FIS Skisprung Weltcup Team Zakopane
Österreich dominiert Team-Wettbewerb in Zakopane - DSV-Quartett verpasst Podium
Die österreichischen Skispringer knüpfen nahtlos an ihre starken Leistungen bei der Vierschanzentournee an und triumphieren beim ersten klassischen Team-Wettbewerb der Saison. Das DSV-Quartett fällt im Finale zurück und verpasst das Podest.
Mit insgesamt 1170,4 Punkten sicherten sich die österreichischen Skispringer den Sieg beim ersten klassischen Team-Wettbewerb der Weltcup-Saison. Das Quartett mit Jan Hörl, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Vierschanzentournee-Sieger Daniel Tschofenig setzte sich am Samstagabend im polnischen Zakopane überlegen gegen Slowenien (Lovro Kos, Timi Zajc, Domen Prevc, Anze Lanisek; 1129,6 P.) durch. Den dritten Platz belegte das norwegische Quartett mit Kristoffer Eriksen Sundal, Benjamin Oestvold, Halvor Egner Granerud und Johann Andre Forfang (1122,9 P.).
Die Mannschaft von Cheftrainer Andreas Widhölzl führte das Feld schon nach dem ersten Durchgang mit 19,8 Punkten relativ klar an – im Finale sorgte dann zunächst Startspringer Jan Hörl mit 141 Metern dafür, den Vorsprung auf die Konkurrenz weiter auszubauen. Am Ende triumphierte Rot-weiß-rot mit 40,8 Punkten (umgerechnet knapp 23 Meter) Vorsprung unangefochten und souverän.
DSV-Quartett fällt im Finale zurück
Den deutschen Skispringern ist es zwölf Tage nach dem Finale der weitgehend enttäuschenden Vierschanzentournee nicht gelungen, in Zakopane eine Trendwende einzuleiten. Mit insgesamt 1110 Punkten belegte das Quartett mit Karl Geiger, Pius Paschke, Philipp Raimund und Andreas Wellinger nur den vierten Platz.
Lichtblick in der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher war Karl Geiger, der sich im Vergleich zu den Trainingssprüngen im Vorfeld deutlich steigern konnte und mit 136,5 sowie 139,5 Metern bester DSV-Mann war – am Ende reichte es dennoch nicht für den erhofften Podestplatz, nach dem es zur Halbzeit zunächst noch ausgesehen hat.
„Das macht wieder Spaß zu springen, wenn man in der Luft wieder ein schwereloses Gefühl hat. Es freut mich sehr, dass mir das im Team diesmal so gut gelungen ist“, erklärte der Oberstdorfer.
Paschke tut sich weiter schwer
Alles andere als rund läuft es weiterhin für Pius Paschke, der nach fünf Siegen zu Saisonbeginn seine so starke Form während der Vierschanzentournee verloren hat und diesmal nicht über 126 und 132 Meter hinausgekommen ist.
„Es war hier auf der Schanze vom ersten Sprung an schwer für mich, ich habe hier keine Position gefunden. Letzte Woche haben wir eigentlich sehr gut trainiert, aber es war zumindest eine kleine Steigerung zu gestern. Es ist natürlich schade, weil ich dem Team heute wenig geholfen habe“, zeigte sich der 34-jährige Routinier in der ‚ARD‘ selbstkritisch.
Deutschlands Schlussspringer Andreas Wellinger steigerte sich im zweiten Durchgang um gleich elfeinhalb auf 139 Meter und konnte zumindest in Hinblick auf das Einzelspringen am Sonntag weiter Selbstvertrauen tanken.
Bundestrainer Horngacher: „Hätte viel schlimmer kommen können“
Auch wenn es nicht für den erhofften Podestplatz gereicht hat, überwiegen zumindest für Bundestrainer Stefan Horngacher an diesem Tag die positiven Entwicklungen seiner Mannschaft: „Mein Fazit ist heute sehr positiv. Wir haben wirklich schlecht trainiert, sind hier überhaupt nicht reingekommen und ich muss sagen, dass vor allem Karl Geiger heute tolle Sprünge gemacht hat und super war“, sagte der Österreicher in der ‚ARD‘.
Zu seinen übrigen Athleten führte Horngacher weiter aus: „Pius Paschke hat es in jedem Sprung etwas besser gemacht. Andreas Wellinger hat am Schluss einen super Sprung gemacht und Philipp Raimund war in seinem Rahmen okay. Ich bin heute trotz des vierten Platzes recht zufrieden, weil nach dem Training hätte es viel schlimmer kommen können.“
Zum Abschluss des Zakopane-Wochenendes folgt am Sonntag als Highlight der erste Einzel-Wettkampf nach der Vierschanzentournee. Um 15 Uhr startet dann zunächst der Probedurchgang, bevor die weltbesten Skispringer ab 16 Uhr dann wieder um wertvolle Weltcuppunkte kämpfen.
Text: www.skispringen.com