Qualifikation GAP 31.12.2017
Johann Andre Forfang Quali-Sieger in Garmisch-Partenkirchen
Richard Freitag als bester DSV-Springer auf dem vierten Platz
Rang 20 für SCW-Adler Stephan Leyhe mit guten 129 Metern
Station zwei der Vierschanzentournee ist die Olympiaschanze (HS 140) in Garmisch-Partenkirchen. Die Qualifikation für das morgige Neujahrsskispringen (live ab 13.50 Uhr im ZDF und ab 13.30 Uhr auf EUROSPORT) entschied im Feld der 67 Starter der Norweger Johann Andre Forfang mit 140,5m und 143,8 Punkten klar für sich. „Die Schanze ist wie gemacht für ihn, da kann er seine fliegerischen Qualitäten ausspringen“, kommentierte EUROSPORT-Experte und Skisprung-Legende Martin Schmitt den Quali-Siegsprung von Forfang, der den Siegerscheck von 2.000 Euro in Empfang nehmen durfte. Auf den Plätzen zwei und drei landeten mit Dawid Kubacki (135,5m/136,2 Punkte) und Stefan Hula (133,5/135,8) wieder zwei starke Athleten aus dem überzeugenden polnischen Team. Gleich dahinter kam Richard Freitag („Reserven nach oben, aber ich bin zufrieden“) als Vierter ein. Er sprang 135m und erhielt 138,8 Zähler. „Ich bin ganz gut rein gekommen, aber es waren noch nicht meine lockersten Sprünge“, sagte Freitag. Auf dem Sachsen, der die Weltcup-Gesamtführung nach einem herausragenden Winter anführt, ruhen alle Hoffnungen auf einen möglichen deutschen Gesamtsieg bei der Tournee 2017/18.
„Wir waren noch nicht ganz auf dem Level, den wir uns vorstellen, jetzt werden wir noch einen gemütlichen Silvesterabend verbringen und analysieren und dann morgen angreifen“, versprach Bundestrainer Werner Schuster im ZDF-Interview volle Attacke für den Jahresauftakt 2018.
Mit Karl Geiger und Markus Eisenbichler, die sich Rang zwölf teilten, Andreas Wellinger (15.), Stephan Leyhe (20.), Pius Paschke (25.), David Siegel (36.), Constantin Schmid (38.) und Andreas Wank (45.) haben neben Freitag acht weitere DSV-Starter den Wettkampf erreicht. Mit Moritz Baer (52.), Tim Fuchs (62.), Martin Hamann und Felix Hoffmann (beide 63.) scheiterten vier junge deutsche Athleten aus der nationalen Gruppe.
Mit dem Schweizer Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann (51.), der in Garmisch-Partenkirchen mit 143,5m amtierender Schanzenrekordler ist, und „Altmeister“ Noriaki Kasai (58.) aus Japan befinden sie sich in der ungeliebten Zuschauerrolle in allerbester Gesellschaft.
Stephan Leyhe erreicht 129 Meter – als 20. sicher qualifiziert
Nach zwei Trainingssprüngen auf 124 und 129,5 m hatte Stephan Leyhe (Foto) vom Ski-Club Willingen gut in die Eigenarten der Olympiaschanze mit ihrem langgezogenen Anlauf hineingefunden. In der Quali landete der 25-jährige Schwalefelder bei deutlich besseren äußeren Bedingungen als gestern zum Auftakt in Oberstdorf in gewohnt sicherer Manier bei 129 m, was mit 122,7 Punkten Platz 20 brachte. „Das war ganz okay heute, eigentlich liegt mir die Schanze ganz gut“, bewertete Stephan Leyhe die Quali. „Am Tisch habe ich ganz sicher noch ein paar Reserven.“ Die Fans von Stephan Leyhe hoffen genau das, damit Leyhe die 130 Meter-Marke im Neujahrs-Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen knackt. Dann muss er im K.o.-Duell gegen den Norweger Halvor Egner Granerud antreten, der in der Qualifikation mit 122 m und 112,2 Punkten 31. geworden war. Im Gesamt-Weltcup liegen Leyhe (18./110 Punkte) und Granerud (20./94) eng zusammen. Ein spannender Zweikampf auf Augenhöhe bahnt sich an, bei dem die Tagesform und das Quäntchen Glück entscheidend sein werden. In Garmisch-Partenkirchen wird es ein volles Haus und Top-Stimmung geben, die im Falle eines deutschen Tagessieges durch Richard „Richi“ Freitag in Euphorie umschlagen wird. Die Meteorologen melden milde Temperaturen von vier Grad Celsius und Sonnenschein. Beste Voraussetzungen für das mit Spannung erwartete Neujahrsskispringen, das wie in den Vorjahren wieder exzellente Einschaltquoten der sportbegeisterten Fernsehzuschauer in ganz Deutschland erreichen dürfte.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef