FIS Skisprung Weltcup Engelberg 22.12.2019
22.Dezember 2019

FIS Skisprung Weltcup Engelberg 22.12.2019

22
Dezember
Erstellt von Presseteam SCW
Kategorie: FIS World Cup 2019/20
2019
22 .Dezember 2019
Kategorie: FIS World Cup 2019/20
Erstellt von Presseteam SCW

Ryoyu Kobayashi gewinnt zweites Springen in Engelberg
Stephan Leyhe wieder Top ten
Selina Freitag zwei Mal auf dem Podest
Michelle Göbel holte FIS-Cup-Punkte

Ryoyu Kobayashi gewinnt zweites Springen in Engelberg
Stephan Leyhe wieder Top ten

 

Nach dem letzten Sprung von Stephan Leyhe (128,5 m) vor der Vierschanzentournee ballte Trainer Stefan Horngacher die Becker-Faust und auch der Willinger Upland-Adler war damit zufrieden, „immerhin 3,5 m über dem K-Punkt“. Nachdem ihn der letzte Sprung am Samstag noch „ziemlich geärgert“ hatte. Der Upland-Adler, der in Bischofshofen wieder Geburtstag feiert, belegte mit seinen 117,5 m bei schlechten Bedingungen im ersten Durchgang sowie den 128,5 m und 250,1 Punkten am Ende zum zweiten Mal in diesem Winter nach Nizhny Tagil Platz zehn. „Bei Stephan ging es endlich einmal vorwärts“, lobte der Bundestrainer. Der Team-Weltmeister und Olympia-Zweite mit der Mannschaft kann beruhigt in die Weihnachtspause gehen.
 

Die Form kommt langsam aber sicher zurück, anders als bei Markus Eisenbichler (41.) oder Richard Freitag (61.), die bei schwierigen Bedingungen das Finale der besten 30 verfehlten. Auch Constantin Schmid (48.) und Moritz Bär (32.)  blieben ohne Punkte. Vierfach Olympiasieger Simon Ammann (63.) musste sogar mit dem letzten Platz auf der Titlis-Schanze Vorlieb nehmen, nachdem die Qualifikation bei starkem Wind abgebrochen worden war und alle 63 Skispringer zum Wettbewerb antreten durften.
 

Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi (272,0) gewann wie am Vortag und will bei der Tournee seinen Vorjahreserfolg wiederholen, als er vor Eisenbichler und Leyhe triumphierte. Der Slowene Peter Prevc (262,1) und Österreichs Youngster Jan Hörl (262,0) komplettierten das Podest vor dem Oberstdorfer Karl Geiger (260,6), der gerade seinen Bachelor als Ingenieur erfolgreich abgeschlossen hat und in guter Form und guter Stimmung als bester DSV-Adler in die Tournee geht. Er will endlich auch mal seine Heimschanze zum Auftakt in Oberstdorf bezwingen.  
 

Hinter Leyhe punktete nur noch Pius Paschke auf Platz 13. Kobayashi (440), der nicht mit dem japanischen A-Team nach Hause geflogen war, um seine Führung zu behaupten,  vor Stefan Kraft (369), der alle Chancen im Finale durch einen glimpflich verlaufenen Sturz einbüßte, und eben Karl  Geiger (347) heißt die Reihenfolge im Gesamt-Weltcup, wo Leyhe mit jetzt 87 Punkten auf Platz 21 Boden auf den zweitbesten DSV-Adler Pius  Paschke (18./101) gut machten konnte.

Selina Freitag zwei Mal auf dem Podest
Michelle Göbel holte FIS-Cup-Punkte


Michelle Göbel hat beim FIS-Cup in Oberwiesenthal an beiden Tagen  im internationalen Feld gepunktet, ehe die Schülerin aus Willingen zusammen mit Anna Jäkle, der Tochter von Olympiasieger „Jason“ Jäkle, zur Einkleidung der deutschen Mannschaft für die Jugend-Olympischen Winterspiele nach München weiter reiste und nach der dortigen “ Bescherung“ zurück ins Waldecker Upland fuhr.

Am Samstag  lag Michelle nach 81,5 m  im ersten Durchgang auf Rang elf, fiel aber mit 72,5 bei widrigen Bedingungen, mit einem allerdings auch nicht optimalen Sprung im Finale auf Rang 19 zurück. Anna Jäkle (13.), Josphin Laue (14.) und Pia Kübler (17.) rangierten knapp vor ihr. „Wir hatten auch heute wieder eine kleine Windlotterie auf der Schanze. Aber sie hat sich diesmal wacker durchgekämpft und dabei viel an Erfahrung gewonnen,“ lobte Heimtrainer Jörg Pietschmann seinen Schützling noch am Sonntag im Erzgebirge, wo nach 80 und 76 m diesmal Platz 17 heraussprang, noch hinter Kübler (13.), aber vor Laue (19.) und Jäkle (21.).  Michelle Göbel bestätigte damit ihre Nominierung für Lausanne. Bei den Jugendspielen werden die Sprungwettbewerbe in Frankreich ausgetragen.

Nach ihrem „Heimsieg“ am Samstag kam Selina Freitag erneut auf das Podest. Hinter der Polin Kinga Raja (231,7) und der Tschechin Klara Ulrichova (214,4) kam die Schwester von Richard Freitag mit zwei Mal 92 m und 209,9 Punkten auf Rang drei. Oberwiesenthal richtet mit OK-Chef Christian Freitag, dem Bruder von Richard, vom 28. Februar bis 8. März die nordischen Junioren-Weltmeisterschaften aus. Im Laufe des Winters wird sich das DSV-Team endgültig herauskristallisieren. Auch hier hat Michelle Göbel gute Chancen, dabei zu sein, wenn sie sich weiter an die neuen Bedingungen  gewöhnt hat. Nach nur einem Trainingssprung auf oft unbekannten  Schanzen gegen ältere zum Teilschon weltcup-erfahrene Konkurrentinnen an den Start zu gehen und sich dann auch noch auf die oft wechselnden äußeren Bedingungen einzustellen ist teilweise nicht ganz so einfach.
 

„Das macht sie schon gut“, lobten Pietschmann, aber auch DSV-Trainer Daniel Vogler, bedenkt man, dass sie noch vor kurzem allenfalls mal beim Alpencup zum Einsatz gekommen war, jetzt aber schon in der 2. und 3. Liga springt.  Vogler nahm die Willinger Upland-Schülerin und Anna Jäkle mit nach München zum Treffen der Olympia-Teilnehmer, von wo die Skispringerin des SC Willingen dann mit  der Winterberger Abordnung um den ebenfalls nominierten Kombinierer Lennart Kersting zurück ins Sauerland in die wohlverdiente Weihnachtspause fuhr.