FIS Sommer Grand Prix Klingenthal 2.10.21
Tolle Flugshow: Kobayashi vor Granerud
DSV-Adler kämpfen um die Weltcup-Plätze
Mit einem zweiter Platz hat sich Norwegens Weltcup-Gesamtsieger Halvor Egner Granerud (259,7/129+140 m) beim Grand-Prix-Finale in Klingenthal hinter Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi (283,8/138+140,0) auch als Sommer-Champion der Skispringer gekrönt. Da sein bis dato stärkster Rivale Jan Hörl aus Österreich wegen eines Trauerfalls fehlte, stand sein Gesamtsieg allerdings schon vorher fest. Graneruds Landsmann Johann Andre Forfang (254,0/134,5+135) komplettierte das Podest in der VogtlandArena. Hinter Polens Dawid Kubacki (247,3), der die Qualifikation gewonnen hatte und in der Gesamtwertung an Hörl vorbei zog, war Constantin Schmid (247,2/129,5+134,5) auf Platz fünf bester der zwölf DSV-Adler. Auch Karl Geiger (243,3/132+136) landete als Achter in dem Weltklassefeld unter den Top ten. Sechs Monate nach seinem schweren Sturz in Planica kam Daniel-Andre Tande mit 129 und 130,5 m auf einen starken zwölften Rang.
Für die DSV-Adler geht es jetzt schon um die sechs Plätze im Weltcupteam des Olympia-Winters. Severin Freund (235,8/129+129,5) und Olympiasieger Andreas Wellinger (234,4/126+129) meldeten dabei ebenso ihre Ansprüche an wie nach einjähriger Pause auch der Willinger Stephan Leyhe (228,5/124+129), der auf Platz 23 noch knapp vor Richard Freitag (24.), Pius Paschke (25.), Martin Hamann (27.) und David Siegel (28.) landete. Bis auf Siegel rangierten alle anderen nach dem ersten Durchgang noch vor dem Upland-Adler. Der hatte schon nach der Quali reklamiert, dass seine Sprünge „vom Tisch noch nicht so gut waren.“ Die besten Sprünge habe er im Wettkampf gezeigt, „leider hat der erste nicht so funktioniert“, kommentierte Stephan Lehye den Samstag. Immerhin reichte es erneut zu Grand-Prix-Punkten. Hinter Geiger (14.), Schmid (18.), Wellinger (21.), Eisenbichler (25.) und Freund (30.) ist Leyhe mit 41 Punkten auf Platz 44 auf sechstbester DSV-Springer in der Gesamtwertung, obwohl die Horngacher-Schützlinge zum Beispiel die Springen in Kasachstan und Russland ausgelassen hatten.
Weltmeister Markus Eisenbichler war nach Problemen schon im Training in Klingenthal und einem Sturz in der Probe nicht mehr zum Wettkampf angetreten. Man wollte kein Risiko eingehen.“Alle wissen jetzt, was noch zu tun ist“, kommentierte Olympiasieger Jens Weißflog das Abschneiden der deutschen Skispringer im MDR. Weitere Lehrgänge, die DSV-Einkleidung und die „Deutschen“ in Oberhof stehen als nächstes an, um die Weichen endgültig in den Olympia-Winter zu stellen. Mit sechs Springern kann Bundestrainer Stefan Horngacher den Weltcup-Auftakt bestreiten. Im Continental Cup kann sich ein weiterer einen Quotenplatz sichern, bei der Vierschanzen-Tournee geht dann auch wieder eine nationale Gruppe an den Start.