FIS Skisprung Weltcup Engelberg 19.12.2021
Geiger mit breiter Brust zur Tournee
Kobayashi siegte mit großem Vorprung
Stephan Leyhe hadert mit der Symmetrie
Karl Geiger kann nach Weihnachten mit breiter Brust und im Gelben Trikot in seiner Oberstdorfer Heimat in die 70. Vierschanzentournee und das erwartete Duell mir Ryoyu Kobayashi starten. Markus Eisenbichler oder auch Stephan Leyhe sind dagegen bei der Generalprobe am Wochenende in Engelberg in über 1.000 Meter Höhe doch noch einmal ins Grübeln geraten.
Geiger gewann am ersten Tag mit 137 und einem Traumsprung auf 140 m schon zum zweiten Mal in diesem Winter, sein insgesamt elfter Weltcupsieg. Der Japaner Kobayashi und der Slowene Zajc sprangen hinter ihm auf das Podest.
Am Sonntag hieß der Sieger dann zum dritten Mal im olympischen Winter Kobayashi (306,0/132,5+136,5) deutlich vor Geiger (293,8/135+131,5) und Norwegens Marius Lindvik (293,5/133+138,5) . „Ich bin dennoch zufrieden. Ein echt gutes Wochenende , auch wenn der Vorsprung von Ryoyu heute schon eine Hausnummer ist“, freute sich auch Geiger jetzt auf Weihnachten im Kreis der Familie im Allgäu.
Der Schweizer Kilian Peier, der wie Leyhe und der Norweger Fannemel nach einem Kreuzbandriss in den Weltcup zurückgekehrt ist und nach dem ersten Durchgang geführt hatte, verpasste als Vierter wieder das Podest. Pius Paschke (9./133+134) und Constantin Schmid (11./130+135) kratzten an den Top Ten. Olympiasieger Andreas Wellinger landete nach verpasstem Finaldurchgang am Samstag diesmal auf Rang 18 und in den Punkterängen.
Markus Eisenbichler hatte sich am ersten Tag Rang 27 mit 239,1 Punkten ex aequo mit dem Stephan Leyhe teilen müssen. Am Sonntag verfehlte „Eisei“ dann sogar das Finale der besten 30 . „Die Schanze spricht nicht mit mir“, haderte der Siegsdorfer über das verlorene Wochenende. Auch Leyhe war trotz 130,5+126 m am Samstag nicht zufrieden: „Ich bin rechts abgebogen, der Flug wurde dadurch unsymmetrisch, es fehlte mir die Höhe und der Speed“. Er befinde sich momentan auf einer Gratwanderung zwischen Flügen in die Top 10 und dem Verpassen des zweiten Durchgangs.
Am Sonntag schien es dann wieder etwas besser zu laufen. Platz zwölf nach dem ersten Durchgang mit 129 m – die Top ten in Reichweite . Doch nach „Seitenwind, für den es keine Bonuspunkte gibt“, so ZDF-Experte Toni Innauer, fiel Leyhe nach ungewohnt unruhigem Flug und nur 121 m auf Rang 25 zurück. „Wenn man an der Symmetrie arbeitet, sind solche Bedingungen Gift“, meinte der Willinger nach dem Finalsprung und freute sich jetzt „auf die wohlverdiente Weihnachtspause“.
Severin Freund holte derweil in Ruka im Continental Cup den siebten Startplatz für die DSV-Adler bei der Tournee. Zwei Mal pro Saison darf der DSV im Weltcup auch eine nationale Gruppe einsetzen. Bisher tat er es immer während der Tournee in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen. Diesmal kommen möglicherweise auch die anderen deutschen Weltcuporte, darunter auch Willingen, dafür in Frage.