FIS Skisprung Weltcup Engelberg 20.12.2020
Granerud feiert fünften Sieg in Folge
Eisenbichler freut sich auf die Tournee
Norwegens „Dauerbrenner“ Halvor Egner Granerud (141,5+135,5) feierte seinen fünften Sieg in Folge, sein großer Rivale Markus Eisenbichler hat bei der Generalprobe für die deutsch-österreichische Vierschanzentournee im Schweizer Engelberg mit Platz zwei auch seinen zweiten Platz im Gesamt-Weltcup locker verteidigt. Der 29 Jahre alte Bayer freute sich nach Sprüngen auf 134 und 137,5 Meter und Platz zwei „jetzt auf Weihnachten und danach die Vierschanzentournee. „In Oberstdorf werde ich angreifen,“ kündigte er an, nachdem er am Samstag als Vierter noch knapp das Podest verpasst hatte. Rang drei ging an den Polen Piotr Zyla. (132,5+127,5) , der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Granerud hatte zuvor auch die Qualifikation für sich entschieden.
"Ich mag die Schanze überhaupt nicht. Nach dem ersten Durchgang war ich stinksauer, den habe ich rausgenudelt und gedacht, was mache ich eigentlich", meinte Eisenbichler, der tags zuvor noch um einen halben Meter am Podest vorbeigeflogen war in der ARD: "Beim zweiten habe ich dann gesagt: Scheiß drauf! Saugeil, dass es so geklappt hat", sagte Eisenbichler in der ARD. Hinter «Eisei» gelangen nur zwei weiteren deutschen Skispringern gute Platzierungen. Pius Paschke (131+133) überzeugte als Fünfter und stellte damit sein bestes Weltcup-Resultat erneut ein. Auch Martin Hamann (125,5+128/21.) sammelte auf Rang 21 einige Weltcup-Punkte und fasst langsam aber sicher in der Eliteklasse Fuß. Für eine positive Überraschung sorgte bei wieder nicht einfachen Rückenwind-Bedingungen der sympathische Kanadier Mackenzie Boyd-Clowes als Sechster.
Ein Quartett um Andreas Wellinger (32.) und Severin Freund (39.) erwischte es dagegen schon im ersten Durchgang. Auch Constantin Schmid (34.), der bei der Skiflug-WM in Planica noch zum Silber-Team gehört hatte, und David Siegel (41.) nach seiner Disqualifikation am Vortag, enttäuschten. „Wir haben uns schwer getan, am Ende ging es dann dank Eisei und Pius gerade so“, meinte Bundestrainer Stefan Horngacher. Skiflug-Weltmeister Karl Geiger befindet sich weiter in der heimischen Corona-Quarantäne und hofft, zum Tournee-Start am 28. Dezember in das DSV-Team zurückzukehren. Auch Österreichs Topstar Stefan Kraft bangt mit Rückenproblemen um die Tournee.
Für die langjährigen Leistungsträger Wellinger (32.) und Freund (38.) brachte Engelberg ebenso wie für Siegel erneut eine herbe Enttäuschung. Ob die früheren Weltklasse-Athleten bei der Tournee vom 28. Dezember bis 6. Januar zum A-Kader gehören, ist fraglich, ein Start in der nationalen Gruppe zum Auftakt in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen aber wohl sicher.. Für Wellinger läuft es nach seiner eineinhalbjährigen Pause wegen eines Kreuzbandrisses schon den ganzen Winter durchwachsen. Freund kämpft nach mehreren Verletzungen schon länger um den Anschluss. Als Alternative bietet sich Richard Freitag an, der bei den parallelen Continental Cup-Wettbewerben in Ruka drei Mal Achter geworden war.