Deutsche Meisterschaften Hinterzarten 23.10.2022
Leyhe &. Co. im Team auf Platz vier
HSV/WSV-Skispringer-Team stark wie noch nie - Bronze und Platz sechs für Juniorin Michelle Göbel
Selina Freitag (297,0) in Abwesenheit von Katharina Althaus und Olympiasieger Andreas Wellinger (276,0) haben sich bei den Deutschen Meisterschaften im Skispringen in Hinterzarten die Einzeltitel gesichert. Stephan Leyhe (243,5) landete auf Platz sieben, seine Willinger Vereinskameradin Michelle Göbel (224,6) auf Platz acht, der aber für die 18-Jährige immerhin die Bronzemedaille bei den Juniorinnen bedeutete. Auch der Winterberger Lukas Nellenschulte (230,8) aus dem Kader von Stützpunkttrainer Heinz Koch wurde Dritter im Deutschlandpokal der Jugend, der Willinger Robin Kloss (199,9) noch starker Achter und Janne Puk (127,9) landete auf Platz 20. Einen Top Ten–Platz verfehlte bei den Herren Simon Spiewok (212,9) auf Rang zwölf , sollte aber im Team noch für Furore sorgen. Die guten Einzelresultate der Schützlinge von Trainer Heinz Koch aus dem gemeinsamen Stützpunkt Willingen und Winterberg toppten die Upländer und Sauerländer dann aber am Sonntag in den Mannschafts-Wettbewerben deutlich. „Platz sechs ist möglich“, hatte ihr österreichischer Coach nach den Einzelwettbewerben noch prophezeit, in denen seine Aktiven seiner Ansicht nach ihre besten Sprünge in der Probe abgeliefert hätten. Den schafften dann auch Michelle Göbel und Maike Tyralla bei den Damen, nachdem das Duo zunächst in der Startliste vergessen worden waren und eine neue, zweite Liste aufgelegt werden musste. Dass aber Stephan Leyhe & Co. dank eines überragenden Simon Spiewok am Ende auf Platz vier landeten, hatte für ihren ehemaligen Teamkamerad Paul Winter „beinahe schon etwas Historisches“.
Bayern (1.079,7) mit Geiger, Schmid, Eisenbichler und Wellinger unschlagbar auf Platz eins vor dem eigenen zweiten Team (927,9) u.a. mit Paschke und Raimund sowie Baden-Württemberg (908.9) und den außer Konkurrenz gestarteten Franzosen (826,2) bedeuteten für Robin Kloss (80+82 m), Lukas Nellenschulte (87,5+89,5) , Spiewok (104,5+109) und Leyhe (102+103) mit 815,4 Punkten auf der offiziellen Ergebnisliste Platz fünf, ohne die französischen Gäste in der nationalen Wertung aber sogar Rang vier! Immerhin auch vor den ersten Mannschaften aus Thüringen und Sachsen. Die Schanze (HS 100) in Hinterzarten war für alle Aktiven Neuland . Stephan Leyhe lag im Einzel mit 98 m schon nach dem ersten Durchgang auf Rang sieben und erreichte erst im Finale mit 105 m das Niveau seiner Teamkameraden aus der Nationalmannschaft. Markus Eisenbichler (2.), der vorher überhaupt keinen Sommer-Wettkampf bestritten hatte, Karl Geiger (3.), Constanton Schmid (4.), Pius Paschke (6.), aber auch der starke Philipp Raimund (5.) empfahlen sich neben dem Upland-Adler für den Weltcup-Auftakt in Wisla, für den Bundestrainer Stefan Horngacher sechs Springer benennen kann. Raimund wird also zum ernsten Konkurrenten für Leyhe.
„Mit dem Ergebnis bin ich überhaupt nicht zufrieden“, schimpfte Michelle Göbel am ersten Tag, auch weil Nathalie Armbruster, die zweifache Meisterin in der Nordischen Kombination, und Sina Kiechle vor ihr gelandet waren. „Die Schanze ist nicht so schlecht, aber meine Sprünge waren heute sehr schwach.“ Nach dem Team-Wettbewerb ergänzte sie schon etwas positiver: „Der Sommer hat doch ganz schön an den Kräften gezerrt. Bei der DM hatte ich mir etwa mehr erhofft, ich war einfach ein bisschen platt.“ Das vermutete auch Trainer Koch, zumal Michelle direkt von einem Schulausflug aus Portugal angereist war. Beide blicken aber positiv in den Winter.