Qualifikation Oberstdorf 29.12.2016
Daniel Andre Tande gewinnt Qualifikationsspringen in Oberstdorf
Stephan Leyhe vom SC Willingen sorgt als Siebter für Paukenschlag
14.200 Zuschauer kamen zum Qualifikationsspringen beim stimmungsvollen Auftakt der 65. Vierschanzentournee an die Schattenbergschanze (HS 137) in Oberstdorf. Der Norweger Daniel Andre Tande zeigte mit 139 Metern den weitesten Sprung des Tages und gewann den Wettkampf mit 157,5 Punkten vor Polens wiedererstarkten Olympiasieger Kamil Stoch (137,5 Meter/154,1 Punkte). Auch der Österreicher Stefan Kraft (136/151,1) zeigte als Dritter, dass er zum Favoritenkreis zählt. Dahinter rangierten sich auf den Rängen vier bis sechs sein Landsmann Manuel Fettner (136/150,3), Maciej Kot (133/146,2) aus Polen und Markus Eisenbichler (137/146,1) als bester deutscher Starter ein.
Ein „Sahnetag“ war es auch für Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen. Die Ruhe über Weihnachten hat dem 24-jährigen Schwalefelder offenbar gut getan. Schon im Training hatte der „Upland-Adler“ mit 133 und 129 Metern voll überzeugt. In der Quali glänzte er mit 132,5 Metern und 145,9 Punkten als Siebter. Von den Springern im Feld der 70 Teilnehmer, die sich qualifizieren mussten, war Stephan Leyhe sogar der Beste. Nach seinem tollen Satz zeigte Bundestrainer Werner Schuster (Foto) erstmals die Siegerfaust. Leyhe verbrachte einige Zeit als Führender in der Leader-Box, ein Erlebnis, dass er über beide Wangen strahlend sichtlich genoss. Im ZDF-Interview fand Stephan Leyhe tatsächlich noch Potenzial zur Steigerung: “Zwei Drittel waren echt gut, im letzten Flugdrittel habe ich aber noch ein bisschen Platz. Ich bin gut reingekommen in die Tournee, das war wichtig für mich.“
Für den Deutschen Skiverband (DSV) gingen neben den Nationalteammitgliedern weitere sechs Aktive der nationalen Gruppe über den Bakken der Schattenbergschanze. Von 12 DSV-Weitenjägern schafften neun den Sprung in den Wettkampf. Neben den Top-Resultaten von Eisenbichler und Leyhe gelang dies auch dem vorqualifizierten Weltmeister Severin Freund (126,5/136,1), Andreas Wellinger (129,5/141,7), Richard Freitag (130,5/140,5), Andreas Wank (128/134,4), dem Oberstdorfer Lokalmatadoren Karl Geiger (124/127,3), Pius Paschke (122,5/123,0) und Constantin Schmid (120,5/118,7). Ausgeschieden sind Johannes Schubert (115,5/110,4), Team-Olympiasieger Marinus Kraus (107/92,2) und Felix Hoffmann (106/90,8).
Zwei DSV-Duelle beim K.o.-Springen am Freitag in Oberstdorf
Anders als bei den FIS Skisprung Weltcups kommt es bei der Vierschanzentournee zu den mit Spannung erwarteten 25 K.o.-Duellen der Springer. Die Qualifikation diente dazu, die Pärchen nach den Resultaten zusammenzustellen. Zum Auftakt in der Schattenberg-Arena kommt es zu zwei deutschen Auseinandersetzungen. Karl Geiger springt gegen Severin Freund, und Markus Eisenbichler hat es mit dem jungen Constantin Schmid zu tun. Darüber hinaus gibt es drei deutsch-tschechische Zweikämpfe im Allgäu: Andreas Wank trifft auf Roman Koudelka, Andreas Wellinger auf Vojtech Stursa und Pius Paschke auf Jakub Janda. Richard Freitag hat die Ehre, gegen „Altmeister“ Noriaki Kasai aus Japan anzutreten. Und auch Stephan Leyhe bekommt es im direkten Ausscheidungsspringen mit einem Japaner zu tun, sein Gegner heißt Ryoyu Kobayashi.
Bundestrainer Werner Schuster war im ZDF recht zuversichtlich nach der guten Quali seiner Springer. Allen voran Markus Eisenbichler traut er bei einer besseren Landung im hohen Weitenbereich viel zu. „Wir sind gut rein gestartet in die Tournee, haben das Training dominiert. Die Mannschaft ist kompakt, für uns kann’s losgehen.“
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef