FIS Skisprung Weltcup Klingenthal 11.12.2021
Stefan Kraft vor Granerud und Stoch
Geiger und Eisenbichler gemeinsam auf Platz vier
Zehn Weltcup-Punkte als Trost für Stephan Leyhe
Podest verfehlt, aber die DSV-Adler überzeugten auf breiter Front. Karl Geiger (132+135 m) und Markus Eisenbichler (132,5+137 m) teilten sich hinter ÖSV-Vorspringer Stefan Kraft (267,0) bei seinem ersten Saisonsieg, Norwegens wieder erstarktem Cup-Verteidiger Halvor Egner Granerud (262,0) und Polens Altmeister Kamil Stoch (261,9) punktgleich mit 257,9 Zählern den vierten Platz im ersten der beiden Weltcup-Konkurrenzen des Wochenendes in Klingenthal. Krafts Landsmann Manuel Fettner war in der VogtlandArena überraschend als Zweiter ins Finale gegangen, fiel aber auf Rang 16 zurück.
Als starker Sechster meldete sich Olympiasieger Andreas Wellinger nach langer Durststrecke mit der Bestweite von 139 m im Finale in der Weltklasse zurück. Pius Paschke (11.) und Constantin Schmid (13.) blieben unter den Top 15, der Willinger „Hessen-Adler“ Stephan Leyhe fiel nach guten 134 m im ersten Durchgang, aber nur 126,5 m im Finale vom neunten auf den 21. Platz zurück. Zehn Weltcup-Punkte blieben für den Schwalefelder als Trost.
„Er springt technisch so sauber, da ist eigentlich kein Fehler zu erkennen“, meinte ARD-Experte Sven Hannawald zu Leyhes finalem Sprung bei guten Bedingungen für alle 50 Qualifizierten. „Man kann nicht immer auf dem Podest landen. Morgen greifen wir es aber wieder an“, gab ein zufrieden gestimmter Bundestrainer Stefan Horngacher als Devise aus, der sich auch Stephan Leyhe anschloss. Mit dem Stefan Kraft hat es nach Nischni Tagil, Ruka und Wisla wieder einen neuen Sieger gegeben. Im Olympiawinter hat noch kein Skispringer zwei Mal gewinnen können.
Göbel jetzt nach Notodden
Michelle Göbel war in der zweiten Qualifikation von Klingenthal nah dran, es erstmals in den Weltcup mit den 40 besten Skispringerinnen zu schaffen. Mit Startnummer 2 kam sie auf 101 m, landete auf Platz 46, einen Rang hinter der japanischen Weltklasse-Skispringerin Yuki Ito, die nur auf 96 m gekommen war. „Da fehlt wirklich nicht mehr viel, um mich zu qualifizieren“, bedauerte die Willingerin. „Wirklich schade, dass es heute nicht für den Wettkampf gereicht hat. Aber ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, ist sie sich mit den Trainern einig.
Die DSV-Coaches setzten die angehende Abiturientin in der nationalen Gruppe ein, nachdem man sie wegen der Corona-Gefahr vom Olympia-Test in Peking zurückgezogen hatte. Am Freitag war sie nach verpasster erster Qualifikation noch unzufriedener. „Es hätte besser laufen können und sollen“, haderte sie mit sich selbst. „Samstag ist eine neue Chance.“ Und die hätte sie fast genutzt. Der nächste Einsatz steht schon fest. Am kommenden Wochenende steht der Continental Cup im norwegischen Notodden ins Haus und bei dem will das Skisprung-Talent des Ski-Clubs Willingen punkten.