FIS World Cup Kuusamo 26.11.2016
Severin Freund ist schon wieder ein Siegspringer
Die ersten zwölf Weltcuppunkte für Stephan Leyhe
Severin Freund meldete sich nach seinem zweiten Platz am Freitag schon im zweiten Weltcup-Skispringen in Kuusamo wieder als Siegspringer zurück und landete trotz einer mehrmonatigen Pause nach seiner Hüftoperation mit überragenden 146 und 138 m und der Note 290,6 schon seinen 22.Weltcup-Sieg. „Das fühlt ich cool an, aber so ganz kann ich es noch gar nicht glauben“, strahlte der Bayer (180 Punkte), der damit im Gelben Trikot des Spitzenreiters in der Gesamtwertung nach Klingenthal in die Sparkasse VogtlandArena kommt.
Der Norweger Daniel Andre Tande (279,0) und der Österreicher Fettner (273,3) lagen in Ruka als Zweiter und Dritter schon deutlich zurück. Freund verfehlte im ersten Durchgang den Schanzenrekord des Österreichers Schlierenzauer, der an seinem Comeback arbeitet, aus dem Jahr 2007 nur um einen Meter. Bundestrainer Werner Schuster strahlte mit dem Sieger um die Wette und durfte an beiden Tagen insgesamt mit seinem Team zufrieden sein.
Karl Geiger (Foto rechts) kam nach seinem sechsten Rang zum Auftakt diesmal als Neunter noch in die Top ten. Richard Freitag fiel allerdings vom fünften Rang zur Halbzeit auf Platz 16 zurück, einen Rang hinter Markus Eisenbichler (15.), der in der Qualifikation mit 140 m überzeugt hatte. Topfavorit Peter Prevc aus Slowenien kam nicht über Rang sieben hinaus, sein Bruder Domen, der am Freitag noch seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte und Zweiter der Gesamtwertung ist, belegte Rang 13.
Der Schwalefelder Stephan Leyhe (Foto) war schon nach dem ersten Bewerb der Saison am Freitag mit seinen Sprüngen nicht so unzufrieden, wie man es vielleicht nach der Platzierung (44.) erwartet hätte. Seine 122 m und 130,5 m Punkte bedeuteten diesmal Platz 19 und ließen auf mehr hoffen. Mit der Startnummer sieben ging er früh in den Wettbewerb und die 122 m und 103,7 Punkte schürten allerdings nicht gerade die ganz großen Erwartungen.
Auf Platz 29 rutschte er ganz knapp in das Finale der besten 30, doch hier platzte dann mit 131 m und 233,4 Punkten der Knoten. Einen nach dem anderen ließ er im Finaldurchgang als zweiter Springer gestartet hinter sich. Und wie schon in der Quali bedeutete dies am Ende auch im Hauptfeld mit den zehn Vorqualifizierten Platz 19 und damit die ersten zwölf Weltcup-Punkte des Winters. Mit Andreas Wellinger, Anders Fannemel, Kamil Stoch, Simon Ammann und Dauerbrenner Noriaki Kasai (Foto rechts) mussten ihm direkt dahinter noch ganz große Namen den Vortritt lassen.
„Gestern war es blöd gelaufen. Heute lief besonders der zweite Durchgang super“, meinte Leyhe im ZDF. „Mit Severin kann man immer rechnen“, gratulierte er seinem siegreichen Teamkameraden, „mannschaftlich sind wir gut drauf und da kann man in diesem Winter sicherlich einiges erwarten“, zeigte er sich sichtlich erleichtert über den am Ende doch noch positiven Saisonstart. Denn die Konkurrenz im Team ist deutlich stärker geworden. Wieder 250 Weltcup-Punkte sind sein erklärtes Ziel und natürlich möchte sich der Skispringer vom Ski-Club Willingen auch für die WM in Lahti qualifizieren. In der Gesamtwertung teilt er sich punktgleich mit Junioren-Weltmeister Siegel mit seinen zwölf Punkten vorerst Platz 26.
„Ich verlasse die Schanze mit einem guten Gefühl Richtung Klingenthal. Der erste Sprung war noch nicht entschlossen genug, im Finale habe ich es dann besser gemacht“, analysierte Leyhe und freut sich auf den ersten Heimweltcup, wo ein Einzelspringen und ein Teamwettbewerb ansteht und wo auch viele Fans des Ski-Clubs Willingen mit Präsident Jürgen Hensel vor Ort sein werden.