FIS World Cup Kuusamo 25.11.2016
Domen Prevc gewinnt zum Weltcup-Auftakt
Severin Freund auf Rang zwei
Stephan Leyhe verfehlte zum Auftakt das Finale
Severin Freund hat alle Erwartungen übertroffen und ist nach seiner Operation und Reha mit einem starken zweiten Platz in den WM-Winter gestartet. Nach der langen Verletzungspause flog der 28-Jährige Weltmeister beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo für viele überraschend schon wieder auf das Stockerl und musste sich allein dem erst 17 Jahre alten Domen Prevc aus Slowenien geschlagen geben, der seinen ersten Weltcup-Sieg feierte. Dritter wurde dessen älterer Bruder Peter Prevc.
„Der hat nur ein Ziel, seinen älteren Bruder zu übertreffen“, meinte der neue Eurosport-Kommentator Sven Hannawald an der Seite von Matthias Bielek. Das Duo löste Dirk Thiele und Gerd Siegmund am Mikrofon ab und hatte dabei keine Konkurrenz, da ARD oder ZDF nicht auf Sender waren.
Severin Freund segelte zweimal punktgenau auf 140,0 m. Mit 318,3 Punkten lag er am Ende knapp hinter dem jungen Prevc (321,8 Punkte), der auf 138,5 und 140,5 m kam und das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden übernahm. "So hätte ich es mir nicht einmal wünschen können. Das war ein super Start für mich. Aber ich würde das noch nicht auf die Goldwaage legen", sagte Freund, der nach einer Hüft-Operation von April bis Ende September keine Sprünge absolviert hatte.
Der zur Halbzeit klar führende Peter Prevc stürzte im zweiten Durchgang, rettete aber den Podestplatz. Einen starken Start erwischten auch Karl Geiger und Markus Eisenbichler auf den Rängen sechs und sieben. Für Geiger war es das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere, für den 25 Jahre alten Eisenbichler das drittbeste. "Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ich freue mich riesig", sagte der Oberstdorfer Geiger.
Die übrigen DSV-Adler reihten sich mit Ausnahme von Stephan Leyhe (Foto), der nach 127m in der Probe nur auf 114 m kann und auf Platz 43 das Finale der besten 30 verfehlte, im Mittelfeld ein: Richard Freitag, Junioren-Weltmeister David Siegel und der 2014 in Kuusamo schwer gestürzte Andreas Wellinger sammelten auf den Rängen 15, 19 und 22 aber ebenfalls Punkte. Stephan Leyhe (Willingen) verpasste dagegen nach einem Hüpfer auf 119,0 m als 44. den zweiten Durchgang.
Da war es auch nur ein schwacher Trost, dass auch die einstige Springer-Nation Finnland als Gastgeber ohne Finalisten blieb und einige Topspringer ebenfalls passen mussten.
Leyhe hatte sich für den Start in seine dritte Weltcup-Saison zwar mehr vorgenommen, zeigte sich allerdings gewohnt zurückhaltend: „Ich war einfach zu früh am Schanzentisch. Das hat mich gekillt. Aber die Sprünge hier sind nicht so schlecht gewesen wie es jetzt auf der Liste ausschaut“, meinte der Schwalefelder, der sich im Kampf um den Startplatz ausgerechnet gegen seinen Kumpel Andreas Wank hatte durchsetzen müssen.