FIS Skisprung Weltcup Kuusamo 26.11.2017
Jernej Damjan gewinnt überraschend in Ruka
Andreas Wellinger als Dritter auf dem Podest
Stephan Leyhe erfüllt als Neunter Olympia-Norm
Mit einer großen Überraschung endete der Einzel-Weltcup in Kuusamo/Ruka. Der Slowene Jernej Damjan holte in Finnland mit 140 und 142 m und 301,4 Punkten den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere. Zweiter wurde der Norweger Johann Andre Forfang, der für 136,5 und 142 m 298,6 Punkte erhielt. Andreas Wellinger holte mit zweimal 140 m und 293,0 Punkten auf Platz drei das erste Podium des Winters für den Deutschen Skiverband (DSV). Das Team-Ergebnis der deutschen Adler kann sich mehr als sehen lassen. Neben Wellinger sprangen mit Markus Eisenbichler (133,5+139,5/284,3) als Fünfter, Richard Freitag (134,5+138,5/284,0) als Sechster und Stephan Leyhe (136,5+135,5/281,1) vom SC Willingen als Neunter drei weitere DSV-Starter in die Top Ten. Pius Paschke (134,5+132/269,5) und Karl Geiger (134,5+126,5/260,8) belegten die Ränge 14 und 18. Doppel-Weltmeister Stefan Kraft aus Österreich schaffte es nach nur 126 m und Rang 26 im ersten Durchgang im Finale mit der Tagesbestweite von 145 m noch auf den 13. Platz.
Stephan Leyhe zeigt es der Rukatunturi-Schanze
Nachdem SCW-Adler Stephan Leyhe bis zum Einzel-Weltcup mit der Anlage nicht zurecht kam und die Nominierung nach einer eher schwächeren Qualifikation für den Team-Wettkampf verpasst hatte, wollte er es zum Abschluss im hohen Norden nochmal wissen. Doch auch der Probeversuch missglückte ihm mit nur 110 m vollends. Der 25-jährige Schwalefelder bewies dann im Wettkampf aber starke Nerven und fand zu seiner guten Form zurück. Er zeigte es der Rukatunturi-Schanze doch noch. 136,5 und 135,5 m brachten Leyhe 281,1 Punkte und Rang neun. Für die Glückwünsche vom SC Willingen bedankte sich Stephan Leyhe umgehend: „Ich bin nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Am Ende kann ich doch mit einem guten Gefühl heim fliegen“, schrieb er per WhatsApp. Nach den beiden Weltcup-Stationen in Wisla und Ruka hat er 55 Punkte auf seinem Konto. Platz 13 in der Weltcup-Gesamtwertung, die vom Japaner Junshiro Kobayashi (126 Punkte) vor Damjan (100) und dem Norweger Daniel Andre Tande (95). Noch viel wichtiger: Mit den Platzierungen zehn und neun hat der Upländer die Olympia-Norm des Verbandes (1 x Top Acht oder 2 x Top 15) schon jetzt erfüllt und kann mit viel Selbstvertrauen die kommenden Aufgaben angehen. Schritt für Schritt kommt Stephan Leyhe damit dem großen Traum der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar 2018 unmittelbar nach dem FIS Skisprung Weltcup in seiner Heimat Willingen (2. bis 4. Februar) näher.
Bundestrainer Werner Schuster sehr zufrieden
Nach dem Einzel-Weltcup in Ruka war Bundestrainer Werner Schuster mit dem Resultat seiner Schützlinge sehr zufrieden: „Super das Podium von Andi Wellinger, wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause. Aber wir haben noch etwas zu tun“, so der Österreicher in der ARD. „Wir haben uns gegenseitig gut gepusht, es hat Riesenspaß gemacht. Ich bin froh, dass ich noch zwei gute Sprünge hinbekommen habe“, sagte ein glücklicher Stephan Leyhe vor den TV-Kameras nach diesem für ihn versöhnlichen Abschluss der Wintersporttage im winterlichen Ruka. Die nächste Station der weltbesten Skispringer wird vom 1. bis 3. Dezember Nizhny Tagil in Russland sein. Danach geht es zum ersten Heim-Weltcup der Saison nach Titisee-Neustadt in den Hochschwarzwald (8. bis 10. Dezember), wo auch eine große Delegation des Ski-Club Willingen mit von der Partie sein wird.