FIS Skisprung Weltcup Lillehammer 10.03.2020
Kamil Stoch gewinnt in Lillehammer
Stephan Leyhe auf Rang neun
Leyhe Zweiter in der Gesamtwertung mit 0,7 Punkten Rückstand
Kamil Stoch gewinnt in Lillehammer
Stephan Leyhe auf Rang neun
Leyhe Zweiter in der Gesamtwertung mit 0,7 Punkten Rückstand
Die „raue Luft“ bei der Raw Air scheint dem Willinger Stephan Leyhe gut zu bekommen. Nach Platz zwei in der Qualifikation für das zweite Weltcup-Springen in Lillehammer übernahm er zwischenzeitlich sogar die Führung in der Gesamtwertung der Serie, die er beim anschließenden Sieg des Polen Kamil Stoch (264,3/131,5´129,5) vor den Slowenen Ziga Jelar (259,0/132+137) und Timi Zajc (257,6/139+130,5) mit Platz neun und 246,2 Punkten sowie 131+129,5 m dann wieder hauchdünn mit 0,7 Punkten Rückstand an Altmeister Stoch abgeben musste. Nachdem der Upland-Adler auf seiner Heimschanze in Willingen seinen ersten Weltcup-Sieg überhaupt und auch die Gesamtwertung Willingen/5 gewonnen hatte, hat er jetzt auch in Norwegen durchaus Chancen auf eine der Prämien für Platz eins, zwei oder drei in Höhe von 60.000, 30.000 oder 10.000 Euro.
Am Tag der Favoritenstürze festigte er mit 917 Punkten auch seinen sechsten Platz im Gesamt-Weltcup. Karl Geiger hat zwei Wettbewerbe vor dem Saisonende dagegen kaum noch Chancen auf einen Sieg im Gesamtweltcup. Der Allgäuer kam mit 122 und 131,5 Meter nicht über Rang 19 hinaus und verlor damit weitere Punkte auf seinen Rivalen Stefan Kraft aus Österreich, der selbst nur 17. wurde. In den beiden verbleibenden Wettbewerben müsste Geiger im Kampf um das Gelbe Trikot noch 140 Punkte gegen Kraft aufholen.
Stephan Leyhe lag auf der Olympiaschanze von 1994 nach dem ersten Durchgang auf Rang acht, verlor dann mit einem Satz auf 129,5 m aber noch an Boden. „Das Leader Trikot hat mich nicht belastet. Ob man dieses oder die Nummer 61 trägt, ist egal. Man muss sein Ding machen“, blieb der gebürtige Schwalefelder unbeeindruckt von der Chance, sich eine der Extraprämien zu sichern. „In Willingen war mir dies ja auch schon gelungen.“ Seine Sprünge im Wettbewerb bezeichnete er einmal mehr als „solide“.
Nach acht von 16 Sprüngen der "norwegischen Vierschanzentournee" liegt er mit 1.028,1 Punkten nun gerade einmal 0,7 Punkte hinter Stoch (1.028,8), wobei die Entscheidung sicherlich bei den knappen Abständen bisher wohl eher beim Skifliegen in Vikersund als in Trondheim fallen dürfte. In der Raw Air Wertung folgen Marius Lindvik (1.012,4), Robert Johansson (1.1010,7), Ryoyu Kobayashi (1.008,3), Kraft (996,9) und auch Vortagessieger Peter Prevc (996,1) auf den Plätzen vier bis acht, Geiger (966,1) ist jetzt direkt hinter Schmid (968,8) 13., Paschke (957,0).16.
Als zweitbester Deutscher flog Constantin Schmid (237,8/129+129,5) in der Tageswertung auf den elften Platz. Pius Paschke (234,9/127,5+131) belegte Platz 15. Weltmeister Markus Eisenbichler, einen Tag zuvor an gleicher Stelle noch Zweiter, verpasste als 44. den zweiten Durchgang deutlich. "Das waren heute scheiß Bedingungen. Aber da reg ich mich gar nicht mehr drüber auf. Wir sind eine Freiluftsportart", schimpfte Eisenbichler. Severin Freund und Martin Hamann waren auch diesmal ohne Chance.
Die "Raw Air"-Serie geht bereits am Mittwoch mit der Qualifikation in Trondheim weiter, wo einen Tag später der vorletzte Einzel-Wettbewerb des Weltcup-Winters ansteht. Danach folgt das Skifliegen in Vikersund mit einer Qualifikation einen Einzelwettbewerb und einem Teamwettbewerb, gleichzeitig dem Weltcup-Finale. Die Skiflug-WM in Plancia gehört anschließend nicht mehr zum Weltcup und muss ohne Zuschauer ausgetragen werden.