FIS Sommer Grand Prix Wisla 22.07.2018
Kamil Stoch beim Heimspiel im polnischen Wisla nicht zu schlagen
Karl Geiger als 7. bester DSV-Adler – Stephan Leyhe auf Rang 29
Sensationell, was „König Kamil“ bereits zum Auftakt des Sommer Grand Prix der Skispringer zu leisten im Stande ist. Beim Heimspiel im polnischen Wisla sprang Kamil Stoch nach dem gestrigen Triumph mit dem Team Polen der Konkurrenz auch im Einzel auf und davon. Der Regen an der Adam Malysz-Schanze (HS 134) tat der Stimmung der skisprungbegeisterten Polen keinen Abbruch, weil Stoch als „Herr der Lüfte“ mit 132 und 126,5 Metern und 280,6 Punkten die Massen begeisterte. Zweiter wurde sein Landsmann Piotr Zyla (130+126,5 m/272,3 Punkte), der den großen Erfolg für die Polen auf der ganzen Linie perfekt machte. Auf den dritten Platz kam der junge Norweger Halvor Egner Granerud (125,5+129/267,0).
Rang vier belegte mit Dawid Kubacki (126+129/266,8) ein weiterer Athlet aus der starken polnischen Mannschaft. Er hatte im vergangenen Jahr die Sommersaison nach Belieben dominiert. Überraschend weit vorn präsentierte sich Killian Peier (129,5+125,5/264,7) als Fünfter. Der Schweizer hatte nach dem ersten Durchgang als Drittplatzierter sogar auf Podestkurs gelegen. Sechster wurde der Japaner Junshiro Kobayashi (127,5+126/263,8).
Bester deutscher Starter war Karl Geiger (126,5+125,5/262,2) als Siebter. Der Oberstdorfer zeigte in den Tagen von Wisla die konstantesten Leistungen der Schützlinge von Bundestrainer Werner Schuster und feierte einen gelungenen Auftakt in die Sommerserie. Richard Freitag (120+123/243,3) wurde 18. Olympiasieger Andreas Wellinger (117,5+118,5/229,2) landete auf Platz 27. Genau wie Stephan Leyhe (Foto) vom Ski-Club Willingen, der mit 121,5 und 115,5 Metern bei Rückenwind im Finale und 224,4 Punkten 29. wurde, hatte Wellinger das Finale der besten 30 nur knapp erreicht. Pius Paschke schied dagegen als 32. aus. Der junge Constantin Schmid war bereits in der Qualifikation am Freitag hängen geblieben.
„Ich bin froh, dass ich gestern nicht so gesprungen bin. Leider war das heute gar nichts“, kommentierte Stephan Leyhe seinen Einzelwettkampf. „So schlecht bin ich die letzten Wochen nicht gesprungen.“ Trotz aller Selbstkritik: Auch wenn es im Einzel für Stephan Leyhe nicht nach Wunsch lief, darf er mit dem ersten Sommer Grand Prix dennoch zufrieden sein. Mit der deutschen Mannschaft hatte der 26-jährige Schwalefelder in der Besetzung Karl Geiger, Stephan Leyhe, Andreas Wellinger und Richard Freitag hinter den überragenden Polen den zweiten Platz knapp vor Norwegen gefeiert und damit das erste Podium des Sommers zu Buche stehen. Der Sommer Grand Prix wird am nächsten Wochenende in Hinterzarten auf der „Adlerschanze“ fortgesetzt. Stephan Leyhe wird dabei auf seiner Trainingsschanze im Schwarzwald, wo er kürzlich deutscher Vizemeister geworden ist, von einer großen Willinger Fan-Delegation mit Weltcup OK-Chef und Ski-Club-Präsident Jürgen Hensel und Mühlenkopf-Schanzenchef Wolfgang Schlüter an der Spitze unterstützt.
Auch Stephans Vater Volker, der an diesem Wochenende beim Schwalefelder Schützenfest in der Heimatgemeinde des Team-Silbermedaillengewinners von Pyeongchang 2018 als Vorsitzender gefordert ist, wird in Hinterzarten mit von der Partie sein.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef