FIS Skisprung Weltcup Wisla 17.11.2018
Starker zweiter Platz des DSV-Team in Wisla
„König“ Kamil stutzte DSV-Adler die Flügel
Stephan Leyhe sprang in die Leader-Box
Stephan Leyhe war auch im Teamwettbewerb von Wisla der beste DSV-Adler. Nach 128,5 m im ersten Durchgang sprang der Willinger mit 126 m in der dritten Gruppe in die Leader-Box und brachte Deutschland sogar mit 4,1 Punkten gegenüber Polen in Führung. Doch „König“ Kamil Stoch rückte im finalen Durchgang die Rangfolge mit 130 m wieder zurecht, Richard Freitag konnte nur mit 123 m kontern. Polen (1.026,0) gewann vor dem deutschen Quartett mit Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Leyhe und Freitag (1.015,5) und Österreich (972,0) den ersten Mannschaft-Weltcup. Und der „Upland-Adler“ war schon wie am Vortag im Training und in der Quali der beste Deutsche.
„Dieser Sprung war Bombe“, platzte es aus Karl Geiger heraus, als der 26-Jährige Schwalefelder im zweiten Versuch bei schwierigen Bedingungen seine Stärke unterstrich. „ In dieser Form springt er morgen um das Podest, vielleicht sogar um den Sieg mit“, jubelte auch Dieter Thoma. „Wir wollten wieder auf das Podium kommen. Es war cool, dass wir so gut mithalten konnten“, bilanzierte auch Werner Schuster, der die Überlegenheit der Polen anerkennen musste. Norwegen verspielte alle seine Chancen durch die Disqualifikation von Robert Johansson, nachdem die Olympiasieger schon in der Qualifikation nicht überzeugt hatten. Österreich verzichtete auf Schlierenzauer und Fettner, auch die Slowenen sind ohne Peter Prevc noch weit von Bestform entfernt.
„Stephan hat einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht“, schwärmte Dieter Thoma schon nach dem ersten Durchgang von dem Willinger. Und auch Sven Hannawald zeigte sich bei EUROSPORT beeindruckt. Leyhe hatte sich durch sein Pech in der Probe, als er in Windverwirbelungen geriet und nach seinem drei tollen Sprüngen am Vortag nur bei 91 m landete, nicht aus dem Konzept bringen lassen. Im Gegenteil: „Die Trainer haben mir gesagt, ich soll bei dem bleiben, was ich gestern gemacht habe. Und so bin ich gut reingekommen in die neue Saison mit dem ersten Wertungssprung“, sagte der „Upland-Adler“, der mit 128,5 m zu den besten gehörte und Deutschland auf Platz in eine gute Ausgangsposition brachte.
Auch Bundestrainer Schuster, der auf seine Sprünge mit der obligatorischen Faust und jubelnd reagierte, sieht deutliche Fortschritte bei ihm und hofft, dass Leyhe diese auch in den nächsten Weltcups bis zur Tournee bestätigen kann.
Olympiasieger Wellinger, Pius Paschke und David Siegel mussten zuschauen, sind aber am Sonntag im Einzelwettbewerb dabei, für den sich Stephan Leyhe als Dritter in der Qualifikation ebenfalls schon empfohlen hatte. Der Podestplatz mit dem Team gleich zum Auftakt dürfte ihm viel Motivation geben.