FIS World Cup Lahti 19.02.2016
Michael Hayböck gewinnt Weltcup-Auftakt in Lahti
Keine Weltcup-Punkte für Stephan Leyhe als 41.
Gleich drei FIS Skisprung-Weltcups (Einzel-Team-Einzel) gibt es an diesem Wochenende im finnischen Lahti. Zum Auftakt auf der Salpausselkä-Schanze setzte sich der Österreicher Michael Hayböck mit Sprüngen auf 128 und 129 Meter und der Gesamtnote von 265,4 Punkten durch. Zweiter wurde der Norweger Daniel Andre Tande mit 126,5 und 127 Metern (263,0 Punkte). Sein erstes Podium seit dem Auftritt auf der Willinger Mühlenkopfschanze feierte Severin Freund als einmal mehr bester DSV-Starter auf dem dritten Platz. Der Team-Leader der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster schaffte bei Nebel 125 und 128 Meter (259,5 Punkte). Mit Kenneth Gangnes (127,5+127 Meter/259,2 Punkte) belegte ein weiterer starker Norweger Rang vier. Den Sieg verschenkt hat dagegen der slowenische Cheftrainer Goran Janusz. Nachdem es im ersten Durchgang mit der Coach-Entscheidung zur selbstgewählten Verkürzung des Anlaufs um ein Gate für den Top-Springer Peter Prevc mit 128 Metern noch funktioniert hatte, wurde Janusz wohl etwas übermütig und wollte das Kunststück im Finale bei deutlicher Führung von Prevc ohne jede Not wiederholen. Der Schachzug misslang gründlich. Die notwendigen 95 Prozent der Schanzen-Hill Size schaffte der slowenische Überflieger mit 123 Metern nicht. Futsch war der Sieg mit 258,7 Punkten als Fünfter. Im Gesamt-Weltcup hat Peter Prevc seine deutliche Führung dagegen mit 1619 Punkten vor Severin Freund (1062) und Kenneth Gangnes (990) sicher bewahrt. Richard Freitag (120+121 Meter/235,3 Punkte) wurde 12., Karl Geiger (120,5+116,5/228,8) 18. und Markus Eisenbichler (114,5+117,5/217.0) 26. Damit sammelten diese deutschen „Adler“ zumindest Weltcup-Punkte, was den enttäuschten Andreas Wellinger (33.), Andreas Wank (34.) und Stephan Leyhe (41.) vom Ski-Club Willingen nicht vergönnt war.
Enormes Windpech hatte Stephan Leyhe, der bei kräftigen Rückenwind im unteren Bereich der Schanze sogar Pluspunkte erhielt. Kein anderer Athlet im 50er Feld hatte so schlechte Bedingungen. Nur 110 Meter bedeuteten das vorzeitige Aus. Und das nach einer fantastischen Qualifikation mit 125 Metern als Vierter. Doch das hilft alles nichts. Der 24-jährige Schwalefelder muss den Frust nun schnell hinter sich lassen, denn nach dem Teamspringen morgen wartet am Sonntag in Lahti eine neue Chance. „Heute war ich wirklich vom Pech verfolgt“, sagte Stephan Leyhe nach dem ernüchternden Wettkampf. „Meine Gemütslage ist natürlich nicht so gut, weil mich das einfach wahnsinnig ärgert, nach so einer starken Quali auszuscheiden.“ Seine Willinger Vereinskollegin Angelika Göbel ist in Lahti hingegen als FIS-Kampfrichterin für alle drei Wettkämpfe gesetzt und bewertet die Sprünge der weltbesten Skispringer bei der WM-Generalprobe für 2017. Und von dort geht es für die 50-Jährige Anfang der Woche beim nächsten Weltcup in Kuopio gleich weiter.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef