FIS Skisprung Weltcup Herren 03.02.2024
Johann Andre Forfang gewinnt mit Schanzenrekord - Norweger springt sagenhafte 155,5 Meter
Was für ein Flug! Johann Andre Forfang setzte dem gelungenen zweiten Weltcup-Tag am Samstagabend die Krone auf. Vor den Augen seines Vaters Hugo sprang der Norweger im zweiten Durchgang einen neuen Schanzenrekord mit sagenhaften 155,5 Metern und brachte das mit 23 500 Zuschauern ausverkaufte Stadion an der Mühlenkopfschanze zum Beben. Nach bereits starken 144 Metern im ersten Versuch war Forfang der überlegene Sieg bei 252,7 Punkten nicht mehr zu nehmen. Der Jubel bei ihm und seinen Teamkollegen war grenzenlos, sogar Tränen flossen beim überwältigten 28-Jährigen. "Ich hatte eine schwere Zeit und war seit fünf Jahren nicht mehr auf dem Podium. Ich bin sehr glücklich, dass ich endlich wieder ganz oben stehe", freute sich Forfang, der auf der größten Großschanze der Welt seine Flugfähigkeiten voll ausspielte und nach 2018 ein zweites Mal im Upland triumphierte.
Bei wechselnden Bedingungen hatte nach Durchgang 1 überraschend der Finne Antti Aalto mit 147,5 Metern geführt. Der 28-Jährige fiel nach einem schwächeren zweiten Sprung auf 128 Meter noch auf Rang 14 zurück. Rang zwei sicherte sich Ryoyu Kobayashi, der sich mit einem starken Flug im Finale (148 Meter) noch nach vorne schob. Platz 3 ging ebenfalls nach Norwegen, Kristoffer Eriksen Sundal (138 + 150 Meter) freute sich mit 219,9 Zählern über sein erstes Podium. "Das Publikum ist unglaublich, ich hatte beim zweiten Sprung ein gutes Gefühl und bin insgesamt sehr zufrieden", so Sundal auf der Pressekonferenz.
Beim deutschen Team blieb weiterhin Luft nach oben. Bester DSV-Adler wurde Lokalmatador Stephan Leyhe (131 + 135,5 Meter) als 15., der zwei solide Sprünge zeigte. Andreas Wellinger ließ im zweiten Durchgang Federn und belegte in der Endabrechnung Rang 17. Pius Paschke schloss den Wettbewerb als 18. ab. Die übrigen Deutschen um Philipp Raimund (31.), Karl Geiger (33.) und Felix Hoffmann (35.) verpassten den Finaldurchgang knapp. Dieses Schicksal teilten sie mit dem Weltcup-Gesamtführenden Stefan Kraft, dessen 122 Meter nur zu Platz 39 reichten.