FIS Skisprung Weltcup Titisee-Neustadt 23.01.2022
Geiger kommt in Gelb zum Mühlenkopf
Willingen kann auch für Leyhe kommen
Zwei Top Ten-Resultate beim ersten „Heimweltcup“
Willingen und Peking können für Stephan Leyhe und die DSV-Adler kommen. Der 30 Jahre alte Schwalefelder unterstrich mit zwei Top ten-Platzierungen bei seinem ersten Heimweltcup im Schwarzwald, dass er rechtzeitig für das Spektakel auf der Mühlenkopfschanze gerüstet ist. Dort hatte er vor zwei Jahren vor seinem Kreuzbandriss seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Nach einjähriger Wettkampfpause schaffte der „Hessen-Adler“ die Olympia-Qualifikation und fliegt zusammen mit Karl Geiger, Markus Eisenbichler sowie Constantin Schmid und überraschend Pius Paschke zu seinen zweiten Olympischen Winterspielen.
Paschke, der in Titisee-Neustadt an beiden Tagen wie David Siegel das Finale der besten 30 knapp verpasste, und Schmid wurden am Sonntag vom DOSB auf Vorschlag von Bundestrainer Stefan Horngacher nachnominiert. Die beiden Olympiasieger Andreas Wellinger, der im Schwarzwald nach einem positive CoronaTest ausgefallen war, und Severin Freund, der bis Sonntag nur die halbe Norm erfüllt hatte, müssen weiter trainieren und sich fit halten, falls einer der Olympia-Starter noch ausfallen sollte.
Es war das Wochenende von Karl Geiger und Markus Eisenbichler. Der Oberstdorfer bezwang die bisher ungeliebte Schanze im Schwarzwald gleich zwei Mal und übernahm und verteidigte als Doppelsieger das Gelbe Trikot. Hinter Anze Lanisek landete Markus Eisenbichler noch vor Ryoyu Kobayashi zwei Mal auf Platz drei. Auch die Führung im Nationencup ging wieder an Deutschland.
Acht Adler standen im Finale. Da auch Constantin Schmid, nach langer Zeit wieder Richard Freitag oder die Youngster Justin Lisso und Philipp Raymond Weltcup-Punkte sammelten, stimmte Horngacher in deren Fazit „mega cool“ ein und ist sich auch sicher, Paschke in Willingen oder notfalls auch in Peking in die Spur zu bekommen. „Heute kann ich auf die ganze Mannschaft stolz sein.“
Stephan Leyhe („Mir macht es wieder Spaß“) kam nach seinem Supersatz vom Samstag auf 136 m schon in der Qualifikation, die Karl Geiger ebenfalls gewann, auf 131,5 m und Rang 13. Wieder 131 m bedeuteten nach dem ersten Wettkampfsprung erneut Platz acht , den er mit 130 m im Finale nicht ganz behaupten konnte. Platz zehn konnte sich dennoch sehen lassen. Sein erfolgreichstes Wochenende seit dem Tournee-Einstieg. Die vorzeitige Olympia-Nominierung hatte bei ihm den Knoten platzen lassen und er rechtfertigte das Vertrauen von Horngacher. „Gelungenes Wochenende: Gestern Achter, heute Zehnter. Mit den Ergebnissen bin ich zufrieden. Ein gelungener Prozeß in dieser Woche. Es geht wieder stetig bergauf. Über den letzten Sprung ärgere ich mich etwas. Ich war zu spät an der Kante. Das ist eigentlich untypisch für mich", berichtete Leyhe.
Übrigens: In Willingen haben Freund (2 Mal), Wellinger, Geiger und Leyhe schon gewonnen. Nur Markus Eisenbichler noch nicht, der jetzt besonders motiviert scheint.