FIS World Cup Team Oslo 06.02.2016
Slowenien gewinnt überlegen Team-Weltcup in Oslo
Deutsches Team landet auf Rang vier neben dem Podest
Einen Team-Weltcup im dichten Nebel gab es am traditionellen Holmenkollen in Oslo. Den Sieg holten sich zum ersten Mal in dieser Saison souverän die Slowenen, nachdem die bisherigen drei Team-Weltcups von zweimal Deutschland und Norwegen gewonnen worden waren. In der Besetzung Jurij Tepes, Domen Prevc, Robert Kranjec und Peter Prevc sammelten sie 977,7 Punkte und hatten damit einen deutlichen Vorsprung auf die zweitplatzierten Norweger. Daniel Andre Tande, Anders Fannemel, Johann Andre Forfang und Kenneth Gangnes holten 945,3 Punkte und führen weiter deutlich die Nationenwertung vor Deutschland an. Überraschend auf den dritten Platz kamen die Japaner mit Taku Takeuchi, Kento Sakuyama, Daiki Ito und Routinier Noriaki Kasai (927,2 Punkte). Dahinter landete das DSV-Team mit 915,0 Punkten auf dem vierten Platz. In der Aufstellung Karl Geiger (121+122,5/234,5 Punkte), Andreas Wellinger (121,5+121,5/225,5), Richard Freitag (118+116/208,9) und Severin Freund (119,5+128/246,1) fehlten am Ende 12,2 Punkte zum Podest. Bundestrainer Werner Schuster hatte bei Freitag als Springer der dritten Gruppe als taktisches Mittel den Knopf für die Anlaufverkürzung gedrückt. Der Athlet schaffte allerdings die erforderlichen 127 Meter bei weitem nicht, so dass die erhofften Bonuspunkte futsch waren. Damit war die Entscheidung im Kampf um den dritten Platz gegen die deutsche Mannschaft gefallen. Zur Halbzeit hatte sich das DSV-Quartett noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Japanern um den dritten Platz geliefert. Auf die weiteren Ränge vier bis acht kamen in Oslo Österreich (910,8 Punkte), Polen (895,6), Tschechien (828,0) und Russland ((757,9). Die Schweiz war nach dem ersten Durchgang auf Platz neun ausgeschieden.
Morgen gibt es ab 14.15 Uhr am Holmenkollen (live im ZDF und bei EUROSPORT) den Einzel-Weltcup, bei dem neben Freund, Freitag, Wellinger und Geiger die für das Team nicht berücksichtigten deutschen „Adler“ Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen, Andreas Wank und der junge David Siegel ebenfalls um Weltcup-Punkte kämpfen werden. Sie hatten die Qualifikation allesamt sicher geschafft. Mit dabei ist auch Olympiasieger Kamil Stoch. Ursprünglich war der Pole wegen eines angeblich zu langen Skis nach der Qualifikation disqualifiziert worden, doch hier hatte es sich offensichtlich um einen technischen Systemfehler gehandelt. Die Veranstalter in Oslo hoffen morgen auf bessere äußere Bedingungen, so dass die Skispringer und Trainer sowie die Fans einen besseren Blick an der Schanze haben.
10. Saisonsieg - Sara Takanashi eilt von Triumph zu Triumph
Beim FIS Ladies Weltcup Skispringen in Hinzenbach/Österreich war Sara Takanashi einmal mehr eine Klasse für sich. Mit 93,5 und 93 Metern lag die kleine Japanerin mit 257,2 Punkten überlegen vor den Konkurrentinnen, die derzeit keine für sie sind. Takanashi springt in einer eigenen Liga. Es war ihr neunter Sieg in Folge, der zehnte in dieser Saison bei insgesamt elf Wettbewerben. Zweite wurde vor eigenem Publikum die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz, die für Sprünge auf 88 und 88,5 Meter 238,9 Punkte bekam. Damit lag sie knapp vor der Drittplatzierten Maren Lundby. Die Norwegerin sprang 87,5 und 89 Meter weit (238,5 Punkte). Deutlich verbessert gegenüber den letzten durchwachsenen Leistungen zeigte sich einen Tag nach ihrem 24. Geburtstag Olympiasiegerin Carina Vogt. Die beste DSV-Springern schaffte 88,5 und 86,5 Meter, was mit 230,5 Punkten Platz fünf bedeutete. „Für mich persönlich war das ein kleiner Sieg, wir haben das Tief überwunden, es ist ein super Tag für mich“, sagte Vogt im ZDF-Interview. Mit Katharina Althaus (17.), Juliane Seyfarth (18.), Anna Rupprecht (19.), Pauline Hessler (28. ) und Agnes Reisch (30.) erreichten fünf weitere deutsche Skispringerinnen das Finale der besten 30 und damit Weltcup-Punkte. In der Weltcup-Gesamtwertung hat Takanashi mit ihrem 40. Sieg in der insgesamt 71. Weltcup-Konkurrenz mit 1080 Punkten einen schier uneinholbaren Vorsprung vor Iraschko-Stolz (729) und der Slowenin Maja Vtic (498).
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef