Qualifikation Innsbruck 02.01.2016
Österreicher Michael Hayböck gewinnt Qualifikation am Berg Isel in Innsbruck
Stephan Leyhe vom SCW mit Top-Sprung auf 127,5 Meter als Achter bärenstark
Ohne Pause ging es für die weltbesten Skispringer nach dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen schon heute weiter. Auf dem Programm bei der 64. Vierschanzentournee standen Training und Qualifikation in Innsbruck. Die Berg Isel-Schanze ist die dritte Station der Tournee. Der Österreicher Michael Hayböck sicherte sich mit einem Sprung auf 127 Meter beim Heimspiel mit 128,1 Punkten den Sieg und die Extra-Prämie von 2000 Euro. Da der in der Gesamtwertung führende Slowene Peter Prevc wegen einer leichten Erkältung als Vorsichtsmaßnahme die Quali als einer der Vorqualifizierten ausließ, kommt es morgen im K.o.-Springen zum Schlagerduell zwischen Prevc und Hayböck. Zweiter der Qualifikation wurde der erst 16-jährige Bruder von Peter Prevc, Domen Prevc. 126 Meter und 127,1 Punkte standen für das Top-Talent der Slowenen zu Buche, so dass es fast zum Bruder-Duell gekommen wäre. Dritter der Qualifikation wurde der Norweger Anders Fannemel mit 130,5 Metern und 125,2 Punkten. Bester deutscher Springer war einmal mehr Severin Freund, der in der Gesamtwertung Peter Prevc in Innsbruck und Bischofshofen angreifen will. Mit 126,5 Metern und 123,3 Punkten wurde Freund Sechster vor seinem Teamkollegen Richard Freitag (123 Meter/122,8 Punkte) als Siebter. Bei den besten Springern war der Anlauf verkürzt worden.
Direkt nach Freund und Freitag folgte der weiter glänzend aufgelegte Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen als drittbester Deutscher. Schon im Training hatte der 23-jährige Schwalefelder, dem seine Kollegen teamintern den Spitznamen „der Preuße“ verpasst haben, mit 126,5 Metern gezeigt, dass er mit dem Berg Isel gut zurecht kommt. In der Qualifikation flog er auf 127,5 Meter noch weiter und wurde mit 120,2 Punkten hervorragender Achter. Im Wettkampf morgen springt der „Upland-Adler“, der in der Gesamtwertung der Tournee auf dem 14. Platz liegt, gegen den Österreicher Florian Altenburger (Platz 42). Im ZDF-Interview präsentierte sich Stephan Leyhe locker und zufrieden. „Wenn die Mannschaft komplett gut drauf ist, macht es das für jeden von uns leichter“, so der SCW-Weitenjäger. Auf die Frage nach der Besonderheit der Schanze in Innsbruck antwortete Leyhe: „Der Kessel da unten, das Meer an Zuschauern, das macht es aus.“ Auch in Österreich setzt sich der Boom um die Vierschanzentournee fort. Nach ausverkauften Häusern in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gibt es auch für den Berg Isel nur noch ganz wenige Restkarten.
Auch die weiteren deutschen Skispringer aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster meisterten die Qualifikation, so dass alle sieben DSV-Starter im Wettkampf dabei sein werden. Andreas Wank (123 Meter) als 19., Andreas Wellinger (125) als 20., Karl Geiger (120,5) als 28. und der für den formschwachen Marinus Kraus ins Team gekommene Routinier Michael Neumayer (114) als 46. haben einen der begehrten 50 Startplätze im Feld der 67 Springer ergattert.
Im Wettkampf um Tournee- und Weltcup-Punkte kommt es in Innsbruck zu folgenden K.o.-Duellen mit deutscher Beteiligung (der zuerst genannte Springer muss als der in der Qualifikation schlechter Platzierte vorlegen): Karl Geiger gegen Simon Ammann/Schweiz, Vincent Descombes Sevoie/Frankreich gegen Andreas Wellinger, Maciej Kot/Polen gegen Andreas Wank, Florian Altenburger/Österreich gegen Stephan Leyhe, Luca Egloff/Schweiz gegen Richard Freitag, Denis Kornilov/Russland gegen Severin Freund, Michael Neumayer gegen Johann Andre Forfang/Norwegen.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef