FIS Skisprung Weltcup Oslo 10.03.2019
10.März 2019

FIS Skisprung Weltcup Oslo 10.03.2019

10
März
Erstellt von SC-Willingen
Kategorie: FIS World Cup 2019/20
2019
10 .März 2019
Kategorie: FIS World Cup 2019/20
Erstellt von SC-Willingen

Robert Johansson führt die RAW AIR Tour souverän an 
Ryoyu Kobayashi hat den Gesamtweltcup sicher 
Markus Eisenbichler am Holmenkollen bester DSV-Adler 

Mit seinem Tagessieg am Holmenkollen in Oslo führt der Norweger Robert Johansson (262,0/127+129) die Gesamtwertung in der RAW AIR souverän an und hat einen kleinen Geldsegen im Visier. Er verwies im Mekka des nordischen Skisports Stefan Kraft (258,3/134+126) aus Österreich und den nach langer Zeit wieder in einem Einzelspringen einmal auf dem Podest erscheinende Peter Prevc (252,8/125,5+129) auf die Ehrenplätze. Hinter Philipp Aschenwald (250,2/127+130,5) landete Japans Ryoyu Kobayashi (250,1/127+126) vor Prevc-Bruder Domen (245,7) auf Platz fünf und sicherte sich vorzeitig den Gesamtsieg im Weltcup. Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen kam auf Rang 13 und kann Kobayashi nicht mehr überflügeln. Erstmals gewinnt damit ein Skispringer aus Fernost die wertvolle Trophäe.

Bester DSV-Adler war Weltmeister Markus Eisenbichler (237,8/120+132,5) auf Platz zehn. Er hatte im ersten Durchgang Pech mit dem Wind und konnte erst im Finale sein ganzes Können beweisen. Karl Geiger (17.) und Constantin Schmid (21.) punkteten im Weltcup. Olympiasieger Andreas Wellinger (34.) hatte das Finale der besten 30 ebenso verpasst wie Martin Hamann (37.) und Wellingers Zimmerkollege Stefan Leyhe aus Willingen verzichtete nach seinem spektakulären Sturz im Mannschaftswettbewerb am Vortag mit geschwollenem Sprunggelenk  und will erst wieder in Lillehammer angreifen. Dort soll eventuell auch Richard Freitag nach einem Infekt wieder einspringen.

Die deutschen Skispringer hatten neben dem Triumphzug in Seefeld insgesamt auch viel Pech im laufenden Winter. Severin Freund kam nicht auf die Sprünge, David Siegel verletzte sich in Zakopane folgenscher, Freitag erkrankte und Leyhe stürzte erstmals im Weltcup. Auch Andreas Wellinger bleibt dem Trainerstab derzeit ein Rätsel.

Bei den Skispringerinnen führt die Österreicherin Daniela Stolz-Iraschko nach ihrem  Sieg vor Juliane Seyfarth und Katharina Althaus auch die erstmals auch für Frauen durchgeführte RAW AIR an. Norwegens König Harald hatte dabei vergeblich auf einen Sieg von Olympiasiegerin Maren Lundy gesetzt.

Stephan Leyhe erst wieder in Lillehammer 
„Bis zur Hochzeit ist alles wieder verheilt“

Stephan Leyhe hat nach seinem spektakulären Sturz am Samstag in Oslo am Tag später den Einzel-Weltcup im Rahmen der RAW AIR-Tour ausgelassen. „Er ist so weit wieder fit, da der Fuß aber noch leicht angeschwollen ist, haben sie beschlossen, dass er heute noch einmal pausieren soll“, berichtete Vater Volker, der immer in Kontakt mit seinem Sohn steht. In der ARD bestätigten Matthias Opdenhövel und Dieter Thoma diese „Diagnose“, nachdem der 27-Jährige Schwalefelder schon die Probe ausgelassen hatte.

„Ein richtiger Skispringer ist man erst, wenn man mal gestürzt ist“,  machte Thoma dem Wahl-Schwarzwälder nach seinem ersten Sturz im Weltcup überhaupt Mut. „Bis zur Hochzeit ist das alles wieder verheilt“, spielte das ARD-Duo auf die Schürfwunden im Gesicht an. „Er ist ja ein schöner Junge. Das wird schon wieder.“ Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen. Doch nicht nur seine vielen Fans wünschen gute Besserung, die gesamte Skisprung-Familie hofft, dass Stephan Leyhe schon in Lillehammer bei der Qualifikation am Montag wieder in den Weltcup einsteigen kann, nachdem er sich einen Tag geschont hat.

Weit weniger Glück im Unglück hatte Ramona Straub. Sie stürzte im Finaldurchgang, in den sie als Zweitplazierte gegangen war, bei der Landung und verließ ebenfalls humpelnd und benommen den Auslauf. Es reichte noch zu Rang sieben. Sie wird aber am Montag zurück nach München zu einer MRT-Untersuchung fliegen, da Trainer Andreas Bauer um ihr Knie bangt.