FIS Skisprung Weltcup Innsbruck 04.01.2018
Freitag stürzt – Hannawald muss bangen
Stephan Leyhe landet auf Rang neun
Kamil Stoch steht vor dem Tourneesieg
Am Bergisel zerplatzte am Donnerstag für Richard Freitag der Traum vom Gesamtsieg in der Vierschanzentournee. Der Sachse mit Wohnsitz Oberstdorf stürzte im ersten Durchgang bei 130 m und büßte damit alle Chancen ein. Zum zweiten Durchgang trat er nicht mehr an, wurde „mit ziemlichen Schmerzen“ zu einer MRT-Untersuchung in die Universitätsklinik gefahren, da die linke Hüfte angegriffen scheint.
Jetzt Steht Polens Kamil Stoch (833,2) als Titelverteidiger vor dem Triumph und Sven Hannawald muss bangen, dass er seinen bisherigen Allzeitrekord mit Siegen an allen vier Orten bei einer Tournee zumindest teilen muss. Stoch (270,1) siegte vor Daniel Andre Tande (255,6) und Andreas Wellinger (253,5), der wieder auf das Podest zurückfand und jetzt hinter Stoch mit 768,7 Punkten Zweiter in der Gesamtwertung ist.
Aus deutscher Sicht gab es dennoch ein Topergebnis im Regen von Innsbruck. Mit Markus Eisenbichler (2.), Andreas Wellinger (5.), Stephan Leyhe (6. Foto) und Karl Geiger (8.) gingen vier DSV-Adler unter den Top ten ins Finale. Constantin Schmid war mit etwas Glück noch dabei, nur Pius Paschke war ausgeschieden. Stephan Leyhe (235,1) belegte am Ende direkt hinter Markus Eisenbichler (236,1) Platz neun, Geiger (230,6) fiel auf zwölf zurück.
Kritik gab es am Technischen Delegierten Geir Steinar Loeng aus Norwegen, der laut Schuster schon in der Quali sehr offensiv vorging und vor den besten wie Freitag und Stoch nicht verkürzt hatte. Die große Stimmung kam in Innsbruck ohnehin nicht auf. Viele Zuschauer blieben angesichts der Misere um die ÖSV-Adler zuhause, deren bester Michael Hayböck (10.) wenigstens unter den Top ten landete.
Markus Eisenbichler (749,3) auf Platz 6, Karl Geiger (739,9) auf Rang zehn und Stephan Leyhe (731,6) als Zwölfter sieht es in der Tournee für die DSV-Adler mannschaftlich sehr gut aus.
Stephan Leyhe kann in Bischofshofen am Quali-Tag Geburtstag feiern und darf sich schon jetzt über 165 Weltcup-Punkte und 16.400 SFR Preisgeld freuen. Auch für die Olympiateilnahme in Pyeongchang sieht es gut aus, zumal er dort ja den Schanzenrekord hält. „Gemischte Gefühle“ zeigte der Schwalefelder nach dem Wettbewerb: „Bei Richies Sturz war unser aller erster Gedanke nur, dass ihm hoffentlich nichts passiert sei. Mein erster Sprung war gut, der zweite okay. Die Platzierung passt“, urteilte Leyhe selbst.