Free Willis - Serie - Tobias Lindner
24.März 2021

Free Willis - Serie - Tobias Lindner

24
März
Erstellt von Presseteam SCW
Kategorie: Club-News, Weltcup-News, Skispringen
2021
24 .März 2021
Kategorie: Club-News, Weltcup-News, Skispringen
Erstellt von Presseteam SCW

Leybusch, ein gelbes Holland-Schild und das Willingen/5-Leibchen

Schon als kleiner Junge war der spätere Biathlet und Berufssoldat Tobias Lindner an der Mühlenkopfschanze und ist beim Weltcup nicht mehr weg zu denken Sein Vater Karl-Wilhelm Lindner war über Jahrzehnte das sportliche Aushängeschild des Ski-Clubs Willingen. In der Ära von Jochen Behle war dann auch Tobias Lindner als Skijäger unterwegs und verpasste die Olympia-Teilnahme 1984 in Sarajevo nur denkbar knapp, wo Peter Angerer die Goldmedaille gewann und Biathlon so richtig populär machte. „Die neue Technik, der Siitonen-Schritt, kam mir damals in die Quere,“ analysiert der Tobi heute mit dem notwenigen Abstand. Später gewann er die Gesamtwertung des Alpencups, „das entsprach damals dem Europacup“ und als Angehöriger der Sportfördergruppe der Bundeswehr gehörte er 1989 und 1990 zum Weltcup- und WM-Team um Fritz Fischer und Co. Der Weg zum Berufssoldaten war vorgezeichnet. Mit Auslandsverwendungen bei der NATO in Holland, im Kosovo und in Paris.

Der Kontakt in die Heimat Willingen blieb nicht nur bestehen, als er in Wolfhagen stationiert war und wieder in Willingen wohnte. Der Papa und Reinhard Meyer hatten den kleinen Tobi mit an die große Schanze genommen, als es noch keine Schneekanonen gab und die weiße Pracht mühsam überall zusammengekratzt und mit Bullis und Wäschekörben angekarrt werden musste. In einem alten Schwarz-Weiß-Film von 1991/92 von Veljo Strucl hat sich Tobi Lindner kürzlich mit der Schüppe im Hang wiederentdeckt. Er war und ist immer da, wenn er gebraucht wurde und wird. Inzwischen als ehemaliger Presse-Feldwebel in Warendorf im Willinger Presseteam und für ganz spezielle Sonderaufgaben, die ihm sein ehemaliger Trainer, Freund und heutige Präsident Jürgen Hensel stellt. Schon in jungen Jahren hatte Tobi Lindner Kontakt zu den nordischen Fachjournalisten wie Moravetz, Mehl oder Kirchhofer, erfuhr durch sie vom norwegischen Professor und Schneeforscher Arne Leybusch und besuchte später auch den Gedenkstein für die Legende in Altenau im Harz. Lindner war es auch, der den Professor mit seinen Schlittenhunden, später seinen Sohn Sven-Ake oder die Enkel unter den vielen tausend Zuschauern an der größten Großschanze der Welt entdeckte, wo sich der auch bei Wikipedia oder Facebook zu findende Schneeexperte aus dem hohen Norden immer wieder heimlich neue Anregungen holte. Auch beim Willinger „Forum Nordicum“ ließ sich Leybusch jeweils akkreditieren. Es ist noch nicht lange her, als der mehrfach totgesagte Leybusch über das Willinger Presseteam seinen dem Rollrasen abgeschauten Rollschnee in den deutschen Medien als Zukunftsprojekt feiern ließ.

Der Willinger Ski-Club versprach zur Freude auch von Lindner, bei seinem Karnevals-Weltcup 2015 voll und ganz auf diese Methode setzen zu wollen. Ob mit der Schüppe an der Schneefront, mit der Fahne bei der Präsentation der teilnehmenden Teams auf Skiern im Hang oder mit dem Handy auf der Pirsch nach Fotos und kleinen Filmchen: Tobias Lindner ist einer der vielen ehemaligen Topsportler des Ski-Clubs, die als Free Willis zurückgeben wollen. Auch in Münster beim Apothekerverband Westfalen-Lippe, dem heutigen Arbeitgeber von Tobias Lindner, weiß man, was ein „Free Willi“ ist, zeigt sich dort sehr großzügig und nimmt auch mal schmunzelnd hin, wenn sich der Tobi bei einer wichtigen Web-Konferenz aus dem Schanzenauslauf vom Mühlenkopf dazu schaltet. Präsident kann beim Ski-Club nur werden, wer auch eine Fuchsjagd erfolgreich bestritten hat. Als Free Willi ist eine Sportkarriere kein muss, aber auch nicht hinderlich. Die Pressechefs Thomas Behle, Dieter Schütz oder Friederike Göbel waren im Schnee oder beim Fußball erfolgreich, der ruhende Pol im Besucherzentrum, Bernd Saure, Martina Göbel und Caro Hennecke in der Verpflegung oder auch Jan Pohlmann als Mann für die neuen sozialen Medien sind es beim Langlauf, Biathlon oder Skispringen gewesen. Dazu kamen immer wieder neue Talente wie Silas Klöcker, Präsidenten-Tochter Johanna Saure oder „Importe“ wie Sandra Herstix, Frank Breuers oder Bene Becker. Dirk Wilke als Mann in der Mixed-Zone betreut übrigens in Sonderfunktion als heimlicher „Kaiser“ von Usseln den „König“ Norbert, wenn man beim Weltcup mit dem Zweiten besser sieht. Aber auch die ARD und Rudi Tusch mit Thomas Strobl werden wie EUROSPORT im Waldecker Upland fürstlich versorgt. Zurück zu Tobias Lindner. Wenn er gerade nicht mit der deutschen Fahne euphorisch im Auslauf wedelt (und sich den Spot für einen Sturz bei der Fahnen-Abfahrt zur Begrüßung der Nationen anhören muss), oder er während seiner Zeit im NATO-Hauptquartier in den Niederlanden mit einem gelben Nummernschild unterwegs auf dem eigentlich abgesperrten Weg zum Schanzenturm ist und die entgegen kommenden Fahrdienst-Fahrer hektisch aufblenden und schimpfen: „Jetzt fahren hier auch schon die Holländer hoch“ oder er sich heimlich still und leise, auch etwas schüchtern, um das Wohl der drei Ehrendamen kümmert, dann muss er einen Spezialauftrag seines heutigen OK-Chefs Hensel erledigen. Ob Willingen/3, Willingen/5 oder Willingen/6 – nach jedem der nach dem neuen Modus in die Wertung kommenden Durchgänge an den drei tollen Weltcup-Tagen schlüpft der jeweilige Spitzenreiter in das Trikot des in der Sonderwertung Führenden. Das begehrte Leibchen hat Tobi Lindner immer parat zu haben. Da heißt es bloß nicht in der Hektik den Überblick zu verlieren. Spätestens beim Aufbau des kleinen Podestes für die Siegerehrung, bei der Lindner mit Dirk Wilke und einem dicken Absperr-Tau dafür sorgen, dass die Fotografen den zu Ehrenden nicht zu nahekommen, aber alle freie Sicht auf die Zeremonie haben, würde er sich einen strengen Blick des Präsidenten einhandeln. Ist aber bisher noch nicht passiert.