FIS Skisprung Weltcup Bischofshofen 08.01.2022
Lindvik gewinnt vor Granerud und Hörl
Stephan Leyhe am Sonntag nicht im Team
DSV-Adler enttäuschen in Bischofshofen
Die DSV-Adler haben im ersten Weltcup-Wettbewerb nach der Vierschanzentournee ihr bisher schwächstes Saisonergebnis abgeliefert. Karl Geiger landete in Bischofshofen nach zwei Sprüngen auf jeweils 132 Meter auf Rang acht. Dahinter holten vier Wochen vor Peking Olympiasieger Andreas Wellinger (19.), der Willinger Stephan Leyhe (22.), Constantin Schmid (23.) und Pius Paschke (28.) wenigstens noch ein paar Punkte.
Markus Eisenbichler wurde wegen seines nicht regelkonformen Anzugs nach seinem zweiten Sprung disqualifiziert. Severin Freund stürzte im ersten Durchgang nach einem guten Sprung auf 128 m und verpasste das Finale. Seinen vierten Weltcup-Sieg sicherte sich der Tourneezweite Marius Lindvik (201,7) aus Norwegen. Er gewann mit 133,5 und 139 Meter vor Landsmann Halvor Egner Granerud (287,7) und dem Österreicher Jan Hörl (285,7). Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi (135 und 133,5 Meter) aus Japan kam diesmal nicht über Rang vier hinaus.
Sehr stark wirkten die Österreicher, die am Sonntag neben den Norwegern die Favoriten für den Team-Wettbewerb sind. Bundestrainer Stefan Horngacher hatte die Qual der Wahl, um sein Quartett, das in Wisla mit Leyhe hinter Österreich Platz zwei belegt hatte, und für das Geiger und „Eisei“ gesetzt waren, für Sonntag aufzustellen: Er entschied sich mit seinem Trainerstab für Schmid, Wellinger, Eisenbichler und Geiger und gönnt Stephan Leyhe eine schöpferische Pause.
Stephan Leyhe trat wie bei den beiden vorangegangenen Tournee-Springen in Bischofshofen auf der Stelle und war sich im ARD-Interview nach dem Springen selbst schon nicht ganz sicher, ob ihn der Trainer aufstellen werde. „Mir fehlt im Moment die Idee auf der Schanze, dass ich nicht immer zwischen 125 und 130 m lande, sondern endlich einmal mal wieder weit fliege“, sagte der Willinger, der sich selbst aber nach den Strapazen der letzten Tage und Wochen „nicht platt fühlt.“ Er hatte wie seine Kollegen den Trainingssprung ausgelassen, war mit 131 m in der Qualifikation auf Platz 20 gelandet und im Wettbewerb 126 und 129,5 und 248,8 Punkte erzielt.
Bisher auch für Horngacher ein „Kontinuitätsgarant“ bekommt der 30-Jährige Willinger eine Pause bis Zakopane, was allerdings keineswegs als Vorentscheidung in Richtung Olympia-Nominierung zu sehen ist. Die will der DSV endgültig nach dem Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt vornehmen. Ryoyu Kobayashi baute mit jetzt 891 Punkten aber seine Führung im Gesamtweltcup vor Geiger (817) aus. Leyhe folgt mit 192 Punkten auf Platz 18 vor Schmid (187).