Qualifikation Oberstdorf 28.12.22
Stephan Leyhe nur im Speed ganz vorn dabei
Im K.o.-Duell jetzt gegen den Italiener Bresadola
In Sachen Speed gehörte Stephan Leyhe (90,9 km/h) wieder zu den schnellsten. In der Qualifikation zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf reichte es nach guten 127,5 und 131 m im Training mit 117 Punkten und 120 m zu Platz 31. Das beschert dem Willinger im K.o.-Durchgang in der am Donnerstag mit 25.000 Fans schon ausverkauften Schattenberg-Arena Giovanni Bresadola als Gegner, Italiens aufstrebender Hoffnung für Olympia 2026 in Mailand und Cortina. Keine leichte Aufgabe, aber ungeachtet des K.o.-Modus gilt es ohnehin so viele Punkte wie möglich zu machen, um bei einer „Niederlage“ als Lucky Looser im Finale noch möglichst vorne mit zu mischen. „Die erste Quali ist geschafft! Morgen beginnt das Punktesammeln für die Tournee. Was war das heute schon für eine tolle Kulisse und Stimmung", resümierte Leyhe.
Oberstdorf ist für Leyhe, der in der Gesamtwertung der Tournee schon drei Top ten-Plätze vorzeigen kann und dabei einmal sogar als Dritter auf dem Podest stand, eine ungeliebte Aufgabe. „Ich bin immer froh, wenn ich diese Schanze morgen hinter mir habe“, sagte der 30-Jährige auch diesmal wieder, obwohl sich das Team nach Engelberg noch zwei Tage lang im Allgäu vorbereitet hatte. „Ein guter Tag, ein guter Start“, behauptete Bundestrainer Stefan Horngacher. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Alle sieben Springer sind qualifiziert.“ Überhaupt sei dies das stärkste Team, mit dem er bisher zu einer Tournee gefahren sei.
Der Tagessieger hieß am Schattenberg Halvor Egner Granerud (155,5/133,5 m). Der Norweger setzte sich vor Polens Dawid Kubacki (146,6/132) und dem Slowenen Timi Zajc (141,7/133,5) durch. Als bester Deutscher qualifizierte sich Lokalmatador Karl Geiger (129,5) als Siebter für den Wettkampf und muss dabei zum Duell mit Österreichs Stefan Kraft (44.) antreten. Vor schon über 15.000 Zuschauern und nach der Corona-Pause endlich wieder guter Stimmung kamen auch Andreas Wellinger (8.), Philipp Raimund (14.), der sich seinen Startplatz im COC ersprungen hatte und den Horngacher als „frischen Wind“ besonders lobte, Pius Paschke (21.), Constantin Schmid (24.), Markus Eisenbichler (25.) und Stephan Leyhe weiter.
Eisenbichler war mit seinem Sprung auf 127,5 Meter allerdings gar nicht zufrieden. "Ich habe sehr gute Verhältnisse gehabt und konnte sie nicht ausnutzen", sagte der 31-Jährige im ZDF. «Es nervt mich einfach. Ich könnte gerade irgendwas zusammendreschen. Und werde das heute Nacht wohl auch mal tun". Leyhe packte seine sieben Sachen, um gegen Bresadola gut in seine achte Tournee zu starten.
Die Duelle der DSV-Adler:
Markus Eisenbichler (25/Siegsdorf) - Fatih Arda Ipcioglu (26/Türkei), Constantin Schmid (24/Oberaudorf) - Artti Aigro (27/Estland), Pius Paschke (21/Kiefersfelden) - Jan Hörl (30/Österreich), Stephan Leyhe (31/Willingen) - Giovanni Bresadola (20/Italien) , Philipp Raimund (14/Oberstdorf) - Vilho Palosaari (37/Finnland), Andreas Wellinger (8/Ruhpolding) - Muhammed Ali Bedir (43/Türkei), Karl Geiger (7/Oberstdorf) - Stefan Kraft (44/Österreich)
Mit einem 13. Platz beim zweiten COC –Springen in Engelberg schaffte Simon Spiewok hinter Justin Lisso (4.) und David Siegel (6.) beim Sieg des Norwegers Oestvold endgültig den Sprung in die nationale Gruppe an Silvester in Garmisch-Partenkirchen.