FIS World Cup Team Zakopane 23.01.2016
Norwegen siegt vor Österreich und Polen
Ohne Podestplatz und ohne Preisgeld: Ohne ihren Vorspringer Severin Freund belegte das deutsche Quartett nach den beiden Siegen im Teamspringen von Klingenthal und Willingen diesmal in Zakopane hinter den überragenden Norwegern (1.122,4), Österreich (1.089,5) und Polen (1.056,7) mit am Ende 1.042,2 Punkten nur den vierten Rang. Im Vorjahr hatte man in Polen noch gewonnen und die 30.000 Schweizer Franken Prämie dem verunglückten US-Boy Nick Fairall gestiftet.
Bundestrainer Werner Schuster war nicht einmal sicher, ob es mit Freund zum Sieg gereicht hätte und gönnte besonders den Polen vor eigenem Publikum den ersten Podestplatz. „Leyhe hat sich einen Fehler geleistet“, sagte er. Andreas Wank (126+125), der Willinger Stephan Leyhe (121,5+130,5), Andreas Wellinger (132,5+132) und Richard Freitag (127,5+130,5) konnten nicht ganz vorn mithalten. Vor allem Leyhe zeigte wie schon bei der Skiflug-WM im ersten Durchgang eine Schwäche, behielt aber im Finale die Nerven. Wellinger war der konstanteste deutsche Adler, Freitag konnte nicht an seine Topleistungen aus Training und Qualifikation anknüpfen.
„Bei mir war es leider so wie letzte Woche am Kulm. Der erste Sprung war technisch okay, aber da hat eindeutig der Druck am Schanzentisch gefehlt“, resümierte der 24-Jährige Schwalefelder in seiner ersten Analyse. Deutlich im Aufwärtstrend sind dagegen wieder die Österreicher. Auch ohne Schlierenzauer, Morgenstern, Kofler, Koch oder Loitzl, die fast ein Jahrzehnt die Szene beherrscht hatten, lieferte die neue Generation den Norwegern mit dem überragenden Kenneth Gangnes einen packenden Zweikampf. Vielversprechend für das Einzelspringen am Sonntag vor großer Kulisse, zumal auch Peter Prevc auf dieser Schanze zu bezwingen ist und die Slowenen hinter Deutschland auf Platz fünf landeten. Tschechien, die Schweiz mit Simon Ammann und Japan hatten sich dahinter für das Finale qualifiziert, insgesamt waren zehn Teams am Start.
Für das Einzelspringen ist das DSV-Quartett mit Leyhe, sind aber auch David Siegel und Michael Neumayer qualifiziert, die am Samstag im Teamwettbewerb zuschauen mussten. Für Leyhe war es nach dem Debüt mit Silber bei der Skiflug-WM der erste Weltcup-Einsatz mit der Mannschaft. Im Sommer Grand-Prix von Hinterzarten hatte er zusammen mit Wank, Wellinger und Freund gewonnen. Im Schwarzwald landeten alle vier DSV-Springer in ihrer Gruppe auf Platz eins!