Olympia Normalschanze Herren 06.02.2022
Ryoyu Kobayashi Olympiasieger auf der Normalschanze
Stephan Leyhe auf Rang 24
Ryoyu Kobayashi Olympiasieger auf der Normalschanze
Stephan Leyhe auf Rang 24
Die DSV-Adler um Karl Geiger haben bei den Olympischen Winterspielen in Peking eine Medaille von der Normalschanze klar verpasst. Nach den schon schwächeren Leistungen während der Trainingstage blieb das Quartett von Bundestrainer Stefan Horngacher hinter den Erwartungen zurück. Beim Olympiasieg des Japaners Ryoyu Kobayashi (275,0 Punkte) vor Österreichs Überraschungsmann Manuel Fettner (270,8) und dem Polen Dawid Kubacki (265,9) landete kein Deutscher in den Top ten und war Constantin Schmid (257,3) auf Platz elf der beste Deutsche. Geiger (15./252,8) und der Willinger Stephan Leyhe (24./244,4) waren im Finale dabei, das Markus Eisenbichler auf Platz 31 sogar knapp verpasst hatte.
Bei schwierigen Windbedingungen bestritt Stephan Leyhe seinen ersten olympischen Einzelwettbewerb. „Ich kenne Stephan inzwischen auch sehr gut. Er kann stolz auf sein Comeback sein, aber ich weiß, dass er mehr von sich erwartet hat“, lobte Olympiasieger und ZDF-Experte Toni Innauer den „Hessen-Adler“, der mit 97,5 m nach dem ersten Durchgang auf Rang 13 noch in Reichweite eines angestrebten Top Ten-Plätze war, obwohl er nach guten Bedingungen in 1.700 Meter Höhe für die ersten Springer in die Rücken- und Seitenwind-Phase geriet, die aus der Olympia-Entscheidung „eigentlich zwei unterschiedliche Wettbewerbe“ (Innauer) gemacht hat. 95 m im zweiten waren dann ebenfalls weniger als im Training, wo Leyhe einmal auch die 100 m geknackt hatte.
Am Ende überraschte Constantin Schmid, der mit 102 Metern nach dem ersten Durchgang den sechsten Platz belegt hatte, und mit 98 Metern im Finale zumindest Elfter wurde. „Im ersten Durchgang war ich deutlich besser. Wenn ich im zweiten nochmal pünktlich gewesen wäre, dann wäre noch was nach vorne gegangen. Deswegen ärgert es mich ein bisschen“, analysierte der 22-Jährige im ‚ZDF‘. Die Schanze findet er „cool, wie vielleicht noch Stephan, aber nicht Karl und Markus.“ Immerhin sei er in seinem gewohnten Weltcup-Rahmen geblieben.
Der Gesamtweltcup-Führende Karl Geiger, nach dem ersten Durchgang mit 96 Metern schon abgeschlagen auf dem 21. Platz gelegen, kam mit 99 Metern im Finale nicht über den 15. Platz hinaus. „Ein bisschen stimmt mich der zweite Sprung optimistisch. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, voll riskiert“, sagte Geiger im Anschluss.
Markus Eisenbichler war mit 92 Metern als einziger deutscher Skispringer mit Platz 31 denkbar knapp nach dem ersten Durchgang ausgeschieden. Es wird der letzte Auftritt auf der kleinen Schanze in Peking sein, ehe es dann au die große Anlage geht, wo sich die DSV-Springer nicht nur im Team-Wettbewerb wie 2018 in Pyeongchang eine Medaille ausrechnen. Damals musste Eisenbichler in letzter Minute für Leyhe weichen, diesmal muss er seinen Platz im Mixed am Montag für Constantin Schmid räumen. Der 30-jährige Weltmeister wurde von Bundestrainer Stefan Horngacher nicht für den Wettbewerb am Montag (12.45 Uhr/ZDF und Eurosport) nominiert. Stattdessen wird Karl Geiger und Constantin Schmid antreten. Bei den Frauen gilt Silbergewinnerin Katharina Althaus als gesetzt. Über die zweite Frau wollte Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler noch entscheiden.