FIS Sommer Grand Prix Hinterzarten 30.07.2016
Andreas Wellinger gewinnt Sommer Grand Prix in Hinterzarten
Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen als Achter in den Top Ten
Deutsche Skisprung-Festspiele im Hochschwarzwald. Beim 3. Sommer Grand Prix der Saison setzte sich Andreas Wellinger mit 99,5 und 103,5 Metern und 269,4 Punkten vor 3000 Zuschauern an der Adlerschanze die Krone auf. In einem überaus hochklassigen und spannenden Wettkampf lag der Team-Olympiasieger hauchdünne 0,4 Zähler vor den punktgleich Zweitplatzierten Stefan Kraft (99+104,5 Meter/269,0 Punkte) aus Österreich und dem Polen Maciej Kot (99+105,5/269,0). Vierter wurde der slowenische Überflieger des letzten Winters, Peter Prevc (99,5+103,5/266,4). Die Vorankündigung von Bundestrainer Werner Schuster, seine Athleten würden beim Heimspiel in Hinterzarten „um den Sieg mitkämpfen“, setzte Wellinger eindrucksvoll in die Tat um. Dass aber gleich fünf deutsche Weitenjäger unter die ersten acht Top-Athleten kamen, damit hatte sicher auch Schuster nicht rechnen können.
Neben Tagessieger Andreas Wellinger belegte die Armada des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit Junioren-Weltmeister David Siegel (100,5+102,5/264,7), Karl Geiger (98,5+101,5/259,6), Quali-Sieger Andreas Wank (96+103/257,1) und Stephan Leyhe (98,5+101/256,2) in fantastischer Geschlossenheit die Ränge fünf, sechs, sieben und acht. Markus Eisenbichler (96,5+100,5/249,4) und Richard Freitag (93+98/241,2) erreichten die Plätze 14 und 22.
[[{"attributes":{},"fields":{}}]]Beste Sprünge von Leyhe im Wettkampf
Für Stephan Leyhe (Foto) vom Ski-Club Willingen bleibt seine Trainingsschanze in Hinterzarten ein gutes Pflaster. Im Vorjahr hatte er hier mit der deutschen Mannschaft gesiegt und Platz vier im Einzel belegt. Damit legte er den Grundstein für einen Stammplatz im deutschen Team im nachfolgenden erfolgreichen Winter als Vize-Weltmeister mit der deutschen Mannschaft im Skifliegen. Nun rief der 24-jährige Schwalefelder nach eher durchwachsenem Training, Qualifikation und Probedurchgang seine Top-Leistung ausgerechnet im Wettkampf ab. So soll es sein, denn in der Vergangenheit war dies oftmals genau umgekehrt der Fall. „Platz acht beim Sommer Grand Prix ist natürlich positiv, wobei ich mich am Anfang ein bisschen schwer getan habe, aber dann ist es noch gut aufgegangen“, bilanzierte ein zufriedener Stephan Leyhe. Auf dieser hervorragenden Vorstellung, die ihm zu den bisherigen 14 Zählern im Sommer Grand Prix weitere 32 Punkte für das Gesamtklassement einbrachten, lässt sich gezielt aufbauen. Das Selbstvertrauen des „Upland-Adlers“ dürfte einen weiteren guten Schub erhalten haben. Ganz wichtig, weil die Dichte im deutschen Team in diesen Tagen in der Weltspitze eine selten gesehene Breite besitzt. Und Team-Leader Severin Freund wird nach erfolgreicher Operation und eingeleiteter Aufbauphase ins deutsche Team zurückkehren. Nach dem Traumergebnis von Hinterzarten wird das DSV-Team bestens gelaunt zum Training ins französische Courchevel weiter fahren, bevor am kommenden Wochenende mit Einsiedeln in der Schweiz die nächste Station in der Wettkampfserie des Sommer Grand Prix auf dem Programm steht. Schuster hat in der Tat die Qual der Wahl, wer hier von seiner Truppe an den Start gehen darf.
Kot verteidigt Gesamtführung im Sommer Grand Prix
Nach seinen zwei Siegen in Courchevel und Wisla hat Maciej Kot mir Platz zwei in Hinterzarten die Führung im Sommer Grand Prix souverän verteidigt. Der Pole hat jetzt 280 Punkte auf seinem Konto und führt vor Andreas Wellinger (196) und Stefan Kraft (180). Auf den weiteren Rängen liegen Kamil Stoch (135), Michael Hayböck (101), Peter Prevc (95) und als bester Norweger Anders Fannemel (80). Mit nunmehr 46 Zählern rangiert Stephan Leyhe gleichauf mit dem Österreicher Clemens Aigner und Lukas Hlava aus Tschechien auf dem 13. Platz der Gesamtwertung. Mit Erik Stahlhut war als Kampfrichter des Internationalen Skiverbandes (FIS) ein weiteres Mitglied des SC Willingen in Hinterzarten im Einsatz, um beim Sommer Grand Prix die Haltungsnoten für die besten Skispringer der Welt zu vergeben.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef