FIS Skisprung Weltcup Rasnov Ladies 17.02.2023
Weltcup-Punkte bei Göbels TV-Premiere
Katharina Althaus gewinn ins Rasnov
Weltcup-Punkte bei Göbels TV-Premiere
Katharina Althaus gewinn ins Rasnov
Zum ersten Mal im Weltcup, in beiden Durchgängen und beim anschließenden Interview jeweils live in der ARD: Willingens Skisprung-Hoffnung holte einen Tag vor ihrem Geburtstag ihre ersten acht Punkte in der Eliteklasse und landete am Ende nach 80 und 82,5 m mit der Note 188,4 Punkten auf Platz 23. Ihr Geburtstags-Wunsch für heute: „Mit noch etwas besseren Sprüngen unter die Top 20 zu kommen“, verriet sie im TV-Interview und zeigte sich mit ihrem Debüt in Rasnov zufrieden.
Wie schon in der Quali gewann Katharina Althaus (251,0) mit einem tollen zweiten Sprung im Finale vor der Weltcup-Spitzenreiterin Eva Pinkelnig (238,6) und der Norwegerin Eirin Maria Kvandal (233,3). Es war ihr sechster Saisonsieg, nachdem sie alle drei Heim-Weltcups in Titisee-Neustadt, Hinterzarten und in Willingen für sich entschieden hatte.
Vor Göbel lag noch Agnes Reisch (16.), die es nicht zur WM in Planica geschafft hat. Die Willingerin also drittbeste Deutsche, obwohl eigentlich die Schanze in Rumänien nicht zu ihren Lieblingen zählt. Immerhin landete die angehende Abiturientin einen Platz vor Juliane Seyfarth (24.), mit der sie die Gesamtwertung im Continental Cup, punktgleich führt. Und Seyfarth hat in ihrer Karriere schon drei Weltcups und einen WM-Titel gewonnen. Josephin Laue und Pia Lian Kübler verpassten im ersten Durchgang auf Platz 32. und 38. das Finale und damit die Punkteränge.
ARD-Experte Sven Hannawald sah bei Göbel noch einige Schwächen. „Wenn sie die abstellt, landet sie noch weiter vorne.“ Und Kommentator Philipp Sohmer erwähnte nicht nur während seiner Reportage mehrfach den Kult-Weltcup in Willingen, er stellte auch Göbels Trainer Jörg Pietschmann als den Mann vor, der schon Stephan Leyhe in die Weltklasse geführt hatte und erwähnte, dass Michelles Vater Heiner nicht nur als Biathlet unterwegs gewesen ist, sondern als „Free Willi“ an der Mühlenkopfschanze auch für die Versorgung zuständig ist.
Michelle Göbel schickt sich aber auf jeden Fall an, in die Schuhe von Jenna Mohr und Anna Häfele reinzuwachsen, die als Pioniere im Skispringen für den Ski-Club Willingen erfolgreich gewesen sind. Bundestrainer Maximilian Mechler gratulierte Michelle Göbel: „Sie hat ihre ersten Punkte geholt und einen guten Wettkampf abgeliefert. Vielleicht geht es morgen noch ein bisschen weiter nach vorne".
Andi Wellinger gewinnt Prolog
Stephan Leyhe auf Rang sieben
Nach dem Weltcup-Einzelspringen am Samstag in Rasnov wird Bundestrainer Stefan Horngacher das fünfte deutsche WM-Ticket für Plancia vergeben. Nachdem der Willinger (7. und 10.) noch zwei Mal hinter seinem direkten Rivalen Constantin Schmid (4. und 5.) landete, holte er sich im Prolog der 47 Teilnehmer mit gewohnt sauberer Technik und Konstanz einen kleinen Vorsprung heraus. Beide kamen auf 91 m, Leyhe kam damit mit 117,3 Punkten auf Platz acht, Schmid mit 115,3 Zählern nur auf Platz zwölf, als einziger der DSV-Adler beim Sieg von Andreas Wellinger (126,3/92 m)) vor Markus Eisenbichler (125,9/97 m) und Philipp Raimund (123,6/93,5) nicht in den Top ten. Karl Geiger (119,0/93 m), der wie das Sieger-Trio bereits für die WM nominiert ist, belegte noch vor Leyhe und Schmid Platz sechs.
Die deutschen Skispringer sind in kompletter Mannschaftsstärke nach Rumänien gefahren, um sich auf der kleinen Schanze auf die erste WM-Entscheidung ebenfalls auf der Normalschanze auf die Titelkämpfe vorzubereiten. Leyhe musste schon zu Saisonbeginn eine Ausscheidung mit Pius Paschke bestreiten, die er „auf hohem Niveau“ (so Horngacher) verloren hatte. Paschke startete in Wisla, ist aber inzwischen im Continental Cup unterwegs. Leyhe kehrte in das Weltcup-Team zurück, zeigte solide Leistungen ohne einen Ausreißer nach oben. Auch zuletzt in Lake Placid vergab er wieder einen mögliche Top ten-Platz im Finale. „Ich gebe mein Bestes“, kündigte er vor Rasnov an. Nachdem er die WM in Oberstdorf nach seinem Kreuzbandriss auslassen musste, will er in Planica wieder dabei sein. Zum dritten Mal nach Seefeld und Lahti und zwei Olympischen Spielen.