Linus Kesper für Europameisterschaft in Osrblie nominiert
Tasche packen statt Training: Für Linus Kesper verlief der Montagnachmittag völlig anders als geplant, denn plötzlich klingelte das Handy und es hieß: Der Biathlet fährt zur Europameisterschaft ins slowakische Osrblie, wo die EM an diesem Mittwoch mit einem Einzelwettkampf startet.
„Eine ziemlich schöne Nachricht zum Wochenstart“, sagt Linus Kesper, der für den Ski-Club Willingen startet, und fügt an: „Dadurch, dass Danilo Riethmüller in den Weltcup hochgezogen wurde und er so bei der Europameisterschaft den vierten Einsatz in Folge gehabt hätte, hatte sich das alles schon etwas angebahnt, weil ich der erste Nachrücker bin. Doch dass es am Ende wirklich so kommt, war schon sehr überraschend für mich.“
Daher standen erst einmal Wäsche waschen, Sachen zusammen suchen und Tasche packen auf dem Programm, da es für den 21-Jährigen bereits heute von Kirchzarten nach Ruhpolding geht. „Das liegt ungefähr auf der Hälfte und da werde ich am Nachmittag noch einmal trainieren, bevor ich Mittwochmorgen weiter nach Osrblie fahre.“
Beim ersten Wettkampf am Mittwoch wird er aber noch nicht am Start sein. Schließlich sind es mit dem Auto gut zwölf Stunden in den Wettkampfort. „Ich steige dann am Freitag mit dem Sprint in die Meisterschaft ein.“ Am Samstag folgt direkt die Verfolgung und am Sonntag stehen die Mixed-Staffeln an.
„Ein Ziel habe ich mir für die Wettkämpfe nicht gesetzt. Ich möchte einfach nur das Beste an dem Tag für mich heraus holen und am Ende sehen wir dann, zu welcher Platzierung es reicht“, sagt Linus Kesper und ergänzt: „Das ist jetzt doch ein anderer Druck, weil die Konkurrenz eine ganz andere ist. Aber egal wie, ich werde mein Bestes geben. Das wird bestimmt eine ganz besondere Zeit für mich.“ Dass er durch den Einsatz bei der Europameisterschaft den vierten Deutschlandpokal in Clausthal-Zellerfeld verpasst, ist verschmerzbar.
„Da ist mir der Einsatz bei der Europameisterschaft schon lieber“, sagt er mit einem Schmunzeln im Gesicht. Auch den IBU-Junior-Cup im polnischen Jakuszyce vom 1. bis 4. Februar wird er wahrscheinlich verpassen. „Weil alles sehr eng zusammen liegt, aber endgültig beschlossen ist es noch nicht.“
Neben Linus Kesper wurden David Zobel (Partenkirchen), Lucas Fratzscher (Oberhof), Simon Kaiser (Oberhof), Leonhard Pfund (Bad Tölz) und Darius Lodl (Hermsdorf) nominiert. Für die Damen gehen Marion Wiesensarter (Oberteisendorf), Marlene Fichtner (Traunstein), Juliane Frühwirt (Tambach-Dietharz), Julia Kink (Aschau), Emily Schumann (Frankenhain) und Stefanie Scherer (Ruhpolding) an den Start.