wurden, hat Walter Hofer doch so viel für diesen Sport und uns alle erreicht. Auch der für den Continentalcup verantwortliche Horst Tielmann wurde vom SC Willingen als Mitglied des Vereins ebenso herzlich mit ansprechenden Präsenten verabschiedet. Mit Walter Hofer und Horst Tielmann geht eine erfolgreiche Ära des Skispringens zu Ende. Wir sagen danke und freuen uns auf ein Wiedersehen mit den beiden Skisprung-Größen und Tausenden von Fans beim Weltcup 2021 in Willingen!
Bis es soweit ist, liegt wieder viel Arbeit vor allen Beteiligten. Daher gebührt mein Dank zunächst allen, die sich dieses Jahr so sehr um die internationale Wintersportveranstaltung im waldeckischen Upland bemüht haben. Danke an alle Firmen, Institutionen und Behörden, den VIESSMANN-Konzern, die WARSTEINER Brauerei, die Gemeinde und den Bauhof mit Bürgermeister Thomas Trachte an der Spitze, die FIS, den DSV, die ARD und die NRW Lokalradios, dem Land Hessen, der Ettelsberg-Seilbahn – und viele, viele andere mehr. Ein besonderer Dank geht aber an meine Frau Christine und Ihr Team vom Kartenvorverkauf. Erst für den Verkauf der Tickets und jetzt für die Rückabwicklung des Weltcupsonntags. Sollte ich hier jemanden unbeabsichtigt vergessen, sage ich umso mehr „DANKE.“ Es war ein absoluter Traum dieser Weltcup-Samstag mit Weltcup-Sieger Stephan, Mama- und Papa Leyhe und der einzigartigen Ski-Club-Familie mit ihren über 1.400 „Free Willis“. Ohne Euch geht es nicht – Ihr seid Spitze!
Schon jetzt freue ich mich auf das nächste Kapitel der nun 25jährigen Willinger Weltcup-Historie. Trotz der Achterbahn der Gefühle wurde in diesem Jahr eine weitere schöne Erfolgsgeschichte hinzugefügt. Der Weltcup Nummer 49 am Samstag, 8. Februar 2020 sah den Sieg von Stephan Leyhe, der für immer und ewig in Stein gemeißelt ist. Ein Upländer Weltcup-Sieger und Willingen/5-Gewinner! Manchmal muss ich mich immer noch kneifen, dass dies alles so wunderbar geschehen ist.
Wir alle wollen beim nur aufgeschobenen, nicht aber aufgehobenen zusätzlichen Weltcup-Jubiläum mit dem dann 50. Weltcup-Wettbewerb auf der Mühlenkopfschanze im Jahr 2021 wieder mit dabei sein, um diese sensationelle Stimmung beim Kult-Weltcup in Willingen immer und immer wieder miterleben zu dürfen. Also, bleibt alle gesund, damit es ein Wiedersehen unter Freunden gibt. Ich freue mich auf Euch!
Jürgen Hensel
OK-Chef & Präsident Ski-Club Willingen e.V.