Qualifikation Wisla 17.11.2017
Stefan Kraft gewinnt Quali beim Weltcup-Start in Wisla
SCW-Adler Stephan Leyhe überzeugt mit Rang zwei
Das Warten der vielen Skisprungfans auf den Start der Weltcup-Saison 2017/18 hat ein Ende. Auf der nach der polnischen Skispringerlegende Adam Malysz benannten Großschanze in Wisla (HS 134) dominierte der Mann den Auftakt, der auch in der vergangenen Saison den Gesamt-Weltcup gewann: Stefan Kraft aus Österreich war in beiden Trainingsdurchgängen der beste Weitenjäger und sicherte sich auch den Sieg in der Qualifikation mit 126,5 Metern und 129,5 Punkten. Kraft hält in Wisla mit 139 Metern auch den Schanzenrekord. Der Name danach zauberte vor allem den deutschen Skisprunganhängern und seinen vielen Fans in der Upländer Heimat ein Lächeln ins Gesicht. Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen setzte in der Quali nach zuvor starkem Training noch eins drauf und schaffte mit 124,5 Metern den fantastischen zweiten Platz. Mit der Anlaufgeschwindigkeit von 89,4 km/h hatte er zudem den schnellsten Ski aller Starter aus Luke 10. Ein Extralob also für die DSV-Techniker hinter den Kulissen. Der 25-jährige Schwalefelder, dem Sven Hannawald auf EUROSPORT während der Live-Übertragung einen „technisch super sauberen Sprung“ bescheinigte, bekam 127,6 Punkte und ist damit auch beim morgigen Team-Springen für Deutschland am Start. Der „Upland-Adler“ bestätigte damit gleich zum Beginn des Winters die sehr guten Leistungen aus dem Sommer. Bundestrainer Werner Schuster nickte anerkennend nach der Top-Leistung von Stephan Leyhe, der im Auslauf hochzufrieden über den gelungenen Versuch strahlend seine Skier auf und ab bewegte. Dritter wurde der starke Japaner Junshiro Kobayashi mit 126 Metern und 126,5 Punkten. Die hochgehandelten Polen blieben beim Heimspiel etwas hinter den Erwartungen zurück. Bester wurde Olympiasieger Kamil Stoch, der hinter DSV-Ass Andreas Wellinger (121,5 Meter/124,0 Punkte) auf Rang vier punktgleich mit Richard Freitag (123/123,7) als bester polnischer Starter im Feld der 74 Skispringer Fünfter wurde. Mit dem Oberstdorfer Karl Geiger (121,5/122,5) und Markus Eisenbichler (119,5/120,6) landeten zwei weitere DSV-Sportler auf den Plätzen acht und zehn unter den Top Ten. Somit hat sich die deutsche Mannschaft für den morgigen Team-Wettkampf mit Stephan Leyhe in der dritten Gruppe mit u.a. Michael Hayboeck/Österreich, Maciej Kot/Polen und „Altmeister“ Noriaki Kasai/Japan (16.00 Uhr live im ZDF und auf Eurosport) in die Favoritenrolle gesprungen und fordert die siegverwöhnten Polen vor eigenem Publikum heraus. Erfolgstrainer Werner Schuster nominierte neben Stephan Leyhe nach den Quali-Leistungen erwartungsgemäß Markus Eisenbichler, Richard Freitag und Schlussspringer Andreas Wellinger für das Team.
Mit Pius Paschke (15.) und Youngster David Siegel (20.) bei seinem Weltcup-Comeback nach überstandener Verletzung erreichten zwei weitere deutsche Weitenjäger den Einzel-Weltcup der besten 50 Skispringer der Welt am Sonntag. Morgen wird in Wisla der Teufel los sein, denn die Skispringen in Polen sind von der Stimmung her stets außergewöhnlich. Bis dahin wird sicherlich auch der Auslauf noch von den Organisatoren nachgearbeitet, da hier in der Quali aufgrund des welligen Schnees einige Athleten ihre Probleme beim Ausfahren hatten oder sogar zu Sturz kamen. Die deutschen Fans sind voller Vorfreude auf die beiden Wettkämpfe, zumal die DSV-Adler einen herausragenden Start in den Weltcup hingelegt haben –allen voran Stephan Leyhe.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef