FIS World Cup Trondheim 10.02.2016
Slowene Peter Prevc gewinnt auch im norwegischen Trondheim
Kein guter Tag für DSV – Stephan Leyhe als 37. nicht im Finale
Peter Prevc ist und bleibt der Skispringer der Saison. Der Skiflug-Weltmeister aus Slowenien feierte in Trondheim überlegen seinen insgesamt 15 Weltcup-Sieg der Bilderbuchkarriere. Mit 135 und 132 Metern und der Note von 285,5 Punkten war Prevc einmal mehr nicht zu schlagen. Auf Rang zwei landete der Österreicher Stefan Kraft. Er erhielt für 135 und 131,5 Meter 273,2 Punkte. Ein Phänomen bleibt der 43-jährige Noriaki Kasai. Nach dem ersten Wertungsdurchgang mit 127 Metern auf Rang zehn, nutzte der Routinier eine kurze Aufwindphase und egalisierte den Schanzenrekord von Michael Hayböck (143 Meter). Kasai sammelte somit durch diesen weitesten Satz des Tages 268,6 Punkte und sprang noch aufs Podest. Vierter wurde eben jener Michael Hayböck (130,5+134 Meter/256,4 Punkte) aus Österreich. Auf dem fünften Platz kam mit Daiki Ito (125,5+131/254,9) als Sieger der Qualifikation von gestern ein weiterer Japaner. Sechster wurde der junge Pole Andrzej Stekala (131+127,5/253,6), der noch als Junior starten kann. Enttäuschend lief es für die sonst so starken Norweger. Vor eigenem Publikum wurde Daniel Andre Tande (137+117,5/252,9) als bester Skandinavier Siebter. Auch er wurde im Finale mit einem schwachen Sprung ein Opfer des Windes, nachdem er zuvor noch das Podium in Reichweite hatte.
Für die erfolgsverwöhnten Skispringer des Deutschen Skiverbandes (DSV) war es kein guter Tag in Trondheim. Mit den wechselnden Windbedingungen – zumeist Aufwind im oberen Teil der Schanze, Rückenwind im unteren Bereich - kamen sie nicht gut zurecht. Bester war Andreas Wank (124,5+136,5/250,9) als Neunter mit seinem besten Saisonergebnis knapp vor Severin Freund (127+130/250,5) auf Rang zehn. Immerhin machte Freund mit einem starken zweiten Sprung noch elf Plätze gut. Karl Geiger (122+129/243,0) durfte als 16. zufrieden sein, wogegen Richard Freitag (125+128/236,5) als 20. und Andreas Wellinger (122+123/222,6) als 27. deutlich mehr leisten können.
Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen erreichte diesmal den Finaldurchgang der Top 30 nicht. Zwar war die Weite von 123 Metern gar nicht mal schlecht, doch es fehlten die Bonuspunkte durch den Wind. So blieb ihm am Ende mit 104,5 Punkten nur der 37.Platz. Schnell abhaken und den Blick auf das Skifliegen am kommenden Wochenende mit drei kräftezehrenden Weltcups (Auftakt am Freitag als Ersatz für den Ausfall des Einzel-Weltcups in Oslo) auf dem „Monsterbakken“ in Vikersund richten Der 24-jährige Schwalefelder befand sich in Bezug auf das überraschende Ausscheiden in bester Gesellschaft. Mit Skiflug-Weltrekordler Anders Fannemel, der im Probedurchgang mit 137 Metern noch den weitesten Sprung zeigte, Roman Koudelka, Manuel Fettner und Robert Kranjec mussten Weitenjäger passen, die fest mit dem zweiten Durchgang geplant hatten. Auch der junge David Siegel musste nach nur einem Sprung auf 122,5 Meter (107,2 Punkte) die Segel streichen. Stephan Leyhe zog dann auch verständlicherweise kein gutes Fazit der Tage von Trondheim. „Ausscheiden und keine Punkte, das ist nie gut. Der Sprung war aber auch nur so…naja. Ich freue mich jetzt sehr auf das Skifliegen, hoffentlich kann ich meinen Hausrekord von 210,5 Metern in Vikersund auf der größten Skiflugschanze der Welt weiter ausbauen“, so der „Upland-Adler“. Im Gesamt-Weltcup sind die Top-Drei mit Peter Prevc (1324 Punkte), der in dieser Saison das Maß aller Dinge ist, Severin Freund (881) und dem Norweger Kenneth Gangnes (770) mit Abstand vor der Konkurrenz wie in Stein gemeißelt. In der Nationenwertung werden die Norweger nach dem aktuellen Stand in dieser Saison nicht mehr vom Platz an der Sonne zu verdrängen sein.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef