FIS Skiflug Weltcup Planica 24.03.2019
Die Ära Werner Schuster ist zu Ende gegangen
Markus Eisenbichler wieder auf dem Podest
Horngacher nimmt Abschied von Polen
Die Ära Werner Schuster beim Deutschen Skiverband ist in Planica zu Ende gegangen. Bevor am Abend die Springer, Betreuer und Funktionäre aus seiner elfjährigen Amtszeit mit Geschenken Abschied nehmen, stand Weltmeister Markus Eisenbichler beim letzten Saisonwettkampf als Dritter hinter Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi und Lokalmatador Domen Prevc noch einmal auf dem Podest. Im Kampf um die kleine Kristallkugel unterlag der Siegsdorfer aber dem japanischen Tagessieger, der bereits als Gewinner des Gesamtweltcups feststand.
Der Japaner flog im ersten Durchgang von der Letalnica-Schanze mit 252,0 m neuen Schanzenrekord. Mit 464,5 Punkten setzte sich Kobayashi, der im zweiten Durchgang auf 230,5 m kam, klar vor dem Slowenen Domen Prevc (444,0) durch. „Eisei“, der am Donnerstag in Planica seinen deutschen Rekord (248,0) eingestellt und am Freitag seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, lag nach Flügen auf 227,0 und 235,0 m (442,5 Punkte) deutlich hinter Kobayashi zurück. Karl Geiger (238,5+228,0) verbuchte mit Platz sieben noch ein starkes Ergebnis. Andreas Wellinger (/220,0+203,0) kam auf Platz 20, Richard Freitag (211,0+212,0) beendete den letzten Saisonwettkampf auf Rang 24. Der nach seinem Sturz in Oslo immer noch verletzte Stephan Leyhe (Foto) war nur Zuschauer und nahm von Schuster Abschied: „Es war eine schöne Zeit. Ich habe ihm viel zu verdanken.“
Schuster (Foto) hatte seinen zum Ende des Winters auslaufenden Vertrag nicht verlängert. „Ich bin ja schon länger darauf eingestellt. Ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist“, sagte der 49 Jahre alte Österreicher. In seine Amtszeit seit März 2008 fallen unter anderem Olympiasiege in Sotchi 2014 (Team) und Pyeongchang 2018 (Andreas Wellinger). Auch das letzte Jahr unter Schuster lief erfolgreich: Eisenbichler wurde in Seefeld dreifacher Weltmeister, gewann seinen ersten Weltcup und belegte den zweiten Gesamtplatz bei der Vierschanzentournee. Leyhe war Dritter geworden, hatte einen Weltcupsieg mit dem Team gefeiert und seinen ersten Podestplatz in Wisla verbucht.
Als Nachfolger-Kandidat Nummer eins für Schuster gilt sein früherer Assistent Stefan Horngacher. „Wir sind auf der Zielgeraden, aber wir sind noch nicht im Ziel. Wir haben es immer so gehandhabt, dass wir seriös bleiben. Leider sind wir noch nicht soweit durch“, sagte der Sportliche Leiter Horst Hüttel, der allerdings auch von einem Plan B und einer Alternative zu Horngacher sprach. Horngacher selbst teilte mit, dass er seinen Vertrag als polnischer Nationalcoach nicht verlängern werde. "Das war heute meine letzte Amtshandlung als polnischer Nationaltrainer. Ich habe mich entschlossen, meinen Vertrag nicht zu verlängern. Es gibt Gespräche mit dem DSV, die dauern an, aber die Chancen stehen sehr gut."