FIS World Cup Vikersund 14.02.2016
Peter Prevc gewinnt trotz Sturz Abschluss-Fliegen in Vikersund
Stephan Leyhe nach knapp verpasstem Wettkampf enttäuscht
Peter Prevc ist und bleibt der König im Skispringen und Skifliegen. Trotz eines Sturzes auf dem „Monsterbakken“ in Vikersund/Norwegen im Finale nach der Top-Weite von 249 Metern siegte der Slowene nach 237 Metern zuvor mit 469,0 Punkten vor dem Österreicher Stefan Kraft (238+231 Meter/461,6 Punkte) und dem Norweger Andreas Stjernen (249+231/459,7). Es war der insgesamt 17. Weltcup-Sieg für Peter Prevc, der mit 250 Punkten auch in der Gesamtwertung des Skifliegens um die kleine Kristallkugel in Führung ging. Der Gesamt-Weltcup im Skispringen scheint dem Überflieger der Saison 2015/16 bei seinem komfortablen Vorsprung ohnehin nicht mehr zu nehmen zu sein.
Bester DSV-Starter in Vikersund wurde einmal mehr Severin Freund mit 236,5 und 226,5 Metern und der Gesamtnote von 454,5 Punkten als Vierter. Mit Daniel Andre Tande (5.), Kenneth Gangnes (6.), Johann Andre Forfang (7.) und dem mit 251,5 Metern weiterhin amtierenden Skiflug-Weltrekordler Anders Fannemel (8.) brachten die überragenden und auch in der Nationenwertung vor Slowenien und Deutschland souverän führenden Norweger fünf Athleten unter die Top Ten.
Markus Eisenbichler (15.), Richard Freitag (17.), Andreas Wank (19.) und Karl Geiger (28.) erreichten das Finale der besten 30. Bei dem Skifliegen auf höchstem Niveau hatten zuvor Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen als 32. und Team-Olympiasieger Andreas Wellinger als 33. die Qualifikation, die der Norweger Joachim Hauer mit 243 Metern für sich entschied, nicht überstanden. Schon in dieser sagenhaften Quali gab es 25 Flüge über die 200 Meter-Marke und viele Sportler verbesserten ihre persönliche Bestmarke im Skifliegen zum Teil recht deutlich. Den Fans in Vikersund wurde heute also einiges geboten. Mit 187,5 Metern blieb Stephan Leyhe, der am Schlusstag auf der größten Schanze der Welt die 200 Meter so gern überfliegen wollte, hinter den eigenen Erwartungen zurück. Der Frust war dann auch entsprechend groß nach dem Ausscheiden. „Das ist eine große Enttäuschung, der Absprung beim Quali-Flug war noch okay, aber dann war ich unsymmetrisch in der Luft, das kostet mich dann die Geschwindigkeit“, kommentierte der 24-jährige Schwalefelder den nicht ausreichenden Versuch. „Denn Kopf lasse ich sicher nicht hängen, im Moment ist nur irgendwie ein bisschen der Wurm drin.“
Mit von der Partie am beeindruckenden Skiflug-Wochenende in Vikersund war FIS-Kampfrichter Erik Stahlhut vom Ski-Club Willingen, der in seiner orangen VIESSMANN-Vereinsjacke einen guten Job machte und bei dem grandiosen Sport sogar einmal die Note 20 für einen perfekten Flug vergab. Auch für ihn dürfte es ein besonderes Erlebnis in seiner Sprungrichter-Laufbahn gewesen sein.
Schon am nächsten Donnerstag geht es mit dem Training und der Qualifikation auf der Skandinavien-Reise in Lahti/Finnland auf der Salpausselkäschanze für die weltbesten Skispringer im Kampf um die begehrten Weltcuppunkte weiter. Neue Chance, neues Glück also auch für den „Upland-Adler“ Stephan Leyhe, der als Vize-Skiflugweltmeister mit dem deutschen Team und vielen guten Platzierungen im Weltcup mit der Saison durchaus zufrieden sein darf.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef