Qualifikation Sapporo 29.01.2016
Takeuchi und Kubacki Doppel-Sieger bei Quali in Sapporo
Stephan Leyhe als 16. sicher für Wettkampf qualifiziert
Ein Rekordteilnehmerfeld mit 67 Skispringern aus 17 Nationen ist beim FIS Skisprung Weltcup im japanischen Sapporo am Start. Die Qualifikation in der Olympiastadt von 1972 gewannen auf der Okurayama-Schanze (Hill Size 134) punktgleich der Japaner Taku Takeuchi (133,5 Meter/129,8 Punkte) und Dawid Kubacki (133/129,8) aus Polen. Dritter wurde Kubackis Landsmann Olympiasieger Kamil Stoch (128/119,2). Von den sechs Startern des Deutschen Skiverbandes (DSV) in Fernost mussten sich drei „Adler“ für den Einzel-Weltcup der besten 50 am Samstag um 8.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit qualifizieren. Dies gelang dem jungen David Siegel (124 Meter/109,4 Punkte/14. Platz), der bis zur Junioren-WM im Weltcup-Team bleibt, Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen (121/108,9/16.) und Andreas Wank (116/98,1/27.) sicher. Vorqualifiziert sind durch ihren Top Ten-Platz in der Weltcup-Gesamtwertung Andreas Wellinger (121 Meter), Richard Freitag (120) und Severin Freund (132,5). Freund, der in Sapporo 2011 seinen ersten (damals vor Thomas Morgenstern und Adam Malysz) von bislang 21 Weltcup-Siegen feierte, ist nach kurzer Wettkampfpause und auskuriertem leichten Bandscheibenvorfall in den Weltcup zurückgekehrt. Der 27-jährige Ausnahmeathlet führt das deutsche Team im Land der aufgehenden Sonne an.
Schon im Training war der Slowene Robert Kranjec mit 144,5 Metern viereinhalb Meter weiter als der Schanzenrekord gesprungen, was jedoch kein offizieller Wettkampfsprung war. Den Rekord halten in Sapporo mit 140 Metern Andreas Kofler, Roar Ljoekelsoey und Kamil Stoch. Hielten muss man nach der Qualifikation vom Freitag sagen. Denn der 16-jährige slowenische Teufelskerl Domen Prevc flog nach zwei ganz schwachen Trainingssprüngen bei sehr guten Bedingungen auf 141 Meter – neuer Schanzenrekord. Danach verkürzte die Jury bei stärkerem Aufwind mehrfach den Anlauf, so dass von den Top-Springern nur noch Severin Freund mit 132,5 Metern und Domen Prevc älterer Bruder Peter Prevc mit 133,5 Metern diese großen Weiten annähernd erreichten.
Stephan Leyhe arbeitet weiter an seinem großen Ziel, eine Top Ten-Platzierung zu schaffen. Im zweiten Training war er mit 131 Metern Neunter, so dass er schon in Sapporo in dem Weltklassefeld (nur die Österreicher Stefan Kraft und Michael Hayböck pausieren) durchaus das Zeug dazu hat, wenn beide Sprünge im Wettkampf gelingen. „Eigentlich passt es hier in Sapporo schon recht gut, ich war heute wesentlich entschlossener als in den letzten Wettkämpfen“, so der 24-jährige Schwalefelder. „Der Qualisprung war lediglich viel zu früh, sonst war er gut.“ Da am Wochenende faire äußere Bedingungen mit kalkulierbarem Wind erwartet werden, dürfen sich die Fans auf zwei spannende Einzel-Weltcups freuen.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef