15.Dezember 2018
15
.Dezember 2018
Kategorie:
FIS World Cup 2019/20
Erstellt von SC-Willingen
Karl Geiger mit erstem Weltcupsieg der Karriere
Stephan Leyhe in Engelberg auf Platz sechs
Der Oberstdorfer Karl Geiger und Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen sind derzeit die besten Skispringer im Team von Bundestrainer Werner Schuster. Geiger stellte auf der Großen Titlis-Schanze (HS 140) in Engelberg in der Schweiz seine großartige Form unter Beweis. Nach 135m und Rang fünf nach dem ersten Durchgang segelte der Allgäuer im Finale auf fantastische 141m und siegte nach der Tagesbestweite mit 302,0 Punkten vor dem Polen Piotr Zyla (134m+136m/297,3 Punkte) sowie dem starken Österreicher Daniel Huber (135+138,5/295,5). Vierter wurde Johann Andre Forfang (133,5+138,5/295,3) aus Norwegen vor dem Russen Evgeniy Klimov (136,5+134/294,6), der nach dem ersten Wertungsdurchgang noch in Führung gelegen hatte.
Für Stephan Leyhe war nach dem ersten Sprung auf starke 135m und Platz drei das zweite Einzel-Podium seiner Laufbahn durchaus zum Greifen nahe. „Ich habe mehr Selbstvertrauen, das hilft mir über dem Eck. Ich komme mit einer gewissen Selbstüberzeugung ins Fliegen, das gibt mir unten die Meter“, kommentierte der 26-jährige Schwalefelder diesen gelungenen Sprung am ZDF-Mikrofon. „Irgendwo ist ein Knoten aufgegangen, wahrscheinlich im Kopf. Von daher gibt es halt die Ergebnisse“, sagte Stephan Leyhe mit einem Augenzwinkern. Schon im Probedurchgang war er mit 137m der Beste gewesen.
Und auch im Finale zeigte der Top-Springer vom SC Willingen mit 135,5 m bei etwas weniger Rückenwind als im ersten Durchgang eine grundsolide Leistung, was ihm am Ende mit 293,9 Punkten den sechsten Platz und weitere 40 Weltcup-Zähler einbrachte. Das insgesamt vierte Top 6-Resultat im Weltcup für den „Upland-Adler.“ „Der zweite Sprung war nicht ganz so sauber, aber ich bin mehr als zufrieden“, bilanzierte Leyhe. „Stephan war mental noch nicht bereit für den Sieg, aber er kann das schaffen“, zeigte sich Werner Schuster zufrieden. Über allem strahlte aber der erste Weltcup-Sieg von Karl Geiger, der in Oberstdorf frenetisch bejubelt wudre. Zuvor hatte bereits seine Vereinskollegin Katharina Althaus bei den Damen in Frankreich den Sieg im Weltcup geschafft. Dies sind hervorragende Voraussetzungen für ganz viel Euphorie der deutschen Fans zum bevor stehenden Start der Vierschanzentournee in Oberstdorf zwischen den Jahren. „Ich kann es nicht beschreiben und bin mega happy, einfach nur geil“, ließ Geiger seinen Emotionen freien Lauf. Erstmals wurde nach diesem Coup zu seinen Ehren im Skisprungstadion in Engelberg die deutsche Nationalhymne für den Weltcupsieger gespielt.
Für die weiteren deutschen Starter lief es nicht nach Wunsch. Während Olympiasieger Andreas Wellinger (131,5+130/279,1) als 14. wenigstens im Finale der besten 30 noch Weltcup-Punkte ergatterte, scheiterten Richard Freitag (32.), David Siegel (44.), Markus Eisenbichler (48.) und Severin Freund (50.) nach unbefriedigenden Leistungen im ersten Durchgang. Schon morgen gibt es für die weltbesten Skispringer in Engelberg die nächste Chance auf Zählbares. „Ich hoffe, dass Karl und Stephan morgen auf der Welle weiter reiten“, schloss Bundestrainer Schuster im TV-Interview.
Der in dieser Saison bislang überragende Japaner Ryoyu Kobayashi (130+135/289,9) wurde gleich hinter Stephan Leyhe Siebter. In der Weltcup-Gesamtwertung behauptete er mit 456 Punkten seine Führung dennoch souverän. Auf den weiteren Plätzen folgen Piotr Zyla (365 Punkte), Johann Andre Forfang und Kamil Stoch (beide 305), Karl Geiger (277) und Stephan Leyhe, der jetzt mit 231 Zählern Sechster ist.
Die große Begeisterung in der Heimat über die tollen Erfolge von Stephan Leyhe mitten in der Weltklasse erreichen auch den sympathischen SCW-Skispringer über die vielen modernen Kommunikationskanäle. Auch die Tatsache, dass die Schneeproduktion an der Mühlenkopfschanze für den Kult-Weltcup vom 15. bis 17. Februar 2019 bei den aktuell kalten Temperaturen von minus fünf Grad Celsius unter null auf vollen Touren läuft, erfreut den Upländer: “Ich freue mich schon auf die Springen in Willingen, wenn ich die Euphorie live vor Ort erleben kann“, fiebert Stephan Leyhe dem Heimspiel am Mühlenkopf auf der größten Großschanze der Welt entgegen. Bis dahin ist ihm aber noch das eine oder andere Husarenstück zuzutrauen.