FIS Skisprung Weltcup Damen 04.02.2023
Katharina Althaus rockt den Mühlenkopf und gewinnt dritten Heimweltcup des Winters
149,5 Meter die Bestmarke vor Rekordkulisse
So schön kann Skispringen sein. Vor der Rekordkulisse für das Frauen-Skispringen mit 23.500 Zuschauern rockte Katharina Althaus die Mühlenkopfschanze. Mit ihrer persönlichen Bestleistung von 149,5 m im Finale sprang sie noch von Platz drei und 133 m im ersten Durchgang auf eins und gewann nach Titisee-Neustadt und Hinterzarten auch ihren dritten Heimweltcup in diesem Winter. Bei ihrem insgesamt 13. Weltcupsieg verwies die Oberstdorferin die Slowenin Ema Klinec (256,3) und die Japanerin Sara Takanashi (245,7) mit 264,4 Punkten auf die Podestplätze.
Der Jubel bei den deutschen Skispringerinnen und den vielen tausend Fans an der Schanze kannte keine Grenzen mehr. „Richtig nice“ hieß das neue Jugend-Schlagwort rund um die größte Großschanze der Welt. Die weltbesten Skispringerinnen waren allesamt begeistert und beeindruckt von der Kulisse und bedankten sich mit weiten Flügen.
Auch wenn die lustige japanische Weitenjägerin Yuki Ito ihre scherzhafte Ankündigung, in Anspielung auf die 161,5 m von Timi Zajc („Grüße aus dem All“) noch einen halben Meter weiter fliegen zu wollen, nicht wahr machen konnte, glänzten beispielsweise auch Klinec (146,5) oder Takanashi (141,5) bei weitaus besseren Bedingungen als am Vortag mit Klasseweiten.
"Dass es 149 Meter werden, hätte ich auch nicht gedacht. Das war ein richtig starker Sprung", sagte Cheftrainer Maximilian Mechler in der ARD. "Dass es so viele Zuschauer sind, ist extrem."
So sah es auch Mixed-Weltmeisterin Anna Rupprecht. "Man springt hier nicht für sich selbst, sondern für die Zuschauer, um hier ein geiles Fest draus zu machen", sagte Rupprecht, die Rang 20 belegte.
Selina Freitag kam mit 132,5 und 126 m angefeuert von ihrem Bruder Richard im Publikum auf Platz sieben. Weltcup-Punkte gab es auch für Luisa Görlich (15.), Anna Rupprecht (20.), Juliane Seyfarth (23.) und Pauline Hessler (24.). Bundestrainer Maximilian Mechler war zufrieden mit seinen Schützlingen. Ob Althaus, die weiter Boden im Gesamtweltcup gegenüber der Österreicherin Eva Pinkelnig (10.) gut machen konnte, noch im Gesamt-Weltcup angreifen wird, ließ er offen. „Wir denken von Wettkampf zu Wettkampf.“ Ein bisschen Feiern aber war nach diesem Sieg vor der nächsten Chance am Sonntag auf der Großschanze aber sicherlich angesagt.
Stimmen von der Pressekonferenz
Katharina Althaus: "Es ist einfach irre, hier zu springen. Im zweiten Durchgang saß ich da oben, habe die Fans gehört, die Atmosphäre. Es macht unheimlich viel Spaß. Und wenn dann natürlich noch die Sprünge so laufen, ist das einfach mega."
Ema Klinec: "Ich bin sehr zufrieden mit beiden Sprüngen heute. Katharina hat einen sehr guten Job gemacht, sie hatte ja auch noch Pech beim ersten Sprung. Ich bin sehr zufrieden, weil ich mich verbessert habe. In Hinterzarten habe ich noch einen kleinen Fehler gemacht, hier nicht mehr. In Willingen zu springen, das ist fast wie Skifliegen."
Sara Takanashi: "Es war das erste Mal, dass ich hier gesprungen bin und ich habe das sehr genossen. Ich bin froh über meinen Podestplatz. Unser ganzes Team freut sich, dass wir hier sind. Es war wunderschön vor so viel Publikum zu springen. Katharina war ja am Ende vor mir dran, ich habe das laute Publikum gehört, das sie gefeiert hat. Dann war ich dran. Das war ein großartiges Gefühl."