Die Langlauf-Elite trifft sich in Willingen
Die Langlauf-Elite trifft sich in Willingen
Die Langlauf-Elite trifft sich in Willingen
Der Countdown läuft: Bereits dieses Wochenende fällt der Startschuss für die Sommerleistungskontrolle des Deutschen Skiverbandes, die der Ski-Club Willingen ausrichtet. Von Freitag bis Sonntag trifft sich die Langlauf-Elite sowie der Nachwuchs im Upland. Außerdem erlebt der alte Rollski-Klassiker „Rund um den Sauerlandstern“ eine Neuauflage.
Bundestrainer Peter Schlickenrieder reist am Freitag mit seinen Topläufern im Upland an, vor rund 30 Jahren hatte sein Vorgänger Jochen Behle als noch aktiver Sportler sechs internationale Rennen mit Weltmeistern und Olympiasiegern vor großer Zuschauerkulisse organisiert. Und auch dieses Mal verleihen die Olympiasiegerinnen Katharina Hennig und Victoria Carl sowie Katherine Sauerbrey aus der Silberstaffel von Peking dem Willinger Rollskirennen olympischen Glanz. Besonders spannend wird das Rennen dadurch, dass es ein Massenstart ist, der als Eliminator Race ausgetragen wird. Das heißt: Am Ende einer gelaufenen Runde werden die letzten Läufer aus dem Feld ausscheiden. Insgesamt stehen zwölf Runden auf dem Programm, eine Runde ist 900 Meter lang.
Ich freue mich sehr auf die Sommerwettkämpfe in Willingen, weil ich glaube, dass solche Treffen von Nachwuchs, Betreuern, Eltern und Top-Athleten sehr wichtig sind für den Langlauf, also die ganze Langlauf-Familie, und besonders eben für den Nachwuchs, um ihn zu motivieren“, sagt Katharina Hennig und fügt an: „Für mich selbst wird das Wettkampfwochenende aus dem Training heraus passieren. Es ist eine willkommene Abwechslung zum normalen Trainingsalltag und es ist sehr gut, auch mal eine Wettkampfbelastung im Sommer zu haben. Aber der Fokus liegt jetzt nicht darauf, bei der Leistungskontrolle absolute Topleistungen anzubieten, weil die erst im Winter erwartet werden. Ich werde die Rennen einfach aus dem Training heraus mitnehmen und damit eine super intensive Woche abrunden können“, so die 26-jährige Sächsin.
Ähnlich sieht es auch Victoria Carl: „Für mich zählen die Wettkämpfe als intensive Belastung. Ich erhoffe mir, dass es spannende Wettkämpfe werden und dass wir uns gegenseitig messen können. Ich möchte eine intensive Einheit mitnehmen, die mich fordert, und bei der ich auch die anderen Mädels fordern kann. Ich freue mich darauf, in Willingen zu sein“, so die 26-Jährige, die ergänzt: „Ich hoffe, dass ich mich über die 3000 Meter noch einmal verbessern kann, in den letzten Wochen habe ich darauf hingearbeitet. Alles in allem bin ich sehr gespannt auf die Wettkämpfe und freue mich.“
Die Wettbewerbe werden unter anderem schon einen Fingerzeig für die Nominierungen für den Weltcup geben. „Gespannt bin ich darauf, wie unsere Gold- und Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele den Wiedereinstieg ins Training gefunden haben nach vielen Werbeaufnahmen, Interviewanfragen und medialem Interesse“, sagt Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Aber auch die Jugend kann sich in Willingen empfehlen. „Ganz wichtig sind die Wettkämpfe auch für diejenigen, die im letzten Jahr die Kaderkriterien nicht erfüllen konnten. Sie können sich jetzt für die Lehrgänge im Sommer anbieten“, so der Coach. Dazu gehört beispielsweise auch Ilva Kesper vom SC Willingen, die seit zwei Jahren das Oberstdorfer Sportinternat besucht und nur ganz knapp einen Kaderplatz verpasst hat. Die 18-Jährige tritt beim 3000-Meter-Lauf und den beiden Rollskirennen am Samstag und am Sonntag an. Beim Wettkampf am Samstagnachmittag ist sie die einzige heimische Starterin. „Wenn ich mich in Willingen gut präsentiere, habe ich die Chance, per Trainerentscheid noch für die Kaderlehrgänge nachnominiert zu werden. Und das ist mein Ziel.“
Bundestrainer Schlickenrieder bringt auch den neuen Damentrainer Per Nilsson und Herrencoach Marc Steuer mit ins Upland. Das Trio wird sich nach dem Rollskiwettkampf am Samstag den Fragen von Jens Kramer stellen, der den Abend moderiert. Im Anschluss and die „Trainerrunde“ werden auch Katharina Hennig, Laura Gimmler, Jansoch Brugger und Friedrich Moch, Einblicke in ihr Sportlerleben geben, bevor sich die Siegerehrung anschließt.
„Ich freue mich, dass endlich mal wieder Wettkämpfe sind, da der Winter ja schon wieder lang her ist. Was dabei herauskommt, ist aber erst einmal zweitrangig. Wir machen das ja aus dem Training heraus. Aber ich denke, es wird ein gutes Training sein, allerdings auch ein anstrengendes Programm mit zwei Wettkämpfen an einem Tag“, sagt Friedrich Moch. „Ich freue mich auf das Wochenende, es ist schön, dass man sich mit den anderen mal wieder messen kann und schauen kann, wo man gerade steht und ob man im Training noch etwas verändern muss, oder ob man auf einem guten Weg ist.“
Die Sommerleistungskontrolle ist eine Pflichtveranstaltung für alle DSV-Kader, Nachwuchsathleten und Weltcupstarter. Erwartet werden daher rund 200 Sportler aus dem Nachwuchsbereich U16 bis hin zu den Olympiastartern.
Die Fans aus der Region können sich selbst davon überzeugen, dass auch im Sommer mit dem Skiroller internationale Spitzenleistungen abgeliefert werden können und sich auch der talentierte Nachwuchs bei diesem zentralen Leistungsvergleich im Skilanglauf für den Wettkampfwinter 2022/23 empfehlen kann. Denn neben dem Rollskirennen „Rund um den Sauerlandstern“ steht für den Nachwuchs parallel der erste Deutschlandpokal auf dem Plan, zu dem neben einem Athletiktest am Samstagvormittag auch ein 3000-Meter-Lauf im Upland-Stadion zwischen Willingen und Schwalefeld ansteht. Um 17 Uhr startet dann das große Rollskirennen und am Abend steht im Willinger Kurgarten die Siegerehrung mit Pasta-Party an, bei der auch ein buntes Rahmenprogramm geboten wird. Für den Nachwuchs geht es dann am Sonntag mit einem Einzelrennen in klassischer Technik auf der Rollerbahn in der EWF-Biathlon-Arena weiter, bevor der erste große Test am Nachmittag mit der Siegerehrung abgeschlossen wird.