FIS Skisprung Weltcup Planica 25.03.2018
Kamil Stoch krönt Top-Saison mit Skiflugsieg in Planica
Stephan Leyhe vom SC Willingen am Ende 30.
Norweger Stjernen holt Kristallkugel im Skifliegen
Der überragende Athlet der Saison 2017/18 stand auch zum Abschluss beim Skifliegen in Planica ganz oben auf dem Siegerpodest. Vierschanzentournee, Olympiasieg, Weltcup-Gesamtsieger, Willingen/5, RAW AIR, Planica/7, der Pole Kamil Stoch war eine Klasse für sich.
Zum Saison-Finale in Slowenien segelte er auf der Flugschanze auf 245 und 234,5 m und schnappte sich mit 455,6 Punkten souverän den Erfolg. Zweiter wurde der Österreicher Stefan Kraft (243+236 m/440,1), der sich nach einer Saison mit Höhen und Tiefen diebisch über das „Stockerl“ freute. Auf den dritten Platz kam der Norweger Daniel Andre Tande (243,5+234,5/439,6). Bester deutscher Skiflieger war Richard Freitag (232,5+237,5/427,9) als Sechster. Direkt dahinter sprang der Oberstdorfer Karl Geiger (232+234,5/426,9) nach einem starken Wettkampf auf Rang sieben. Markus Eisenbichler (232,5+224/409,0) als 12., Olympiasieger Andreas Wellinger (222,5+224,5/396,9) als 16., Pius Paschke (202,5+201,5/338,5) als 28. und Stephan Leyhe (203+192,5/330,1) als 30. sammelten Weltcup-Punkte.
Bei Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen war nach einer tollen Saison mit der Silbermedaille im Team bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang und vier Top Ten-Platzierungen etwas die Luft raus. Nach 203 m im ersten Durchgang kam der 26-jährige Schwalefelder im Finale nur auf 192,5 m. Er fiel somit noch auf den 30. Platz zurück. Im ZDF würdigte Moderator Norbert König die guten Leistungen des „Upland-Adlers“ nach seinem bislang besten Winter der Karriere. „Es geht vorwärts in kleinen Happen jedes Jahr. Die Tendenz geht nach vorn. Heute war leider der Akku etwas leer, aber es war schön dabei zu sein“, präsentierte sich Leyhe gewohnt bescheiden, aber sehr sympathisch. Der Vorzeigesportler des SCW sammelte insgesamt 327 Weltcup-Punkte (Platz 18). „Wir haben einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Der Zusammenhalt ist einfach unglaublich. Es macht einen Riesenspaß, in dieser Mannschaft dabei zu sein und auch einen gewissen Beitrag zu leisten“, analysierte Stephan Leyhe.
Den Gesamt-Weltcup hatte sich Kamil Stoch bereits vor Planica gesichert (1443 Punkte). Als Zweiter dieser Wertung blickt Richard Freitag (1070) als beständigster DSV-Skispringer auf ein tolles Resultat. Dritter ist der Norweger Daniel Andre Tande (985). Andreas Wellinger, der seine absoluten Highlights mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen bei Olympia feierte, ist Sechster (828). Planica 7 und damit 20.000 Schweizer Franken Extra-Preisgeld holte sich am Ende ebenfalls Polens Skisprung-Held Kamil Stoch (1.538,2), der Norwegens Johann Andre Forfang (1.528,8) noch abfing. Dessen Landsmann Robert Johansson wurde Dritter (1.512,5). Auch hier ist Richard Freitag (1.471,7) als Fünfter bester Deutscher. Frohe Kunde in Sachen Weltcup-Gesamtwertung im Skifliegen für die Norweger. Platz sechs reichte Andreas Stjernen (257 Punkte), um als erster norwegischer Skiflieger die kleine Kristallkugel knapp vor den punktgleichen Kamil Stoch und Robert Johansson (beide 250) zu sichern. Überragend die Gesamtleistung der „fliegenden Wikinger“ als bestes Team einer langen Wettkampfsaison. Norwegen holte 7149 Punkte und sicherte sich mit großem Abstand den Nations Cup vor Deutschland (5976), Polen (5795), Österreich (3642) und Slowenien (3223). Nun geht es für die Sportler in den verdienten Urlaub, bevor schon Ende April die Vorbereitungen auf die neue Saison im Sommer Grand Prix und den nächsten Winter anstehen.
Sara Takanashi feiert in Oberstdorf 55. Weltcup-Sieg
Oberstdorf war ein gutes Pflaster für Sara Takanashi. Nach ihrem Erfolg gestern wiederholte die Japanerin diesen Triumph auch beim zweiten Weltcup in der Erdinger Arena auf der Normalschanze am Schattenberg. Der 55. Weltcup-Sieg ihrer Karriere ist einsame Spitze. Mit 99 und 102 m lag sie mit 250,4 Punkten am Ende deutlich vorn. Zweite wurde die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz, die 97,5 und 103 m sprang und auf 238,8 Punkte kam. Dritte wurde Olympiasiegerin Maren Lundby (97,7+98,5 m/231,0 Punkte) aus Norwegen. Katharina Althaus war als Siebte einmal mehr beste deutsche Starterin. Mit diesem Rang sicherte sie mit 928 Punkten den starken Platz zwei der Weltcup-Gesamtwertung hinter Lundy (1.340) und vor Takanashi (916) ab. Mit Carina Vogt (8.), Ramona Straub (9.) und Juliane Seyfarth (10.) landeten drei weitere DSV-Weitenjägerinnen beim Saison-Abschluss im Allgäu in den Top Ten. Auch für Anna Rupprecht (24.) gab es Weltcup-Punkte. Die deutschen Damen zeigten über die gesamte Saison die konstantesten Leistungen und gewannen somit erstmals die Nationenwertung mit 2952 Punkten knapp vor Japan (2947) und Norwegen (2037). „Das hätte ich nicht erwartet, dass wir am Ende einer Saison mal die beste Nation sind“, kommentierte Bundestrainer Andreas Bauer den tollen Erfolg im ZDF.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef