Dankesrede Jürgen Hensel
Liebe Sportfreunde, liebe „Free Willis“,
sehr geehrte Freunde des Willinger Weltcups,
nach dem grandiosen Weltcup-Sieg 2020 von Stephan Leyhe auf der Mühlenkopfschanze habe ich in meinem Dankeschön-Schreiben an Sie und Euch zum Abschluss geschrieben:
„Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Tausenden von Fans beim Weltcup 2021 in Willingen. Also bleibt gesund, damit es ein Wiedersehen unter Freunden gibt.“
Natürlich wusste ich damals noch nicht, was für ein verrücktes Jahr mit der Corona-Pandemie uns alle erwarten sollte. Das Weltcup-Stadion am Mühlenkopf musste dieses Mal leider gezwungenermaßen leer bleiben, weil Gesundheit und Sicherheit immer Vorrang haben müssen. Das böse C-Wort hat auch uns wie alle Veranstalter von FIS Skisprung Weltcups vor immense Herausforderungen in der Vorbereitung und bei der Durchführung der internationalen Wintersportveranstaltung gestellt. Trotz dieser Ausgangslage und trotz des sehr wechselhaften Wetters war der Weltcup 2021 ein voller Erfolg, weil wir das Beste aus allem gemacht haben. Dennoch möchte ich deutlich sagen, dass uns diese Pandemie an die Grenzen der Belastungen gebracht hat. Hervorragend war das bis ins Detail durchdachte Hygienekonzept, dass wir in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Waldeck-Frankenberg und vielen anderen Beteiligten erarbeitet haben. Federführend für den Ski-Club Willingen hat dies Oliver Bader verantwortet, dem ich für die Erledigung dieser wichtigen Arbeit danken möchte. Alle Free Willis haben sich sehr diszipliniert und vorbildlich an die Hygieneauflagen gehalten. Dafür und auch für die hervorragende Arbeit unter außergewöhnlichen Bedingungen mein herzliches Dankeschön an alle.
Mit möglichen Wetterkapriolen muss man bei einer Außenveranstaltung immer rechnen. Zunächst waren wir froh, dass es im Vorfeld genügend Schnee und frostige Temperaturen gab, um in Sachen Schanzenpräparierung auf der sicheren Seite zu sein. Schanzenchef Andi Rohn und Anlaufchef Sebastian Szlachta haben mit ihren vielen Free Willis einen fantastischen Job gemacht. Auch dafür sage ich 1000 Dank. Während des Weltcups hat der Wettergott uns so ziemlich alles ins Upland geschickt: Am Freitag Regen ohne Ende, am Samstag war es dann okay, und am Sonntag kam nach dem anfänglichen „Kaiserwetter“ mit Sonnenschein und blauem Himmel der Wind aus Südost. Sensationell waren die Weiten am Freitag in der Qualifikation unter Aufwindbedingungen. So viele Sprünge über 140 Meter hat wohl in einem Durchgang bislang noch nie auf der Mühlenkopfschanze gegeben. Klemens Muranka aus Polen sprang mit 153 Metern sogar einen neuen sensationellen Schanzenrekord. Die sehr gute Zusammenarbeit mit dem neuen Renndirektor Skispringen der FIS, Sandro Pertile, war von Vertrauen und Erfolg gekrönt und hat allen große Freude bereitet. Eine prima Arbeit hat auch Borek Sedlak an der Ampel gemacht. Insbesondere am Sonntag bei den schwierigen Windbedingungen bedeutete diese Verantwortung eine große Herausforderung, die die Jury mit Bravour bewältigt hat. Auch dafür gab es viel Lob der Experten.
Ein dickes Dankeschön geht auch in diesem Jahr an dem verlässlichen Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Willingen (Upland), an das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei, den Sicherheitsdienst sowie an die Weltcup-Rennärzte Dr. Dirk Bender und Dr. Christoph Hüttemann. Wir sind sehr froh, dass alles so gut über die Bühne ging und nur einen Sturz ganz unten im Auslauf gegeben hat. Mein Dank gilt zudem den Covid 19-Beauftragten Annett und Heiner Märkl aus Freising. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit diesen beiden sympathischen Menschen, hoffe aber inständig darauf – und das wird niemand falsch verstehen -, dass diese Weltcup-Premiere der besonderen Art einmalig bleiben wird. Natürlich wünschen wir uns neben mehr Normalität im Alltag „unseren“ Kult-Weltcup mit der großen Euphorie und der ausgelassenen Stimmung so schnell wie möglich zurück. Das Feiern und die vielen Fans am Mühlenkopf gehören zu einem gelungenen Weltcup in Willingen ganz einfach dazu und sind auf Dauer unverzichtbar.
Dank und Lob gleichermaßen gehen auch an den DSV für die professionelle Fernsehproduktion unter der Federführung von Katja Streso sowie an die ARD mit Regisseur Thomas Strobl an der Spitze, der die wunderbaren Weltcup-Bilder hinaus in alle Welt gesendet hat. Für die vielen Skisprung-Fans war es auch fernab der Mühlenkopfschanze ein Fest, die besten Adler der Welt an den Bildschirmen erleben zu dürfen. Daher freue ich mich am Ende doch sehr, dass es in dieser schwierigen Zeit überhaupt einen Weltcup in Willingen geben konnte. Schön, wie die Fans im heimischen Wohnzimmer ihre Skisprungidole nach tollen sportlichen Leistungen von zuhause aus gefeiert haben und mit lustigen Ideen viel Enthusiasmus und Herzlichkeit verbreitet haben.
Daher möchte ich auf jeden Fall mit einem optimistischen Ausblick enden. Liebe Free Willis, Ihr seid in jeder Weltcup-Lebenslage spitze und für immer unentbehrlich. Ich hoffe darauf und wünsche es mir inständig, dass wir beim nächsten Mal nach einem erfolgreichen Weltcup alle gemeinsam wieder im großen Festzelt anstoßen werden und das große Mühlenkopf-Schanzenfest wieder gebührend feiern können.
Daher sage ich aus voller Überzeugung Ihnen und Euch allen verbunden und hoffnungsvoll zugewandt: Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Tausenden von Fans beim Weltcup 2022 in Willingen. Bleibt dem Weltcup und dem Ski-Club Willingen gewogen. Und bleibt gesund! Auf ein farbenfrohes und freudiges Wiedersehen unter Freunden im nächsten Jahr an der Mühlenkopfschanze.
Mit sportlichen Grüßen
Euer/Ihr Jürgen Hensel