Fernseh VB 26.10.2023
Storytelling vom Weltcup
TV-Regisseur will Kult-Weltcup glänzen lassen - Mit 32 Kameras an der Schanze
Storytelling vom Weltcup
TV-Regisseur will Kult-Weltcup glänzen lassen - Mit 32 Kameras an der Schanze
Der Sport schreibt Geschichten. Und die will TV-Regisseur Thomas Strobl beim Willinger Weltcup 2024 emotional in seinen Bildern umsetzen. Neudeutsch heißt das Storytelling. "Wir haben mit unseren Werkzeugen wie den verschiedenen Kameras, Drohnen oder Zeitlupen alle Möglichkeiten, das Event glänzen zu lassen", erklärte "Fellini" Strobl nach der alljährlichen Vorbesichtigung der Fernsehverantwortlichen von DSV, ARD und HR mit dem Ski-Club Willingen an der Mühlenkopfschanze.
Die Weltcups der Skispringerinnen und Skispringer werden wie in jedem Jahr aufwendig produziert. Mit 32 Kameras, 26 international und sechs nationalen. Auch dabei, eine Seilkamera und eine Drohne. Und erstmals eine Gimbal-Kamera am Exit-Gate, die wie ein Kompass funktioniert. "Ich versuche immer alle Wege und Bewegungsareale der Athleten mit Kameras abzudecken", erklärt der für das Weltbild verantwortliche Regisseur, der für geplante Neuerungen immer mit dem Weltverband FIS in Verbindung steht. Mit allein fünf drahtlosen Kameras kann er den Sportlern überall hin folgen. "Ein Einblick in das neue Springerlager ist damit auch garantiert. Die Dynamik und Spannung des Skispringens wird mit einer Seilkamera und mehreren Handkameras dargestellt.
Der nicht nur für den Fernsehmann wichtigste Moment des Sprunges - der Absprung - "wird aus allen Winkeln gefilmt, um den Zuschauern einen Anhaltspunkt zu geben was gut und was schlecht am take off gewesen ist. Dadurch entstehen immer Emotionen und die sind ebenfalls ein wesentlicher Teil der Übertragung. Denn die Geschichten, die der Sport schreibt, sind ehrlich und real!"
Storytelling sei weiterhin der wichtigste Faktor bei seinen Feeds und deshalb verstärke er sich im Ü-Wagen mit entsprechendem Personal, "damit ich auch die Funkgespräche mitbekomme, welche parallel geführt werden. Wenn es erlaubt ist, dann will er diese in der Übertragung hörbar machen und im Weltbild evtl. in diverse Sprachen als Bauchbinde übersetzen und einblenden. Das muss die FIS noch genehmigen."
Die TV-Bilder werden auch auf der Videowand im Stadion für die vielen tausend Fans zu sehen sein und damit das Live-Erlebnis etwas durch die Zeitlupen etc. ergänzen. Die Zuschauer verpassen nichts.