FIS Skisprung Weltcup Engelberg 17.12.2017
Richard Freitag gewinnt souverän zweites Springen in Engelberg
Stephan Leyhe übertraf die 100-Punkte-Marke
Richard Freitag in Gelb zur Vierschanzentournee
Nach einem triumphalen Sieg bei der Generalprobe in Engelberg ist Richard Freitag endgültig in die Rolle des Topfavoriten für die Vierschanzentournee geschlüpft. Als erster deutscher Skispringer seit Martin Schmitt im Winter 2000/2001 reist der Sachse als Gesamtweltcup-Führender zum Auftakt in seiner Wahlheimat Oberstdorf am 30. Dezember. Mit Traumsprüngen auf 137,5 und 135,0 m deklassierte er Polens Tournee-Titelverteidiger Kamil Stoch um 11,6 Punkte sowie Doppelweltmeister Stefan Kraft (Österreich) um 11,7 Zähler.
"Dass er gut springen kann, wusste ich. Dass er so stabil springt, ist eine riesige Freude", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Die Freude über seinen dritten Saisonsieg, allesamt seit Ende Dezember eingefahren und sein Achter insgesamt, war dem sonst eher zurückhaltenden Superflieger Freitag auch deutlich anzumerken.
"Was Richard gezeigt hat, ist einfach nur der Hammer. Er hat wieder ein Ding rausgehauen und einfach nur verdient gewonnen", sagte Wellinger. Der deutsche Spitzenmann der Vorsaison ist derzeit mit 399 Punkten die Nummer zwei im Weltcup hinter Freitag (550), wurde in Engelberg mit Platz sechs am Samstag nach schwachem ersten Sprung und gleichfalls Rang sechs am zweiten Tag direkt hinter Markus Eisenbichler (5.) etwas unter Wert geschlagen.
Auch Karl Geiger auf Rang 12 und der Willinger Stephan Leyhe als 18. schafften es in den zweiten Durchgang und lieferten einen ordentlichen Wettkampf. Enttäuschend lief das Wochenende für den Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer, der nach Rang 46 am Samstag auch am Sonntag nicht den zweiten Durchgang erreichte. Auch Pius Paschke verfehlte das Finale der besten 30, Konstantin Schmid war schon in der Quali gescheitert.
„Ich habe doch noch mit der Schanze Frieden schließen können mit zweimal 129 m“, sagte Stephan Leyhe, der mit schon 103 Punkten auf Platz 16 in der Weltcup-Gesamtwertung so gut platziert wie noch nie in die Tournee geht, die er im Vorjahr auf Platz acht abgeschlossen hat. Jetzt geht es in die wohlverdiente, kurze Weihnachtspause.“Ich werde noch Krafttraining machen und am Niveau arbeiten.“
Althaus Zweite – Würth schwer verletzt
Katharina Althaus hat in Hinterzarten ihren dritten Weltcupsieg in Folge knapp verpasst. Die 21-Jährige musste sich im Schwarzwald nach Flügen auf 102,5 und 99,0 m mit 265,7 Punkten als Zweite einzig der Norwegerin Maren Lundby (269,1) geschlagen geben. Für eine Überraschung sorgte Ramona Straub (Langenordnach), die als Vierte das beste Ergebnis ihrer Karriere verbuchte.
Althaus stand im vierten Springen des Olympiawinters zum vierten Mal auf dem Podest und stellte einmal mehr ihre Topform unter Beweis. Im Gesamtweltcup muss sich die Oberstdorferin ihre Führung nun allerdings mit Lundby teilen. Die beiden Überfliegerinnen des Winters kommen jeweils auf 360 Punkte.
Olympiasiegerin Carina Vogt und Juliane Seyfarth schafften es auf den Rängen sechs und acht ebenfalls in die Top Ten. Nicht am Start war Svenja Würth, die am Samstag im ersten Frauen-Teamwettkampf der Weltcup-Geschichte schwer gestürzt war. Die Mixed-Weltmeisterin krachte nach der Landung in den Schnee und anschließend auch in die Bande. Bei der 24-Jährigen besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss und einen Meniskusschaden. Im Teamspringen an Samstag waren Vogt, Althaus und Seyfarth trotz Würths Sturz zum zweiten Durchgang angetreten. Die sieben gewerteten Sprünge reichten zu 836,5 Punkten und Rang vier. Der Sieg ging an Japan (956,0) vor Russland (863,7) und Frankreich (846,4). Quelle Bild: Jan-Simon Schäfer
Freitag auch in der Quali auf Platz zwei
Stephan Leyhe mit 127 m sicher weiter
Richard Freitag hat auch in der Qualifikation für den zweiten Weltcup in Engelberg Platz zwei belegt. Hinter Olympiasieger Kamil Stoch (134,5) aus Polen verwies der Wahl-Oberstdorfer mit ebenfalls 134,5 m Stochs Landsmann Dawid Kubacki (134) auf Rang drei. Mit Ausnahme von Konstantin Schmid (108,5) auf Platz 59 schafften alle anderen DSV-Adler ebenfalls die Qualifikation für das letzte Weltcupspringen vor der Weihnachtspause und der traditionellen Vierschanzentournee zur Jahreswende mehr oder weniger sicher: 13. Markus Eisenbichler (130,5), 19. Karl Geiger (128,5), 20. Andreas Wellinger (128,0), 22. Stephan Leyhe (127,0) und Pius Paschke (123,0).