Qualifikation Oberstdorf 28.12.2020
Philipp Aschenwald gewinnt die erste Qualifikation
Geiger nicht völlig zufrieden – Eisenbichler schimpft
Polen durften nach Corona-Fall nicht starten
Die DSV-Adler von Stefan Horngacher haben in der Qualifikation zum Auftaktspringen der 69. Vierschanzentournee in Oberstdorf bei Schneefall und schwierigen Windverhältnissen die Topplatzierungen deutlich verpasst. Skiflug-Weltmeister und Lokalmatador Karl Geiger (114,0 m) feierte nach überstandener Corona-Infektion als 14. bei schwierigen Windverhältnissen ein solides Comeback, Weltmeister Markus Eisenbichler kam mit der gleichen Weite nicht über Platz 25 hinaus. Insgesamt qualifizierten sich elf DSV-Adler für den Auftakt am Dienstag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport).
Der Österreicher Philipp Aschenwald holte sich mit der Höchstweite von 128,5 Meter den Qualifikations-Sieg und die 5.000 Euro-Preisgeld-Prämie vor dem norwegischen Topfavoriten Halvor Egner Granerud (122,0) und Cene Prevc (122,0) aus Slowenien. Ex-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) wurde 17., knapp vor Constantin Schmid (19.). Martin Hamann wurde 29., Pius Paschke landete auf Rang 45. Team-Weltmeister Richard Freitag als 18. und Olympiasieger Andreas Wellinger auf Rang 34 qualifizierten sich aus der nationalen deutschen Gruppe. Ebenfalls dabei sind David Siegel, Luca Roth und Moritz Baer. Ausgeschieden ist aus diesem deutschen B-Team einzig Kilian Märkl.
Jung-Vater Geiger, der nach einer Corona-Infektion gerade noch rechtzeitig aus der Quarantäne zurückgekehrt war, war mit seinem Ergebnis zwar nicht völlig zufrieden, wollte sich aber auch nicht beschweren. «Es war eine ganz schön zähe Partie», sagte der 27-Jährige mit Blick auf das Wetter. «Ich bin einfach froh, dass ich wieder dabei sein darf.» Dagegen schimpfte Markus Eisenbichler: «Das war irgendwie ein Kindergeburtstag», und nannte als Beispiel: «Du hast beim Lift ewig warten müssen.» Ohne Zuschauer war bei dieser „Geister-Quali“ eben alles ein bisschen anders.
Im Gegensatz zu Eisenbichler, Geiger und Granerud mussten andere Favoriten ihre Hoffnungen bereits begraben - und zwar schon vor dem ersten Sprung im verschneiten Allgäu. Titelverteidiger Dawid Kubacki, Olympiasieger Kamil Stoch und deren polnische Teamkollegen wurden nach einem Corona-Fall im Team vom Tournee-Start ausgeschlossen. «Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch zum Schutz aller anderen Athleten blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl», sagte Florian Stern, Generalsekretär beim Springen in Oberstdorf. Der Pole Klemens Muranka war zuvor positiv auf das Virus getestet worden. Die Tests von Murankas Teamkollegen fielen zwar negativ aus, sie hatten jedoch engen Kontakt zum 26-Jährigen und mussten daher in Quarantäne. Der Ausschluss gilt zunächst nur für den Tournee-Beginn. Fallen weitere Test negativ aus, besteht die Chance, dass die Mannschaft wieder einsteigen kann.
Elf deutsche Skispringer haben sich für das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf qualifiziert. Hier ihre K.o.-Duelle:
Antti Aalto (6/Finnland) - Pius Paschke (45)
Robert Johannsson (7/Norwegen) - Moritz Baer (44)
Keiichi Sato (12/Japan) - Luca Roth (39)
Niko Kytosaho (12/Finnland) - David Siegel (38)
Karl Geiger (14) - Valentin Foubert (37/Frankreich)
Severin Freund (17) - Andreas Wellinger (34)
Richard Freitag (18) - Vladimir Zografski (33/Bulgarien)
Constantin Schmid (19) - Simon Ammann (32/Schweiz)
Jan Hörl (22/Österreich) - Martin Hamann (29)
Markus Eisenbichler (25) - Domen Prevc (26/Slowenien)